Raiffeisenbank Einsiedeln-Ybrig ist weiter erfolgreich

Die Raiffeisenbank erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2022 einen Gewinn von 580’000 Franken und setzte das Wachstum ihrer Kundeneinlagen und Ausleihungen fort. Marcel Birchler wird als Vorsitzender der Bankleitung zurücktreten.

Anlässlich der Generalversammlung am letzten Samstag konnte Verwaltungsratspräsident Heinz Steiner in Einsiedeln rund 900 Genossenschafterinnen und Genossenschafter begrüssen. Der grosse Aufmarsch bestätigte das Interesse der Mitglieder an ihrer Bank.

Er freute sich, nach drei coronabedingten Urabstimmungen die Mitglieder wieder Aug in Aug begrüssen zu können. Er hielt fest, dass die Bank trotz Turbulenzen ein gutes Ergebnis erwirtschaften konnte – ganz im Gegensatz zu anderen Banken. Wen er damit meinte, dürfte hinlänglich bekannt sein. Mit den vor zwei Jahren in die Wege geleiteten neuen Strukturen kam es zu einigen Änderungen. Unter dem Motto «eine Bank, eine Stimme» hat jede Raiffeisenbank unabhängig ihrer Grösse eine Stimme, was neu ist. Mit dieser neuen Gruppen- Governance ist die Grundlage für eine verbesserte Zusammenarbeit geschaffen worden. Weiter bietet die Bank Unternehmen in Finanzfragen umfassende Lösungen an und zeigt Wege beim Vorsorge- und Anlagevermögen auf. Trotz der ausgebauten Dienstleitungen auf dem digitalen Kanal setzt man bewusst auch weiterhin auf den Schalter. «Die persönliche Präsenz ist uns wichtig. Das schätzen die Kundinnen und Kunden», betonte Heinz Steiner. Kernzahlen zeigten nach oben

Bankleiter Marcel Birchler konnte in Anbetracht der vielen Unsicherheiten Freude am Jahresergebnis (über das der EA schon berichtet hatte) haben. In einem Umfeld von geopolitischen Spannungen, Inflationsdruck, hohen Energiepreisen, steigenden Lebenshaltungskosten, Lieferengpässen und der Zinswende konnte die Bank in den zentralen Geschäftsfeldern 2022 die Erträge steigern. So haben die Kundenausleihungen um 1,3 Prozent auf 11,9 Millionen Franken zugenommen. Die Hypothekarforderungen erhöhten sich leicht um 2,1 Millionen Franken auf 819 Millionen Franken Die Ertragssituation ist um 1,49 auf 9,83 Millionen Franken angewachsen. Ebenfalls gestiegen ist das Erfolgs- und Dienstleistungs- sowie das Handelsgeschäft.

Der Raiffeisenbank kam die Zinspolitik entgegen, welche die Nationalbank Mitte des letzten Jahres eingeleitet hat. Marcel Birchler verkündete die frohe Botschaft, dass die Zinsmargen auf Spareinlagen demnächst leicht angehoben werden. Das erfolgreiche Geschäftsjahr hat aber noch andere Gründe. So ist auch das Anlagegeschäft gut gelaufen. Weiter wird kundennah gearbeitet und die Bank geniesst das Vertrauen der Mitglieder.

Doch gab es auch Mehrausgaben. So sind die Kosten für den Geschäftsauswand um 1,7 Prozent gestiegen. Grund dafür ist die personelle Verstärkung des Beratungsteams. Die Raiffeisenbank Einsieden-Ybrig beschäftigt 37 Mitarbeitende.

Insgesamt darf die Kapitalsituation als äusserst stabil und erfreulich bezeichnet werden. Mit einem Jahresgewinn von 0,58 Millionen Franken wird das Eigenkapital weiter gestärkt. Die Raiffeisenbank Einsiedeln-Ybrig ist gesund aufgestellt und wächst vernünftig, der Blick in die Zukunft ist positiv. Trotz die-ser erfreulichen Perspektiven sagte Marcel Birchler: «In der gegenwärtigen Zeit ist es nicht einfach, eine Prognose für das laufende Jahr zu stellen.» Wie sich die Finanzmärkte in einem solch volatilen Umfeld wie derzeit präsentieren, ist wie ein Blick in die Glaskugel.

So nebenbei erwähnte Birchler die Unterstützung von 450’000 Franken für Kulturund Sportanlässe, und dass die Bank in der Region Einsiedeln-Ybrig-Alpthal 770’000 Franken Steuern bezahlte.

Der Verwaltungsrat beantragte der Versammlung, das Genossenschaftskapital mit 3 Prozent zu verzinsen und den Rest des Jahresergebnisses den gesetzlichen Gewinnreserven zuzuweisen. Die Ergebnisse der Urabstimmung werden auf der Homepage der Raiffeisenbank veröffentlicht.

Rücktritt des Bankleiters Die Versammlung gedachte in einer Schweigeminute der verstorbenen Mitglieder, darunter den beiden langjährigen Verwaltungsräten Meinrad Landolt und Severin Kälin. Nach mehreren Jahren Tätigkeit als Verwaltungsrat wurde Martin Reichmuth mit gebührenden Worten verabschiedet.

Zum Schluss wurde nach 14-jähriger Tätigkeit der Rücktritt von Bankleiter Marcel Birchler auf Ende Juni bekannt gegeben. Aus den Worten von Heinz Steiner war herauszuhören, dass er ein Segen für die Bank war. Er hat die Raiffeisenbank massgeblich mitgeprägt und vorwärtsgebracht. Sein Nachfolger wird Thomas Rohr sein, ergänzt wird die neue Bankleitung mit Klemens Lagler und Philipp Weingarten. Die diesjährige Raiffeisen- Aktion für Mitglieder steht unter dem Motto «Grand Tour of Switzerland.» Nach dem offiziellen Teil gab es ein feines Essen mit musikalischer Unterhaltung. Das positive Ergebnis war noch ein Grund mehr zum Anstossen.