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«Voraussetzung ist die Freude an den Kindern»

«Voraussetzung ist die  Freude an den Kindern» «Voraussetzung ist die  Freude an den Kindern»

In Babysitter-Kursen des Schweizerischen Roten Kreuz (SRK) vermittelt Angela Schnüriger Jugendlichen den Umgang mit Babys und Kleinkindern.

Was erwartet die Jugendlichen am Babysitterkurs, der am Mittwoch und am Samstag in Einsiedeln durchgeführt wird? Die Teilnehmer lernen während zehn Stunden, was beim Baby-sitting wichtig ist und wie sie mit auftretenden Schwierigkeiten umgehen können. Der Kurs beinhaltet zehn verschiedene Themen. Es geht zum Beispiel um Ernährung, Gesundheit, Bedürfnisse und Beschäftigung der Kinder, aber auch um Unfallverhütung. Gibt es neben dem Theorieteil auch praktische Übung? Natürlich, so oft wie möglich probiere ich, die praktische Übung in den Kurs zu integrieren. Zum Beispiel einen Schoppen oder Zvieri zubereiten, aber natürlich auch das Wickeln. Aber es wird heute nur noch mit lebensechten Puppen gewickelt, nicht mehr mit richtigen Babys. Während Corona war das ja leider nicht erlaubt. Und die Erfahrung zeigte, dass es immer schwieriger wird, echte Babys zu organisieren.

Der Babysitter ist meistens eine «sie». Oder haben Sie auch männliche Kursteilnehmer? Tatsächlich finden sich unter den maximal 16 Teilnehmern pro Kurs immer ein bis zwei Jungs. Die können das genauso gut und sind manchmal sogar interessierter als die Mädchen. Braucht es für den Kurs irgendwelche Vorkenntnisse? Nein, die braucht es nicht. Es gibt solche, die bereits Erfahrung haben, aber auch diejenigen, die noch gänzlich unerfahren sind. Grundsätzlich ist die einzige Voraussetzung, dass man Freude hat, mit Kindern zu arbeiten. Einen guten Babysitter macht dann die Routine aus.

Nach dem Kurs gibt es den Babysitting-Pass SRK. Wie wichtig ist diese Bestätigung? Der Pass dient dem Nachweis für eine aktive Kurs-Teilnahme. Er wird zum Beispiel für ein Au-pair-Jahr im Welschen empfohlen. Wir sagen den Kursabsolventen immer, sie sollen ihren Pass zeigen, als Beweis, dass der Kurs besucht wurde. Auch können spätere Weiterbildungen darin eingetragen werden, wir empfehlen zum Beispiel den spezifischen Nothelferkurs für Kleinkinder. Wie finden die frisch gebackenen Babysitter Kinder zum Hüten? Die Kursabsolventen kommen auf Wunsch auf eine Vermittlungsliste. Bei Bedarf werden die Babysitter dann kontaktiert. Sie können aber auch selber Werbung machen. Viele beaufsichtigen die Kinder von Nachbarn oder Verwandten. Die Erfahrung zeigt, dass Babysitter sehr gefragt sind. Wie kamen Sie dazu, diese Kurse zu leiten? Ich habe, als ich noch in der KiTa gearbeitet habe, den Berufsbildner gemacht und zusätzlich das SVEB-Zertifikat, die Grundausbildung als Kursleiterin, spezifisch auf Jugendliche. Auch in der Pfadi war ich früher Pfadileiterin und hatte immer sehr viel Freude, mit Kindern oder Jugendlichen zu arbeiten. Als ich Mami wurde, kündigte ich in der KiTa und war zuerst Nanny und später Tagesmutter. Ende 2020 bewarb ich mich als Kursleiterin bei der SRK und konnte dann im Februar 2021 anfangen. Es ist toll, dass sich diese Möglichkeit ergeben hat und sich die Arbeit so gut mit meiner Familie vereinbaren lässt. Obwohl es immer die gleichen Themen sind, ist jeder Kurs aufgrund der Gruppendynamik sehr unterschiedlich. Jetzt darf ich schon den vierzehnten Kurs leiten und es macht mir immer noch gleich viel Freude wie am Anfang. Sie selber sind Tagesmutter. Kann man das mit Babysitten vergleichen?

Nicht ganz. Klar sind beides familienergänzende Betreuungsangebote, aber man darf nicht unterschätzen, dass die Babysitter noch Jugendliche sind. Baby-sitter übernehmen eher sporadische, kürzere Einsätze. Tageseltern sind Betreuungspersonen, die langfristig in die Entwicklung, Erziehung und das Wohlbefinden eines Kindes einer Familie eingebunden sind. Ich bin auch zuständig für die Vermittlung von Tagesfamilien in der Region Einsiedeln und Ybrig. Die Suche nach Tageseltern ist aber immer schwierig, die Nachfrage wäre meistens grösser.

Infos zum Kursangebot der SRK unter: www.srk-schwyz.ch > Lernen

Angela Schnüriger

Jahrgang: 1988 Wohnort: Einsiedeln Beruf: Fachfrau Betreuung Kind Hobbys: Familie, Natur, Kreativ sein

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