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Sieben Prozent der Schwyzer Bevölkerung sprechen Englisch

Englisch als Hauptsprache ist bei der ständigen Schwyzer Wohnbevölkerung seit Längerem auf dem Vormarsch. Sie ist neben Deutsch die mit Abstand am meisten gesprochene Sprache im Kanton.

dko. Exakt 6,9 Prozent der im Kanton Schwyz wohnhaften Personen über 15 Jahre gaben im Jahr 2021 an, als Hauptsprache Englisch zu benutzen. In den letzten zehn Jahren hat sich damit der Anteil der Englischsprachigen annähernd verdoppelt.

Im Jahr 2012 gaben erst 3,8 Prozent an, im Alltag in erster Linie Englisch zu sprechen. Auch wenn man in Dörfern wie Pfäffikon und Lachen zuweilen einen anderen Eindruck bekommt beim Einkaufsbummel, ist das Englisch also noch weit davon entfernt, die Überhand zu gewinnen. Der Schwatz beim Metzger oder in der Bäckerei wird noch lange Zeit vornehmlich im Schweizer Dialekt abgehalten werden.

14 Prozent sind es in Zug

Im Nachbarkanton Zug hat das Englische den Alltag zum Beispiel bereits viel stärker durchdrungen. 14 Prozent gaben dort 2021 an, hauptsächlich in Englisch zu kommunizieren. Auch im Kanton Zürich ist der Anteil mit gut zehn Prozent derzeit noch um einiges höher. Anglophobikern sei innerhalb der Zentralschweiz der Kanton Uri empfohlen. Dort sprechen erst 3,5 Prozent der Einwohner Englisch. Auch im Kanton Luzern ist der Anteil mit 4,9 Prozent deutlich geringer als im Kanton Schwyz.

Wer das Risiko der Englisch- Konversation gegen null minimieren will, kann sich in Appenzell Innerrhoden niederlassen. Mit 2,7 Prozent sind die Englischsprachigen dort nicht weiter relevant. Allerdings wird sich der eine oder andere nach seiner Ankunft fragen, ob er Englisch nicht doch besser versteht, als den dort gesprochenen Dialekt. Gleiches gilt für das Wallis (4,5 Prozent), wo die Gefahr zumindest ausserhalb der touristischen Zentren ebenfalls gering ist, auf Englisch angesprochen zu werden. Allerdings ist auch im Oberwallis das Französische nicht weit, weshalb man zwecks Auffrischung vielleicht erst mit einer Ferienwohnung vorlieb nehmen sollte. Sonst droht die bittere Erkenntnis, dass auch im Kontakt mit der französischsprachigen Mehrheit im Wallis auf das Englische zurückgegriffen werden muss.

Englisch ist nicht gleich Englisch Das mit der Anglifizierung ist ja ohnehin so eine Sache. Zwar werden immer mehr englische Begriffe in die deutsche Sprache integriert, andererseits lie-gen dem von Schweizern oder Deutschen gesprochenen Englisch oft deutsche Sprachstrukturen zugrunde, welche eine internationale Verständigung erschweren, da sie nicht viel mit muttersprachlicher englischer Ausdrucksweise zu tun haben. Das hat dann zur Folge, dass sich der Schweizer und der Deutsche auf der internationalen Konferenz im «Seedamm-Plaza» trefflich in Englisch verständigen können, der Amerikaner und der Brite allerdings nicht ganz schlau werden aus dem Vorgetragenen. Die Äusserung «offer the suitable achievement extents furthermore » in Anlehnung an das Deutsche «entsprechende Leistungsumfänge weiterhin anbieten» hiesse beim Engländer eher «still offer the services they need».

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