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Von der Übernahme der Credit Suisse ist das Welttheater nicht betroffen

Von der Übernahme der Credit Suisse ist das Welttheater nicht betroffen Von der Übernahme der Credit Suisse ist das Welttheater nicht betroffen

Einige Spielzeiten lang war die Credit Suisse der Hauptsponsor des Einsiedler Welttheaters. Doch diese Ära ging schon vor der Übernahme durch die UBS zu Ende.

Jahrzehntelang war die Credit Suisse eine feste Grösse im Schweizer Kultursponsoring. Profitiert davon hat auch die Einsiedler Welttheatergesellschaft. Hanspeter «James» Kälin, langjähriges Vorstandsmitglied und seit 2015 Präsident der Gesellschaft, erinnert sich daran, dass die Kontakte zum Bankenplatz Zürich über den vormaligen Quästor Arnold Oechslin zustande gekommen sind; Oechslin war nicht nur Vorstandsmitglied, sondern auch Direktor der Schweizerischen Kreditanstalt in Einsiedeln, welche später in der Credit Suisse aufgehen sollte.

Wie intensiv die Zusammenarbeit war, belegt unter anderem der Umstand, dass die Abendkasse für die Welttheater-Aufführungen sich in der Schalterhalle der Bank befand. Als damals eine Aufführung abgebrochen werden musste, öffnete die Bank auch in der Nacht ihre Türen, um den Zuschauern das Eintrittsgeld zurückzuerstatten! CS wechselt Sponsoring-Profil

Zurück in die Gegenwart und zur Übernahme der CS durch die UBS. Während sich zahlreiche Kulturorganisationen nun Sorgen um die Fortführung des CS-Engagements machen, kann Hanspeter Kälin diesbezüglich Entwarnung geben. Gegenüber dem Einsiedler Anzeiger erklärt der Präsident, dass für die Spielperiode 2024 zwischen der Bank und dem Welttheater keine Sponsoringbeziehung mehr bestehe.

Von Einsiedler Seite bestand durchaus Interesse, das bis zur Spielperiode 2013 währende Engagement zu verlängern. In den Jahren 2019 und 2020 klopfte der Vorstand deshalb ein weiteres Mal beim Hauptsitz der Credit Suisse in Zürich an. Doch damals, so Kälin, sei den Einsiedlern beschieden worden, dass sich die CS vermehrt auf international ausgerichtete Kulturanlässe sowie den Sport konzentriere. Das Einsiedler Grossprojekt erfüllte aus Sicht der Bank diese Anforderungen nicht. Die jahrelange, fruchtbare Zusammenarbeit nahm ihr Ende. «Für die nächste Spielperiode», so Kälin, «mussten wir uns neu orientieren. » Insofern hat die Übernahme durch die UBS auf das Welt-theater keinen Einfluss: «Wir stehen jetzt nicht vor neuen und unsicheren Fakten.» 650’000 Franken über Sponsoring budgetiert Wie bedeutsam das Sponsoring für die Einsiedler Grossproduktion ist, zeigte die Budgetierung für das Spiel 2020. Bei Gesamteinnahmen von 4,85 Millionen Franken entfielen 650’000 Franken und somit gut 13 Prozent auf Sponsoring und Fund-raising – eine wichtige Einnahmequelle.

Verkalkuliert hat sich die Gesellschaft damit aber nicht. «Trotz Ausstieg der Credit Suisse haben wir unsere Vorgaben im Jahr 2020 übertreffen können», rekapituliert Hanspeter Kälin. «Unsere damaligen Erwartungen waren allerdings bewusst vorsichtig budgetiert.» Erfreut zeigt sich der Präsident, dass trotz Verschiebung keiner der damaligen Sponsoren «abgesprungen» ist, selbst wenn die «Engagemente für die nächstjährige Spielzeit frisch verhandelt und definiert werden müssen». Der Name Welttheater, so Kälins Fazit, habe unverändert einen guten Ruf. Auf den Ausstieg der Credit Suisse hat aber auch die Einsiedler Gesellschaft reagieren müssen: Statt eines einzigen Hauptsponsors konzentrierte sich der Vorstand darauf, mehrere Hauptsponsoren zu gewinnen.

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