Silber auf den letzten Metern gewonnen

Amy Baserga und Niklas Hartweg vom Skiclub Einsiedeln holen zum Abschluss der Heim-EM auf der Lenzerheide den zweiten Platz und werden den Erwartungen gerecht.

Was für eine Erlösung für das zahlreich aufmarschierte Publikum in der Roland Arena am Sonntag. Soeben haben Amy Baserga und Niklas Hartweg für die Schweiz an den Biathlon-Europameisterschaften die Silbermedaille geholt. Dabei hatte es lange danach ausgesehen, als wäre das strenge Training die ganze Woche hindurch im Hinblick auf die Weltmeisterschaften in Oberhof eine zu grosse Hypothek gewesen. «Ja, ich spürte die Müdigkeit und hatte schwere Beine », sagt Amy Baserga nach dem Rennen im Zielraum. Sie strahlt mit der Medaille um die Wette.

Schiessen nicht fehlerfrei

Auch das Schiessen, sonst eine der Stärken sowohl der Einsiedlerin wie auch des Wollerauers Hartweg, will nicht so recht an diesem Tag. Eine Strafrunde können die beiden in der rasantesten Biathlon-Disziplin zwar verhindern, laufen während der fast 35 Minuten praktisch nie auf einem Medaillenrang. Norwegen läuft vorne weg – so wie immer – dahinter liefern sich lange das überraschende Moldawien, Deutschland, Frankreich, Österreich und die Schweiz ein spannendes Rennen.

Den beiden Ausserschwyzer Läufern drohen die Felle wegzuschwimmen. Am Schluss stehen neun Nachlader auf der Rangliste, unüblich viel für die beiden guten Schützen Baserga und Hartweg.

Lautstarkes Publikum

Dass das Publikum und der Speaker sich trotzdem lautstark freuen, ist dem Schlussspurt von Niklas Hartweg zu verdanken. Zuerst holt er den Moldawier Mihail Usov ein, lässt ihn stehen, dann ist der Franzose Emilien Claude in der Anfahrt zur Zielgeraden dran. «Ich habe gesehen, dass er auf den letzten Metern nicht mehr sauber arbeiten kann, da habe ich angegriffen», zeigt sich Hartweg nervenstark. Auf den letzten Metern holt er sich noch die Silbermedaille und lässt sich vom Publikum wie auch Amy Baserga im Ziel feiern. Auch er strahlt anschliessend überglücklich mit der Medaille um den Hals. Das Schweizer Publikum ist dankbar. Viele Schweizer Flaggen werden geschwenkt. Bei der Siegerehrung winken beide den vielen bekannten Gesichtern im Publikum zu.