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«Ich habe schon früher als Mädchen gerne gezeuselt»

«Ich habe schon früher als  Mädchen gerne gezeuselt» «Ich habe schon früher als  Mädchen gerne gezeuselt»

Arwen Roos wird ab dem Montag in die Künste einer Feuerwehrfrau eingeführt. Die 17-jährige Fachmittelschülerin aus Einsiedeln freut sich über alles auf das Feuerlöschen.

Wie kommen Sie dazu, als Feuerwehrfrau im Einsatz zu stehen?

Mein Vater ist Vize-Kommandant bei der Feuerwehr Einsiedeln. Und meine Schwester ist gleichsam bei der Feuerwehr mit dabei: Das fand ich cool, und so war es naheliegend, dass ich ihr gerne nacheifern möchte (lacht). Auf was freuen Sie sich ganz be-sonders in diesem Dienst? Es freut mich sehr, neue Erfahrungen machen zu dürfen, helfen zu können und mich in der Freiwilligenarbeit zu engagieren. Haben Sie Freude am Feuern oder fürchten Sie sich eher davor?

Ich habe schon früher als Mädchen gerne gezeuselt. Ich liebte es, wenn wir in der Pfadi grosse Feuer machen durften (lacht). Gleichzeitig habe ich grossen Respekt vor dem Feuer und weiss um die Gefahren, die bei Feuersbrünsten entstehen können, und welche Schäden Feuer anrichten können. Dürfen Frauen in der Feuerwehr dasselbe machen wie die Männer?

Die erste Frau, die Mitglied in der Feuerwehr Einsiedeln war, trat dem Verein im Jahr 1995 bei. Und seither machen die Frau-en dasselbe wie die Männer. Es gibt also keine Aufgaben, die einzig den Männern vorbehalten wären. Unterdessen machen bereits zehn Frauen Dienst in der Feuerwehr Einsiedeln. Können Sie sich vorstellen, diese Arbeit bei der Feuerwehr zu Ihrem Beruf zu machen?

Das wohl weniger. Ich habe vor, weiterzustudieren und eine Ausbildung in sozialer Arbeit beziehungsweise Psychologie in Angriff zu nehmen. War es leicht für Sie, drei Tage schulfrei zu kriegen, damit Sie diesen Einführungskurs bei der Feuerwehr Einsiedeln besuchen können? Ich habe beim Theresianum Ingenbohl ein Dispensationsgesuch eingereicht und dann die Bewilligung für den Einführungskurs bei der Feuerwehr Einsiedeln erhalten. Dieser Kurs ist ja auch eine gute Sache – und deswegen ist die Schule auch sehr kulant, wenn es um derlei Gesuche für solche Ausbildungen

geht.

Allerorten wird ein fehlender Nachwuchs bei den Feuerwehren beklagt. Ist die Situation in Einsiedeln eine andere? In Einsiedeln muss man sich weniger Sorge machen wegen mangelndem Nachwuchs bei der Feuerwehr. Es handelt sich um einen sehr präsenten Verein, der sich bei zahlreichen Dorfaktivitäten engagiert. Dadurch kennen viele Leute jemanden, der bei der Feuerwehr mitmacht: Das führt dann dazu, dass viele animiert werden, selber bei der Feuerwehr aktiv zu werden.

Was motiviert Sie, diese Art von Freiwilligenarbeit zu leisten? Ich bin bei Vereinen (Schweizer Alpen-Club und Turnverein) ausgetreten und habe nun dadurch wieder mehr Zeit, um mich in anderen Organisationen zu engagieren, die mir die Möglichkeit verschaffen, neue Tätigkeiten kennenzulernen. War Feuerwehrfrau zu werden ein Mädchentraum von Ihnen? Ich wollte unbedingt Action erleben und ursprünglich Kriminalpolizistin werden. Dieses Berufsziel hat sich dann als nicht so realistisch erwiesen, und so waren dann Polizistin beziehungsweise Rettungssanitäterin meine Lieblingsberufe. Jetzt werde ich also Feuerwehrfrau, wenn auch nicht professionell. Ist Ihnen als Tochter eines Vize-Feuerwehrkommandanten das Feuerlöschen quasi in die Wiege gelegt worden? Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm, was die Vorlieben betrifft (lacht). Mein Vater hat mich sicherlich sehr unterstützt und motiviert, bei der Feuerwehr in Einsiedeln mitzumachen. Aller-dings ohne mich einem Zwang auszusetzen: Es war von Anfang an klar, dass diese Arbeit eine freiwillige sein soll.

Foto: Magnus Leibundgut

Arwen Roos

Jahrgang: 2005 Wohnort: Einsiedeln Beruf: Fachmittelschülerin (FMS) Hobbys: Pfadi Bouldern

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