Veröffentlicht am

Mehrheit der Lehrer bleibt nach der PH im Kanton

Eine Erhebung der Pädagogischen Hochschule Schwyz zeigt, dass sechzig Prozent der Studierenden ihre Berufstätigkeit im Kanton Schwyz aufnehmen. Trotzdem ist das Problem Lehrermangel nicht gelöst.

Bis ins Jahr 2031 müssen die Kantone für die Primar- und Oberstufe rund 70’000 neue Lehrpersonen rekrutieren. Auch im Kanton Schwyz bleibe die Situation, aufgrund der Entwicklung in den vergangenen Jahren, angespannt, sagt der zuständige Regierungsrat Michael Stähli auf Anfrage. Abgängerinnen und Abgänger von Pädagogischen Hochschulen werden die Lücke gemäss dem Bundesamt für Statistik nicht schliessen können.

«Wir müssen davon ausgehen, dass die Mangellage in den nächsten zehn Jahren anhalten wird. In verschiedenen Regionen kann es zu Entspannungen kommen. Insgesamt werden wir die Situation aber nur bewältigen, wenn wir neben kurz- auch mittel- und langfristige Massnahmen ergreifen, die wirken», betont auch Silvio Herzog, Rektor der Pädagogischen Hochschule Schwyz.

Sehr hohe Einstiegsquote

Gemäss jährlich durchgeführter Abschluss- und Nachbefragung der Studierenden durch die Pädagogische Hochschule habe man bei der PH Schwyz eine sehr gute Grundlage zur Erfassung der Qualität der Ausbildung und zum Berufseinstieg der Studierenden, führt Rektor Silvio Herzog aus. «Aus den Nachbefragungen der letzten Jahre wis-sen wir zudem auch, dass die Einstiegsquote in den Lehrberuf enorm hoch ist (95 bis 100 Prozent) und – entgegen vielen Behauptungen – die Absolventinnen und Absolventen ihre Berufstätigkeit mit einem hohen Pensum aufnehmen.» Demnach würden neunzig Prozent der Berufseinsteigenden über achtzig Prozent als Lehrperson arbeiten. Sechzig Prozent der Abgänger und Abgängerinnen entscheiden sich für einen Arbeitsort im Kanton Schwyz.

Verteilung der Arbeitsorte

•• Kanton Schwyz 60 Prozent

•• Uri 9 Prozent

•• Zug 7 Prozent

•• Luzern 5 Prozent

•• Zürich 5 Prozent

•• Obwalden 2 Prozent

•• Nidwalden 2 Prozent

•• andere Kantone 10 Prozent Teilzeitarbeit ist attraktiv Die Gründe für den aktuellen Lehrkräftemangel in der Deutschschweiz seien hauptsächlich struktureller Art, so Herzog. «Erstens nimmt die Anzahl der Schülerinnen und Schüler zu. Zweitens haben wir eine hohe Anzahl von Lehrpersonen, die altersbedingt in Pension geht. Und drittens ist die Teilzeitarbeit im Lehrberuf stark verbreitet, was insgesamt mehr Personal benötigt.» Die Möglichkeit, die Teilzeitarbeit zu beschneiden, wäre gemäss Silvio Herzog zumindest mittelfristig kontraproduktiv. So ist die Teilzeitarbeit eine attraktive Rahmenbedingung, um den Lehrberuf zu ergreifen und im Beruf zu bleiben. «Angepasst werden können aber die Rahmenbedingungen, sodass Lehrpersonen ihr Pensum von sich aus erhöhen wollen und können. Die Schaffung von Betreuungsplätzen für die eigenen Kinder oder die Reduktion der Arbeitsbelastung sind zwei mögliche Massnahmen, welche auf die Gründe abzielen, weshalb Lehrpersonen reduziert arbeiten.» Aktuell noch keine Massnahmen im Kanton Im Kanton Schwyz können aktuell noch keine Massnahmen gegen den Lehrermangel ergriffen werden. Der Erziehungsrat hat einen Analyse- und Massnahmenbericht einer von ihm eingesetzten Projektgruppe als ungenügend eingestuft und zusätzliche Abklärungen verlangt. Die Schulen müssen sich also weiterhin gedulden. Sobald der Erziehungsrat den konkreten Zusatzauftrag an die Projektgruppe klar formuliert habe, werde diese die zusätzlichen Arbeiten an die Hand nehmen und einen revidierten Bericht vorlegen.

Share
LATEST NEWS