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Kryptowährungen sind steuerlich unbedeutend

Obwohl es davon offenbar immer mehr gibt, spielt digitales Geld in Form von Kryptowährungen bei den Steuern noch immer eine marginale Rolle.

Noch bis zum 31. März hat man ohne Fristerstreckung Zeit, die Steuererklärung bei der kantonalen Steuerverwaltung einzureichen. Ist dies ein alle Jahre wiederkehrendes Prozedere, gibt es ebenso immer wieder diverse Neuerungen. Sei es einfach nur bei den Modalitäten, etwa den Abzugsmöglichkeiten, oder selbstverständlich in den einzelnen Dossiers der Steuerpflichtigen.

Erhoben werden im Kanton Schwyz Einkommens- und Vermögenssteuern für Kanton, Bezirke, Gemeinden und Kirchgemeinden plus die Bundessteuer. Für natürliche Personen mit Wohnsitz, Aufenthalt, Liegenschaftsbesitz oder Betriebstätte et cetera sind im Kanton Schwyz Einkommen und Vermögen steuerpflichtig.

Keine separate Steuerdeklaration Nun gibt es seit einigen Jahren digitales Geld in Form von Krypto- oder Cyber-Währung, das ebenfalls einen Vermögenswert darstellt. Doch wie sind die digitalen Werte eigentlich zu deklarieren? Und wie wichtig sind sie?

Wir erkundigten uns zu dieser Thematik sowohl bei der kantonalen Steuerverwaltung als auch in der Finanzwelt. «Wir lassen Kryptowährungen nicht separat in der Steuererklärung deklarieren », berichtet Markus Beeler, der Vorsteher der kantonalen Steuerverwaltung.

Deswegen könne man zwar entsprechende Fragen «nicht fundiert beantworten», doch gemäss einer Einschätzung «nimmt die Anzahl von Steuerpflichtigen, die Kryptowährungen steuerlich deklarieren, stetig zu». Es seien aber «weder Anzahl, noch Volumen bezifferbar».

Nur rund ein Prozent hat investiert

«Nach unserer Einschätzung hat der Trend zu Kryptowährungen bisher nach oben gezeigt; es dürften aktuell jedoch nicht mehr als ein Prozent aller Anleger darin investiert haben», berichtet der kantonale Steuerverwalter weiter zur Thematik.

Markus Beeler folgert, «dass sich das Kryptovermögen im Kanton Schwyz jedoch unter einem Prozent aller beweglichen Vermögenswerte bewegen dürfte ». Zum Vergleich: In der im November publizierten Steuerstatistik des Kantons für das Jahr 2019 lag das deklarierte, steuerbare Vermögen im Kanton Schwyz bei insgesamt 120,2 Milliarden Franken.

Gemäss dem Schwyzer Amtsvorsteher tauchen Kryptowährungen «klar häufiger» in privaten Deklarationen als in geschäftlichen auf. Dies allein schon deshalb, weil es im Kanton Schwyz rund sechs Mal mehr natürliche als juristische steuerpflichtige Personen gebe.

Privat und unübersichtlich Für den Steuerspezialisten Markus Beeler ist «die Finanzdokumentation im Kryptobereich immer noch sehr unübersichtlich». Beeler: «Solange keine entsprechende Regulierung durch den Gesetzgeber erfolgt, bleibt es der Wirtschaft überlassen. Es wird bei der Vielfalt der Nachweise für Kryptoanlagen bleiben », sagt er zur Frage, wie sich die im Kanton angewendete Praxis mit dem Ausdruck einer Digital- Wallet (digitale Brieftasche) bewähre und ob nicht auch elegantere, sprich elektronische Lösungen hierzu existierten.

Wie wichtig sind Kryptowährungen denn bei der Vermögensberatung in einer Bank? «Bei unseren Kunden haben Anlagen in Kryptowährungen kaum eine Bedeutung », sagt Stefan Hauser, Leiter Content Marketing bei der Acrevis Bank.

Nur marginale Rolle in der Bank Wie Hauser weiter ausführt, entspricht die Einschätzung der Steuerverwaltung, wonach bislang nicht mehr als ein Prozent der Anleger in Kryptowährungen investierten, auch den Erfahrungen der Bank Acrevis: «Ihrer nur marginalen Rolle entsprechend sind Kryptowährungen in den Kundengesprächen nur von untergeordneter Bedeutung.» Stefan Hauser: «Es ist eigentlich kein Thema. Unsere Kundenberaterinnen und -berater bringen Investments in Kryptowährungen nicht von sich aus ein – und auch kundenseitig wird es kaum angesprochen.» Eine noch viel geringere Rolle scheint das digitale Geld bei der Schwyzer Kantonalbank (SZKB) zu spielen: Wie Matthias Zettel, bei der Kantonalbank Leiter Segment/ Sales Management, Marketing und Kommunikation, berichtet, seien bei der SZKB der Handel und die Aufbewahrung von Kryptowährungen derzeit nicht möglich.

Dieses Thema werde «bei Kundengesprächen nicht aktiv angesprochen, und es finden hierzu auch keine Beratungen statt». Dies eben, weil die SZKB derzeit keine Krypto-Lösungen anbiete.

Ferner weist Matthias Zettel darauf hin, dass gerade Kryptowährungen in den letzten Monaten erhebliche Wertschwankungen gezeigt hätten. Dass digitales Geld in den Steuererklärungen eine wichtigere Rolle erhalten wird, bleibt also abzuwarten.

Obwohl es davon offenbar immer mehr gibt, spielt digitales Geld in Form von Kryptowährungen bei den Steuern noch immer eine marginale Rolle.

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