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Mit dem Schlittelweg geht es rasch zu Ende

Mit dem Schlittelweg geht es rasch zu Ende Mit dem Schlittelweg geht es rasch zu Ende

Einsiedeln. 16. März 1898. Nun geht es auch in unserm rauhen Hochthale mit dem «Schlittweg» rasch zu Ende. Zwar lageren auf unseren Feldern noch gewaltige Schneemassen, aber die warme Märzsonne setzt ihm wacker zu. Die Nächte nehmen an Kälte ab und die Tage an Wärme zu. Ueberm Schönenboden zeigen sich Sommerwolken, ein Zeichen, dass die Macht des Winters gebrochen sei. Nur 6 Wochen dauerte dies Jahr unser Schlittweg, aber er reichte doch hin, um das Holz aus unsern unwirtlichen Gegenden zur Säge, oder doch wenigstens zur «Männi» zu bringen. Der Freisenweg, dessen Zweckmässigkeit anfangs wohl mancher bezweifelte, hat sich wieder trefflich bewährt. Ohne jeden Unfall wurden die gewaltigen Trämmel von 5 felzigen Tannen zu Thal gebracht.

Sie beginnen aber allmählig zu verschwinden, die Tannenwälder mit ihren Riesenstämmen und werden nicht wiederkehren, denn der heutige Forstwirt rechnet eben, dass eine so hohe Umtriebszeit nicht rentiere, also nicht ökonomisch sei.

Ein gewaltiges Kapital steckt in unsern Waldungen und ist es gewiss sehr dankbar, dieselben zu pflegen, um so mehr als unsere Gegend dem Holzwuchs ganz zusagt. So wurde zum Beispiel im Bächwald eine Rottanne geschlagen, welche sieben Trämmel ergab. Der erste hatte 53 Zentimeter, der zweite 50, der drite 45, der vierte 41, der fünfte 37, der sechste 30 und der siebente noch 20 Zentimeter Durchmesser am dünnern Orte gemessen. Allerdings ist Gottes Donnerwagen manches Jahr über sie hinweg gerollt.

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