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Es braucht in der Alterspflege 300 Betten und 110 Spitex-Stellen

Die Bevölkerung wächst und wird älter. Der Kanton Schwyz rechnet vor, wie viele neue Betten es braucht. Und auch die Spitex muss bis im Jahr 2030 gross ausbauen.

Im Kanton Schwyz nimmt die Bedarfsplanung für die Langzeitpflege Tempo auf. Der Schwyzer Gesundheitsdirektor Damian Meier erklärte, dass es wohl kaum Sinn mache, allein das Bettenangebot auszubauen. Nun liegen Zahlen vor. «Wir sind uns bewusst, was auf uns zukommt», sagt Agatha Steiner, Geschäftsführerin der Spitex Kanton Schwyz. Die Schwyzerinnen und Schwyzer würden immer älter und wollten länger daheimbleiben. Der Pflegebedarf sei unterschiedlich gross, könne aber durch kompetente Pflege gesenkt werden, betont sie. In der March und in Einsiedeln wird es eng Die Prognosen der demografischen Entwicklung zeigen auf, dass im Jahr 2045 im Kanton Schwyz gut zweieinhalb Mal so viele Menschen mit Alter 80+ leben werden wie heute. Zusammen mit dem längeren Aufenthalt zu Hause habe das zur Folge, «dass der ambulante Bereich der Pflege und Betreuung weiterhin wächst und dass trotz steigender Anzahl Betagter anteilmässig weniger stationäre Pflegebetten benötigt werden», heisst es in der Mitteilung des Schwyzer Gesundheitsdepartementes.

Im Jahr 2031 werden bereits 295 Pflegebetten fehlen. Als Planungshorizont werden acht Jahre angenommen. Insbesondere in den Regionen March, Einsiedeln und Oberer Vierwaldstättersee werden die derzeit vorhandenen Bettenplätze kaum ausreichen. In den Regionen Höfe, Küssnacht und Schwyz/Muotathal, so nimmt die Schwyzer Regierung an, sollte das Angebot dann noch «knapp» reichen.

Immerhin: Abgesehen von einem notwendigen Ersatz für das Altersheim St. Anna in Steinerberg weist die Region Arth/Steinen/ Rothenthurm «bis in die späten 2030er-Jahre keinen zusätzlichen Bedarf aus». Ältere Leute sollen möglichst lange selbstständig bleiben Laut der Schwyzer Regierung müssen ergänzend zur Pflegebettenplanung Dienste und Infrastrukturen für die alternde Bevölkerung gefördert werden.

Schon länger an der Arbeit ist man auch bei der Schwyzer Spitex. In einem Dreijahresprojekt, so Agatha Steiner, werden derzeit zusammen mit allen Playern Grundlagen erarbeitet. «Die Spitex kann den Menschen helfen, selbstständig zu bleiben. Wir prüfen deshalb neue Wege, etwa auch das Angebot eines Nachtpiketts », so Steiner. Neue Angebote sollen helfen, dass betagte Menschen im Kanton Schwyz länger zu Hause bleiben können. Noch of-fen sind derzeit aber Finanzierungsfragen, die es ebenfalls zu beantworten gilt. Zu prüfen seien wohl auch neue Wohnformen und eine kooperative Zusammenarbeit aller Dienstleister, zeigt sich die Spitex-Geschäftsführerin überzeugt.

Die Entwicklung, die auf die Spitex zukommt, wird dazu führen, dass es mehr Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen braucht. Eine interne Studie zeigt, dass die heute 210 Vollzeitstellen, die sich auf 490 Teilzeitstellen aufteilen, ausgebaut werden müssen. Steiner: «Wir erwarten, dass wir bis im Jahr 2030 rund 110 neue Stellen schaffen müssen.»

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