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«En starche Gäischt» zu Gast beim FC Einsiedeln

«En starche Gäischt» zu Gast beim FC Einsiedeln «En starche Gäischt» zu Gast beim FC Einsiedeln

«En starche Gäischt» begleitete 2020 das einheimische Gewerbe wie auch die Einsiedler Bevölkerung aus dem Corona-Lockdown. Am vergangenen Freitagabend fühlte es sich so an, als ob sich dieser unter die Gäste des FC Einsiedeln an seiner diesjährigen Generalversammlung mischte.

Die Erleichterung war dem Vorstand am Ende der GV ins Gesicht geschrieben. In einer Zeit, in der sich nur noch schwer Personen für ganzjährige Vereinsarbeit finden lassen, in welcher sich Vereine immer mehr im Würgegriff der Bürokratie befinden, Finanzsorgen an der Tagesordnung sind und – für den FCE im Speziellen – die Alarmglocken bezüglich Trainingsmöglichkeiten immer lauter schrillen, hat jener Abend allen Vorstandsherzen so richtig gut getan.

Man war sich im Vorfeld bewusst, dass die anstehenden Themen und Anträge keine leichte Kost darstellen würden und hatte sich dementsprechend aufwendig und gewissenhaft auf deren Präsentation vorbereitet. Und tatsächlich: Die Geister, die man damit rief, waren dieselben wie damals nach dem Lockdown im Frühling 2020.

Erhöhung Mitgliederbeitrag Die Versammlung verstand die Zeichen der Zeit. Dass eine Erhöhung des Mitgliederbeitrages um satte 50 Franken ohne kritische Gegenstimmen akzeptiert wurde, lag an den einleuchtenden Argumenten, welche Präsident Andi Nützel sachlich auf den Tisch legte. Neben der Teuerung, ausserordentlichen Anschaffungen und Reparaturen überzeugte vor allem der Fakt, dass es ohne Sekretariat nicht mehr gehen wird. Entweder wird der Vorstand im administrativen Bereich entlastet oder man findet irgendwann überhaupt niemanden mehr. Die Zustimmung der Mitglieder sorgte zudem dafür, dass Indra Kusuma in Vertretung von Richi Schnüriger ein wesentlich ausgeglicheneres Budget für das aktuelle Jahr vorstellen und die «worst case» Version (ohne Erhöhung) kübeln konnte.

Wahlen Dies war aber erst der Anfang der positiven «Geistershow». Zu einem echten Highlight entwickelten sich – im letzten Augenblick sozusagen – die Wahlen. Zum einen konnte über einen medialen Aufruf mit Remo Kränzlin (Juniorenobmann) ein völlig neues Gesicht für den FCE dazugewonnen werden, zum andern meldete sich erst ein paar Tage vor der GV mit Muhamed Seljmani (Seniorenobmann) ein junges und motiviertes Mitglied für die Mitarbeit. Positiv zudem, dass mit Ausnahme von Indra Kusuma alle Männer und Frauen an Bord bleiben. Erstmals Sonderapplaus im gut gefüllten Saal des Hotels Drei Könige! Und im Soge dieser für GV-Verhältnisse euphorischen Stimmung winkte die Versammlung auch noch die vorgeschlagenen Statutenänderungen durch.

Sportzentrum Allmeind Der «Gäist» aller Geister zeigte sich aber erst so richtig beim kurzfristig eingefügten Traktandum, welches momentan einen Grossteil der Einsiedler Bevölkerung beschäftigt – das Sportzentrum Allmeind. Was Genossenschaftsmitbegründer Meiri Bisig mit seinen gleichgesinnten Kolleginnen und Kollegen für dieses Projekt schon alles leistete ist eindrücklich. Egal wie gross die Hürden sind, Bisig und Compagnie haben die Herausforderung immer angenommen. Nachdem Meiri Bisig die Unterstützung aller Vereine an der Versammlung der Sportvereinigung erleben durfte, nützte er die Gelegenheit beim FCE ein weiteres Mal, um aufzuzeigen, wie eminent wichtig dieses Projekt für Einsiedeln ist: «Es geht dabei alles andere als nur um den Schulsport, sondern um ein Projekt für die ganze Region.» Er schwor die Anwesenden darauf ein, dass es auf die hinters-te und letzte Stimme ankäme, wenn der FCE eines Tages auf einem Kunstrasen Allmeind trainieren möchte, denn der Sandplatz Steinel, auf dem der FCE 60 Jahre Gastrecht hatte und zu dessen Besitzer Ingo Steinel er auch weiterhin eine freundschaftliche Zusammenarbeit pflegen wird, ist bald einmal Geschichte.

Ehrungen Unterstrichen wurde diese spürbare Entschlossenheit und Solidarität von drei Persönlichkeiten, welche dem FC Einsiedeln mit ihrem Wirken in früheren aber auch aktuellen Zeiten ihren Stempel aufdrückten. Harry Pfister durfte für seine 40-jährige Mitgliedschaft die besten Glückwünsche entgegennehmen und weiss nun, dass man ihn immer noch kennt beim FCE, auch wenn die Aktivzeiten schon eine Weile her sind. Mit Christoph Oberholzer wurde ein Macher zum neuen Freimitglied gewählt. Taten statt Worte (auch wenn er eigentlich beides beherrscht) ist seine Devise. Als Vorsteher der Fussballschule und künftiger Leiter des Tenerolagers gilt die Devise: Als Kind beim FCE kennt man Obi! Einen eigentlichen Krater hinterlässt Indra Kusuma in den Reihen des Vorstands. Der Mann für alle Fälle möchte in Zukunft etwas kleinere FC-Brötchen backen. Indra wäre nicht Indra, wenn er nicht seine Unterstützung beim Übergang in die Post-Indra-Epoche des FCE zugesagt hätte. Seinen Posten durfte er nun als frischgebackenes Ehrenmitglied dem neuen Leiter Spiko Oliver Borner übergeben.

En starche Gäischt Neben guten Geistern gilt es auch, junge Heldinnen und Helden dieses Abends zu erwähnen. Es waren an diesem Abend viele Anwesende mit Jahrgang 2000 oder jünger auszumachen. Und ja, es stimmt. Generalversammlungen sind trocken, zäh und machen mit der Zeit kribbelig. Schlussendlich wird da aber die Vereinsgeschichte gesteuert und am Fundament für all die herrlichen Momente auf und neben dem Fussballplatz gebaut. Mit dem Besuch der GV haben alle Besucher gezeigt, dass ihnen der FCE am Herzen liegt. Für die Geduld und das Vertrauen möchte sich daher der Vorstand aufs Herzlichste bei «Gross und Klein» bedanken!


Präsident Andi Nützel überreicht Meiri Bisig ein Dankespräsent für dessen unermüdlichen Einsatz für den Sport. Foto: Christian Frei

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