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SP wirft Erziehungsrat Verweigerung vor und fordert Regierung zum Handeln auf

Angesichts der vielen offenen Stellen an den Schwyzer Volksschulen und dem grundsätzlichen Mangel an Lehrkräften sieht die Schwyzer SP, ähnlich wie bereits der Lehrerverband, sofortigen Handlungsbedarf.

mri. «Während auf offene Stellen teilweise keine einzige Bewerbung eintrifft, verweigert der Erziehungsrat die Umsetzung von Massnahmen zur Verbesserung der Situation», hält die SP-Kantonalpartei in ihrer jüngsten Medienmitteilung fest. Bevor noch mehr Klassen im Herbst ohne ausgebildete Lehrpersonen dastünden, müsse der Schwyzer Regierungsrat «jetzt das Heft in die Hand nehmen».

«Es braucht Sofortmassnahmen» «Für die Schulen wird es immer schwieriger, Lehrpersonen zu finden. Wir haben keine Zeit mehr zum Abwarten», wird Lehrer und SP-Kantonsrat Martin Raña (Küssnacht) zitiert. Der Schwyzer Erziehungsrat hat letzte Woche kommuniziert, erst noch eine Online- Umfrage bei allen Lehrpersonen durchführen zu wollen, bevor über konkrete Massnahmen entschieden werde. Das Schwyzer Amt für Volksschulen und Sport hatte selbst zuvor als Sofortmassnahmen vorgeschlagen, die Klassenlehrpersonen aller Stufen mit zwei Lektionen zu entlasten und mit einer Reallohnerhöhung die Personalrekrutierung zu vereinfachen.

Dass diese Massnahmen nicht getroffen werden, stört die SP – wie auch zuvor schon den Verband der Schwyzer Lehrerinnen und Lehrer, der sich schon Ende März entsprechend positioniert hat. «Diese Massnahmen hätten die Probleme noch nicht alle gelöst, wären aber wirksam und mit dem entsprechenden politischen Willen schnell umsetzbar gewesen», ist SP-Fraktionspräsidentin Carmen Muffler (Freienbach) überzeugt.

Der Schwyzer Erziehungsrat habe jedoch den dringlichen Handlungsbedarf offenbar nicht erkannt. «Diese Haltung des Schwyzer Erziehungsrates verurteilen wir scharf.» Statt Massnahmen zu ergreifen, will der Schwyzer Erziehungsrat dank der erwähnten Umfrage zusätzliche Abklärungen und eine vertieftere Analyse machen.

«Eine zusätzliche Analyse ist sicher nicht falsch», erklärt Muffler dazu weiter: «Jedoch hätte das den Schwyzer Erziehungsrat nicht abhalten dürfen, erste konkrete Sofortmassnahmen zu treffen. Wenn das Haus brennt, braucht es nicht als erstes Abklärungen zur Reorganisation der Feuerwehr.» Lösungen liegen auf dem Tisch

«Viele Probleme sind seit Jahren bekannt und könnten rasch angegangen werden», sagt auch SP-Kantonsrat und Bildungsund Kulturkommissionsmitglied Jonathan Prelicz (Arth-Goldau).

Zusammen mit den Kantonsräten Martin Raña und Guy Tomaschett habe man bereits im November den Vorstoss «Studierende der Pädagogischen Hochschule Schwyz im Kanton behalten: Arbeitsbedingungen verbessern » eingereicht. Prelicz: «In diesem Vorstoss zeigen wir konkrete Massnahmen auf, wie der Lehrpersonenmangel angegangen werden kann. Dazu gehört eine bessere Unterstützung für Berufseinsteigende sowie eine Anpassung der wöchentlichen Unterrichtszeit, Klassengrössen und Löhne.» Wie dringend ist dringend?

Die SP fordert, «dass der Schwyzer Regierungsrat den bereits vom Parlament angenommenen Vorstoss nun sofort umsetzt». Nur wenn der Schwyzer Regierungsrat jetzt rasch konkrete Massnahmen präsentiere, sei zu verhindern, «dass noch mehr Klassen im Herbst ohne ausgebildete Lehrperson dastehen », warnt Prelicz: «Die Probleme sind längst benannt und die Lösungen identifiziert. Nun ist es dringend an der Zeit, zu handeln.» Der Schwyzer Bildungsdirektor Michael Stähli beurteilt der-weil die Situation beim Lehrerbestand zwar als «angespannt», relativiert indes mit «so wie in vielen weiteren wichtigen Versorgungs- und Wirtschaftsbereichen auch». So oder so, der Schwyzer Erziehungsrat wolle betreffend möglicher Massnahmen mehr Verantwortung übernehmen.

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