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Auto AG zweifelt am Erfolg eines Schwyzer Klimatickets

Auto AG zweifelt am Erfolg eines Schwyzer Klimatickets Auto AG zweifelt am Erfolg eines Schwyzer Klimatickets

Der Kanton Schwyz soll den öffentlichen Verkehr mit einem Klimaticket fördern. Dies verlangen Kantonsräte.

Zu teuer und zu wenig umfassend: So kritisieren die vier Schwyzer Kantonsratsmitglieder Jonathan Prelicz (SP, Arth-Goldau), Django Betschart (GLP, Ingenbohl), Irene Huwyler (Mitte, Schwyz) und Franz-Xaver Risi (Mitte, Lachen). In einer Interpellation fordern sie deshalb von der Regierung, auch im Kanton Schwyz die Einführung eines Klimatickets zu prüfen.

Ein Blick auf die aktuelle Situation im Kanton Schwyz zeige nämlich, dass noch wenig von einem Schwyzer Klimaticket zu spüren sei. Das 2.-Klasse-Jahresabonnement der Auto AG Schwyz koste für alle Zonen pro Jahr 1449 Franken.

Gegenwind von der Auto AG Schwyz Mit diesem sogenannten «Schwyzer Pass» könne jedoch ein Grossteil von Ausserschwyz nicht befahren werden. Ein ergänzendes Zonenabo koste im Bereich Ausserschwyz 2133 Franken, sodass der Gesamtpreis 3582 Franken betrage. Dies ist fast gleich teuer wie ein 2.-Klasse-GA der SBB (3860 Franken). Im viel grösseren Kanton Zürich koste ein kantonales Jahresabo nur 2226 Franken.

Deshalb,so die vier Kantonsräte, sei es «zentral, dass auch der Kanton Schwyz in Zukunft einen grösseren Beitrag zum Klima- und Umweltschutz leistet». Durch einen Schwyzer Pass in Form eines Klimatickets wäre der regionale Verkehr auch finanziell attraktiv.

Die Forderung stösst aber nicht überall auf offene Ohren. Sogar bei der Auto AG Schwyz würden Vorbehalte laut, wie Manuela Gisler, Leiterin Dienste, festhält: Als ÖV-Unternehmen freue man sich natürlich immer, wenn der ÖV gefördert werde.

«Wir sind jedoch bezüglich Preissenkungen etwas skeptisch. Einerseits, weil wir der Meinung sind, dass ein gutes Angebot wie in Schwyz einen fairen Preis ha-ben darf. Andererseits zeigen Erfahrungen, dass die Preissensitivität in der Schweiz im ÖV eher gering ist», konstatiert Gisler. «Preissenkungen haben keinen Einfluss auf die Nachfrage» Mit anderen Worten: Weder Preissenkungen noch Preiserhöhungen hätten bisher einen grossen Einfluss auf die Nachfrage gehabt. Das habe sich etwa auch in Genf gezeigt, wo kein grosser Umsteigeeffekt bewirkt worden sei.

Gisler zweifelt zudem an der vorhandenen Nachfrage für einen gesamtkantonalen Pass: «Wir verfügen über keine fundierten Zahlen bezüglich der Nachfrage, die über unser Betriebsgebiet hinausgeht», sagt Gisler. «Ich vermute jedoch, dass sie klein ist. Am ehesten sind es wohl Berufsschüler, die nach Pfäffikon reisen.» Der Vergleich mit den Zürcher Ticketpreisen hinke zudem: Dort seien nämlich viel mehr Menschen unterwegs. Entsprechend werde der Umsatz durch die vielen Reisenden generiert.

Foto: zvg

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