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«Den Blick immer Richtung Bühne und

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Am Fasnachtsdienstagnachmittag werden die Aktiven des STV Einsiedeln das Brotauswerfen durchführen. Unsere Zeitung hatte die Gelegenheit, mit einem «Brotusrüerer» zu sprechen.

Jetzt kenne ich Sie ja. Wie erkenne ich Sie am Fasnachtsdienstag, damit ich ein Mütschli auf sicher habe? Mich zu erkennen, ist sehr schwierig. Von den Joheen, Mummerien und Bajassen gibt es mehrere und alle sind gleich angezogen. Persönliche Gegenstände wie Uhren und Ohrringe ziehen wir aus. Aber Ihre Familie erkennt Sie schon und wird viele Mütschli nach Hause tragen? Wie erwähnt, wir sind mehrere Figuren und es ist schwer, jemanden zu erkennen. Von der Bühne aus sehe ich die Leute bes-ser. Wir werfen aber die Mütschli nicht immer den gleichen Personen zu, sondern werfen sie ins gesamte Publikum. Was für Tipps geben Sie einem Fänger-Neuling beim Brotauswerfen?

Den Blick immer Richtung Bühne zu richten. Die Mütschli werden mit viel Schwung und Tempo ausgeworfen. Darum sollten die Hände immer fangbereit sein. «Mir eis» rufen ist auch nicht falsch. Ebenfalls ratsam ist ein frühes Erscheinen, um nahe an der Bühne zu sein. Eltern mit kleinen Kindern sind dort am besten aufgehoben oder ausserhalb der Wurfweite. Wie kamen Sie zum Brotauswerfen?

Seit der Primarschule bin ich im STV Einsiedeln. Ein Jahr nach der Aufnahme in die Aktivriege ist es möglich, Brotauswerfer zu werden. Wie bereiten Sie sich auf das Auswerfen vor?

Um einen der 20 Plätze zu erhalten, ist ein fleissiger Turnbesuch notwendig. Pflicht ist es auch, zwei Wochen vor der Fasnacht zur Finanzierung des Brauches Geld sammeln zu gehen. Zudem üben die Bajassen in der Halle den Überschlag, teilweise sogar den Flickflack. Kunstturner sind sehr willkommen und werden entsprechend auch mehr zeigen. Da wir das ganze Jahr trainieren, sind alle fit. Also werden Sie am Güdelmontagabend nicht anzutreffen sein? Ich werde mit meiner Gruppe und dem Fasnachtswagen unterwegs sein. Ich werde nicht überborden und versuchen, etwas früher nach Hause zu gehen. Wie viele Mütschli haben Sie bereits schon ausgeworfen? Da ich schon fünfmal ausgeworfen habe, werden es schon einige sein. Pro Tag werden 8000 Mütschli ausgeworfen. Es sind 20 Auswerfer, somit wirft jeder ungefähr 400 Stück an diesem Tag aus. Dies ergäbe bei mir ein Total von rund 2000 Stück. Was essen/trinken Sie während den kurzen Pausen?

Meistens trinke ich einen «gespritzten Weissen». Zwischendurch darf es aber auch Wasser sein. Ebenfalls werden auch Früchte angeboten. Wichtig ist einfach, dass es sich um leichte Kost handelt. Kam es schon vor, dass Kinder, die beim Sacktragen geholfen haben, mit einem ganzen Sack voll Mütschli verschwunden sind? Mir ist kein solcher Fall bekannt. Die Bühnenmannschaft hat die Kinder sehr gut im Auge und würde das unterbinden. Was werden Sie am Dienstagabend als erstes machen, wenn Sie zu Hause sind?

Nach dem Auswerfen ziehen wir uns in der Turnhalle wieder um und geniessen ein gemeinsames Nachtessen. Danach las-sen wir die Fasnacht ausklingen. Zu Hause werde ich mich dann schnell ins Bett legen. Welche «Leiden» werden Sie am Aschermittwoch haben? Die Waden und Oberschenkel spüre ich am meisten. Auch der Wurfarm wird schmerzen. Nach rund zwei Tagen lassen diese «Leiden» aber nach.

Foto: René Hensler

Christoph Rohner

Jahrgang: 1993 Wohnort: Einsiedeln Beruf: Polymechaniker Hobbys: Turnverein Leichtathletik Langlauf

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