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Die Anzahl der Bio-Betriebe steigt

Die Anzahl der  Bio-Betriebe steigt Die Anzahl der  Bio-Betriebe steigt

Seit dem Jahr 2016 steigt die Anzahl Bio-Betriebe im Kanton Schwyz – mit einer Ausnahme – stetig an. Nicht nur das: Laut Bio-Schwyz-Präsident Paul Ebnöther wächst auch die Nachfrage für Bio-Getreide.

Ein Blick auf die landwirtschaftlichen Datenerhebungen zur Betriebsstruktur des Kantons Schwyz zeichnet ein eindeutiges Bild: Der Biolandbau erfreut sich weiterhin steigender Beliebtheit. Waren es vor zehn Jahren noch 156 Betriebe, wurden am Ende des vergangenen Jahres schon 179 Bio-Höfe gezählt. Also knapp zwei Dutzend mehr.

Noch beständiger scheint der Trend in den letzten sechs Jahren. Denn seit 2016 ist die Anzahl Bio-Betriebe Jahr für Jahr um ein paar Höfe gewachsen. Einzige Ausnahme bildet 2019. Da wurden drei Höfe weniger gezählt als im Vorjahr. Im Vergleich zu den rund 1200 Höfen mit ökologischem Leistungsnachweis (ÖLN-Betriebe) bilden Bio-Betriebe allerdings weiterhin die grosse Minderheit im Kanton Schwyz.

«Viel Luft nach oben»

Dass sich dies in nächster Zeit ändert, glaubt Paul Ebnöther, Präsident von Bio Schwyz, «eher nicht». «Mit dem grossen Anteil Berg- und Alpgebiet gibt es im Kanton Schwyz sehr viele Grünlandbetriebe, welche meist mit nur wenigen Anpassungen ins Bio einsteigen können», so Ebnöther.

Mit Blick auf den Kanton Graubünden, wo deutlich über 60 Prozent aller Höfe biologisch wirtschaften, attestiert der Feusisberger dem Kanton Schwyz mit seinen knapp 13 Prozent «noch viel Luft nach oben».

Aber: Die Umstellung auf biologischen Landbau sollte im Einklang mit dem steigenden Absatz stattfinden. «Damit sich Bio für die Landwirte lohnt, braucht es höhere Erlöse für die produzierten Produkte.» Mit Richtlinien zurechtkommen Da diese Erlöse vor allem für Milch und Fleisch in den letzten Jahren stetig sanken, hätten viele Landwirte gemerkt, dass eine zu intensive Produktion im Berggebiet sich nicht mehr lohne. «Dadurch kommen immer mehr Betriebe nahe an die Richtlinien des Biolandbaus, was den Umstieg erleichtert. Was am Ende für oder gegen Bio spreche, sei «von Betriebsleiter zu Betriebsleiter völlig verschieden».

Ein Bio-Landwirt müsse mit den strengeren Richtlinien auch zurechtkommen. «Die Arbeit auf dem Hof würde keine Freude mehr bereiten, wenn man sich zum Beispiel fast täglich über die höheren Auflagen aufregt, welche der ÖLN-Nachbar nicht hat», so Ebnöther. Und es gebe auch im Kanton Schwyz einige Betriebe, für welche die Bio-Richtlinien zu einschneidend wären und die Einkommen bei einem Umstieg deutlich sinken würden. Getreide für regionale Bäcker

Bio Suisse will in den nächsten fünf Jahren 500 Betriebe mit einer Fläche von rund 15’000 Hektaren finden, die auf Bio umstellen wollen. Insbesondere beim Ackerbau sei die Nachfrage nach Bio-Getreide gross, beziehungsweise steigend. «Ja, es ist so: Bio-Ackerprodukte sind sehr gefragt – auch bei uns haben einige Bauern wieder angefangen, Getreide anzubauen», bestätigt der Bio-Schwyz-Präsident. Das Braugerste- Projekt sei so etwas wie eine Initialzündung gewesen.

«Seit Kurzem wird auch wieder Brotgetreide für unsere regionalen Bäcker angebaut. Auch wurde ein Arbeitskreis unter den neuen Ackerbauern gegründet, um regelmässig Erfahrungen mit den verschiedenen Anbauformen und Getreidesorten auszutauschen. » Dementsprechend hofft der Biobauer, dass auch im Kanton Schwyz eine Zunahme im Bio-Ackerbau erwartet werden kann. «Ich würde mich freuen, wenn deutlich mehr Betriebe auf Bio umstellen würden. Denn mit dem Einstieg der Migros in die Knospe und dem vermehrten Angebot von Bioprodukten in den Discountern wird der Absatz stetig zunehmen.» Dass der Kanton Schwyz ab diesem Jahr deutlich höhere Beiträge an Umstellbetriebe bezahlt, könnte ebenfalls motivierend und erleichternd wirken.

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