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Schnäppchenjagd – Leute stehen vor dem «Brocki» Schlange

Schnäppchenjagd – Leute stehen  vor dem «Brocki» Schlange Schnäppchenjagd – Leute stehen  vor dem «Brocki» Schlange

Die gemeinnützigen Brockenhäuser freuen sich über viel Kundschaft und gute Ware, die nicht im Abfall landet.

Vor zwei Jahren eröffnete der Brocki-Shop an der Asetstrasse in Ibach auf 1600 Quadratmetern. Er gehört zu den Blaukreuz- Brockis. Wie ist es diesem Brockenhaus seit seinem Start ergangen? «Es hat sich sehr gut entwickelt, super», schwärmt Filialleiterin Isabella Pasquali. Der Brocki-Shop konnte den Personalbestand von anfänglich fünf auf sieben Personen aufstocken. Dazu bietet das Blaue Kreuz Arbeitsintegration, Zivis werden eingesetzt, und Freiwillige finden Beschäftigung.

Speziell am Brocki in Ibach ist die Grösse und Höhe der Halle. Isabella Pasquali bezeichnet den Brocki-Shop als einen Wohlfühlort. Der Kundschaft biete es ein Einkaufserlebnis. Besucht wird es laut Pasquali von der typischen Brocki-Kundschaft, die gerne stöbert. «Wir haben hier alle Schichten, viele kommen von auswärts, und auch Touristinnen und Touristen finden zu uns.» Brockenhaus Brunnen gibt es schon vierzig Jahre Der Erfolg des Brocki in Ibach zeigt, dass immer mehr Personen auf Nachhaltigkeit setzen. Das ist in Zeiten von Fast Fashion und Überproduktion noch bedeutender.

Im Brockenhaus Brunnen ist Nachhaltigkeit seit vierzig Jahren Programm. Im Gegensatz zum Brocki-Shop in Ibach sind in diesem gemeinnützigen Brockenhaus die Öffnungszeiten zwei Mal pro Woche nur kurz. An einem Montag, kurz vor 17 Uhr, stehen in der Baracke nahe des Sportplatzes bereits rund zwanzig Personen Schlange, um als Erste in den Neuheiten stöbern zu können. Präsident Christian Wiget erklärt das Konzept so: «Leute sind dankbar, wenn wir Ware abholen. Jene, die diese Ware bei uns kaufen, freuen sich über den günstigen Preis. Davon profitieren als Dritte jene, die etwas vom Erlös erhalten.» Denn alle im Brocki-Team arbeiten ehrenamtlich. Mit dem Erlös werden Menschen und karitative Projekte unterstützt.

Spürt das Brockenhaus Brunnen den neuen grossen Mitbewerber, den Brocki-Shop in Ibach? Christian Wiget bestätigt dies. Denn das Publikum im Brockenhaus Brunnen kommt vorwiegend aus dem Talkessel. Doch er sieht es positiv. Seit es ein zweites Brockenhaus in der Nähe gebe, habe es bei der Warenannahme in Brunnen auch etwas Luft gegeben, meint der Präsident.

Musiglädeli unterstützt die Dorfmusik Noch drei Jahre älter als das Brockenhaus Brunnen ist die Fundgrube, auch Musiglädeli genannt, in Arth. Sie ist klein und persönlich. Entstanden ist das einzige gemeinnützige Brockenhaus in der Gemeinde Arth im Jahr 1980 anlässlich eines Basars. Der Ertrag geht an die Musikgesellschaft Arth.

«Nachhaltigkeit liegt im Trend, Sachen werden nicht einfach weggeworfen. Wir erhalten gute Ware. Darauf sind wir auch angewiesen», sagt Präsidentin Rita Büeler. 14 Frau-en arbeiten ehrenamtlich für das Musiglädeli. Das Musiglädeli will niemanden konkurrenzieren: Es gibt im kleinen Lokal keine Möbel und nur selten Spielsachen. Es soll keine Konkurrenz zur Kinderkleiderbörse sein und auch nicht zur Bücherbörse.

Schnäppchen machen Freude

Auch in Einsiedeln gibt es ein gemeinnütziges Brockenhaus. Präsidentin Trudy Grätzer staunt jeweils, wie viele von auswärts nach Einsiedeln kommen. Verkauft wird, was Leute vorbeibringen. Grosse Möbel könne man aber nicht annehmen, dafür fehlt im Brockenhaus der Platz, und es steht auch kein Auto für den Transport zur Verfügung. «Die kleinen Möbel laufen gut, ebenso die Kleider. Wir erhalten viele schöne Kleider», so Trudy Grätzer.

Sie ergänzt: «Unsere Kundschaft findet es gut, wenn man Gebrauchtes nicht wegwirft. Aus diesem Gedanken heraus unterstützen uns viele. Viele Leute haben auch Freude, wenn sie ein Schnäppchen machen können.»

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