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Völker verbinden sich zum Gebet

Völker verbinden sich zum Gebet Völker verbinden sich zum Gebet

Gottesdienst zur Einheit der Christen in der reformierten Kirche

Mit dem Vers «Lernt Gutes zu tun! Schreitet ein gegen den Unterdrücker!» aus dem Buch Jesaja begrüsste am Sonntag Pfarrer Urs Jäger eine grosse Anzahl Gläubige.

heka. Die lokale Vorbereitungsgruppe aus Minnesota (USA) wählte diesen Bibelspruch für die diesjährigen Gebetswochen aus. Dabei soll das Thema Rassismus und Gerechtigkeit zur Sprache kommen.

Ukrainische Flüchtlinge und Gläubige aus Einsiedeln trafen sich zum gemeinsamen Gebet. Der reformierte Pfarrer und Pater Pascal aus dem Kloster Einsiedeln leiteten diesen besonderen Sonntagsgottesdienst.

Im Eingangsgebet erinnerten sie in einem Wechselgebet daran, dass wir durch die Taufe Glieder des Leibes Christi geworden sind. Als Stütze, um Trennungen, Systeme und Strukturen zu beseitigen, könne uns die Gnade Gottes sein. Das gemeinsame Gebet könne die Einheit stärken. Pater Pascal ruft dazu auf, Gutes zu tun. Das Erinnerungswort von Luther King «Öffnet die Herzen!» soll dabei Hilfe sein.

Sündenbekenntnis und Verge-bung nach den Worten des Propheten Jesaias wurden durch Pfarrer Jäger und Cris Clark vorgetragen – und die Gläubigen ergänzten diese mit passenden Bitten.

Kirchenabstinenz im Fokus Zur Predigt liess Pater Pascal einen originellen Vergleich als Basis dienen: Die Kirchenabstinenz verglich er mit der Passiv- Mitgliedschaft in Sportvereinen. Eine Zeitungsnotiz veranlasste ihn zu seinen Gedanken: «Eine riesige Firma, der ich nicht angehören möchte», titelte jemand, der aus der Kirche austreten möchte, seinen Bericht.

Überlege man, um was es in der Kirche eigentlich gehe, egal ob wir evangelisch oder katholisch, orthodox oder altkatholisch seien, dass wir alle getaufte Christen sind. Dazu gehöre, dass wir uns mit Jesus auf den Weg machen. Da sollte jeder ein Aktivmitglied sein, der mit Herz und Seele auf das Wesentliche schaue.

Als Beispiel eines aktiven Christen führte der Prediger aus dem Kloster den heiligen Mein-rad an: Dieser hätte sich als äusserst aktives Mitglied der Kirche

gezeigt.

Durch Ukraine-Krieg werden neue Dimensionen sichtbar

Anschliessend an diese Pfarrerworte erhielten zwei ukrainische Flüchtlinge und eine gebürtige Russin Gelegenheit, ihre Gedanken in Bezug auf ihre Erfahrungen mit Gott und ihrem aktuellen Leben zu erzählen.

Durch den Krieg wurden neue Dimensionen sichtbar: Grosse Dankbarkeit von den Ukrainern gegenüber dem Gastland Schweiz – und eine grosse Hilfsbereitschaft sowie viel Nächstenliebe von der ehemaligen Russin. Die wöchentlichen Zusammenkünfte in der reformierten Kirche würden ihnen ihren Notaufenthalt sehr erleichtern.

Eine willkommene Überraschung war der ad hoc gebildete Frauenchor der Ukrainerinnen: Ihr Lied wurde zu einem musikalischen Genuss. Auch etwas leise Fröhlichkeit schimmerte dabei hervor. Es war leicht zu beobachten, dass sie ihren Aufenthalt mit Gesang erträglicher halten konnten. Die Zuhörer dankten mit herzlichem Applaus. Der anschliessende Apéro bot für alle Gottesdienstbesucher Gelegenheit zu Gesprächen und Austausch.

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