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Der Sieg führt über Joel Wicki

Der Sieg führt über Joel Wicki Der Sieg führt über Joel Wicki

99. Schwyzer Kantonalschwingfest am nächsten Sonntag in Küssnacht

Angeführt von Schwingerkönig Joel Wicki werden acht weitere Eidgenossen beim ersten Kranzfest dieser Saison dabei sein. Die Schwyzer dürften es schwer haben, den Sieg in ihren Reihen zu behalten.

Die Schwingersaison 2023 gip-felt im «Unspunnen-Schwinget» am 27. August. Die Saison der Kranzfeste in der Innerschweiz wird mit dem Schwyzer Kantonalen eröffnet. Dabei wird Schwingerkönig Joel Wicki der Gejagte sein. Diesen wollen Spitzenleute aus dem eigenen Verband zum Wackeln bringen. Auch Topschwinger aus den anderen Teilverbänden setzen alles daran, an anderen Festen am Thron von Wicki zu rütteln, allen voran die Berner. Wenn sich die Prognosen nach der Hallensaison und den ersten Freiluftanlässen bewahrheiten, wird sich am Stärkeverhältnis der letzten Saison nur wenig ändern.

Die Innerschweizer zählen dabei besonders auf Joel Wicki und Pirmin Reichmuth. Sekundiert werden sie dabei von weiteren Eidgenossen. Kein Verband verfügt aber über eine derart brei-te Spitze wie die Berner. Dabei dürften ihre beiden jungen Gipfelstürmer Fabian Staudenmann und Adrian Walther einen weiteren Sprung nach vorne machen. Bei den Nordostschweizern stehen Domenic Schneider, Damian Ott, Werner Schlegel, Armon Orlik und Roger Rychen im Vordergrund. Die Nordwestschweizer setzen auf ihren Leader Nick Alpiger und Adrian Odermatt. Lario Kramer wird wohl bei den Westschweizern die erste Geige spielen.

Schwierige Aufgabe Die Besetzung des Schwyzer Kantonalen verdient das Prädikat «gut». Unter den 248 gemeldeten Schwingern figurieren neun eidgenössische Kranzträger. Daneben werden viele starke Mittelschwinger den Festverlauf an der Spitze zu beeinflussen versuchen. Alle Schwinger wissen es, dass die Zeit der Pröbeleien nun endgültig vorbei ist. Es gilt, die Karten aufzudecken. Die Schwyzer werden aber an ihrem Heimfest keine leichte Aufgabe haben. Ausserkantonale Siege an einem Schwyzer Kantonalen waren bis vor einigen Jahren eher selten. Die Schwyzer Festung war durch die vielen Spitzenschwinger während vieler Jahre nicht einzunehmen. Doch nach einigen Rücktritten von jahrelangen Aushängeschildern ist eine grosse Lücke entstanden, die noch nicht geschlossen werden konnte.

2018 in Sattel sorgte der mittlerweile zurückgetretene Nidwaldner Marcel Mathis und ein Jahr später in Bennau der Luzerner Hüne Sven Schurtenberger für Siege. Nach dem Ausfall des Festes 2020 wegen Corona gab es durch Christian Schuler und Mike Müllestein wieder zwei Schwyzer Siege.

Joel Wicki ist Topfavorit

Doch diesmal sieht es nicht unbedingt nach einem Schwyzer Sieg aus. Vieles spricht für Joel Wicki. Bei seinem Sieg am Bad-Schwinget vor einer Woche hinterliess der Entlebucher einen starken Eindruck. Er wird wohl alles daran setzen, dass ihm der noch fehlende Sieg an diesem Kantonalfest gelingen wird. Doch ein Spaziergang dürfte es selbst für ihn nicht werden. Vor einem Jahr konnte er in Schach gehalten werden. Aus den eigenen Reihen kann er auf die Unterstützung der beiden Eidgenossen Erich Fankhauser und Sven Schurtenberger sowie vieler starker Kranzer zählen. Von den übrigen Kantonalverbänden ragt noch der Name des frischgebackenen Obwaldner Eidgenossen Jonas Burch hervor.

Eine nicht zu unterschätzende Rolle werden von den acht Gästeschwingern vom Zürcher Oberland und Fricktal der unbequeme Fabian Kindlimann, der aufstrebende Gian Maria Odermatt und Samuel Schmid einnehmen.

Schwyzer-Trio mit Ambitionen Bei den Schwyzern steht ein Eidgenossen- Trio im Vordergrund. Zieht man den bisherigen Saisonverlauf heran, so haben sich Michael Gwerder und Mike Müllestein von den anderen abgehoben. Der fünffache Eidgenosse und dreifache Schwyzer Kantonalfestsieger Christian Schuler konnte wegen einer starken Grip-pe bisher erst ein Fest absolvieren. Bis er wieder voll bei Kräften ist, wird es noch eine gewisse Zeit brauchen. Alex Schuler, der vierte Schwyzer Eidgenosse, ist immer wieder für eine Überraschung gut. Mit Stefan Kennel, Franz-Toni Kenel, Joel Kessler und Pirmin Suter stehen in ihren Reihen weitere Schwinger, denen ein Exploit zugetraut werden kann.

29 Aktive dabei

Vom Schwingklub Einsiedeln sind 29 Schwinger gemeldet. Ein Fragezeichen muss nach seiner Knieoperation allerdings hinter den Start von Adrian Steinauer gesetzt werden. Weiter ist auch der Einsatz von Martin Grab gefährdet. Nach seinen starken Leistungen dürfen dem Trachslauer Fabian Birchler Kranzchancen zugebilligt werden. Nachdem letzte Saison langjährige Stützen wie Markus Effinger, Roland Kälin und Philipp Schuler zurückgetreten sind, werden junge Schwinger versuchen, die Lücken zu schliessen. Am ehesten kommen dafür Florian Grab und Kevin Steinauer in Frage. Doch im Schwingsport wachsen die Bäume nicht allzu schnell in den Himmel. Bei der jüngsten Gilde geht er vor allem darum, dass sie Wettkampferfahrung sammeln und dem einen oder andern das Bein stellen können. Siehe Inserat.

W.S.

Bernold. Foto:

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