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Ergebnisse der Mitarbeiterumfrage bei der Schwyzer Kantonspolizei bleiben intern

Die Mitarbeiterumfrage vom Frühjahr 2022 hatte gezeigt, dass sich das Polizeikorps mehr Rückhalt durch das Kommando und die Politik wünscht. Genaueres zu den Ergebnissen soll derweil nicht nach aussen getragen werden.

MARTIN RISCH

Die interne Umfrage mit rund achtzig Fragen, die im Frühjahr des vergangenen Jahres bei den Schwyzer Polizistinnen und Polizisten gemacht worden ist, war keine einmalige Sache. Es war bereits die dritte Befragung die-ser Art. Die standardisierte Umfrage zeigt auf, wie die Stimmung im Korps ist und wie sie sich verändert.

Wie im November zu erfahren war, ist die Zufriedenheit im Korps grundsätzlich gut. «Die Mehrheit der Mitarbeitenden ist mit der täglichen Arbeit und mit dem Polizeikommando im Allgemeinen zufrieden, hingegen wünscht man sich mehr Rückhalt durch das Kommando und die Politik», teilte Polizeisprecher Florian Grossmann mit. Bekanntgabe am Rapport – Vorwurf des politischen Kalküls Eine detailliertere Auskunft zu den Ergebnissen wollte man nicht geben, denn die interne Kommunikation war erst auf Dezember geplant. Auch beim Verband der Schwyzer Polizei sah man es gleich. Alt Regierungsrat Peter Reuteler, Präsident des Verbands Kantonspolizei Schwyz, wurde in der Schwyzer Presse folgendermassen zitiert: «Der Zufriedenheitsgrad der Polizisten ist grundsätzlich gut.» Zwischenzeitlich, am Korpsrapport vom 2. Dezember, sind die detaillierten Resultate der Befragung «und die unter Einbezug der Mitarbeitenden erarbeiteten Massnahmen sowie deren nächsten Schritte transparent kommuniziert worden», gibt Grossmann bekannt: Interessierte Mitarbeitende seien aktuell eingeladen, an der Umsetzung der Massnahmen mitzuarbeiten.

Näheres dazu ist nicht zu erfahren. «Wir erachten es aus Respekt vor den Mitarbeitenden, die sich an der Befragung beteiligt haben, als richtig, dass die Ergebnisse intern ausgewertet und kommuniziert wurden.» Es sei grundsätzlich nicht vorgesehen, dass die Ergebnisse von internen Mitarbeiterbefragungen öffentlich diskutiert würden.

In Leserbriefen und auch sei-tens des Verbandspräsidenten war moniert worden, dass die Umfrage in der Presse überhaupt thematisiert wurde, nachdem es aus Polizeikreisen Unmutsbekundungen bezüglich Kommando gab. Nächster Umfragetermin im Korps ist noch nicht fixiert Man wähnte ein politisches Kalkül hinter der Medialisierung, weil sich der damalige Polizeikommandant Damian Meier im Wahlkampf in den Regierungsrat befand. Die Wahl ist durch: Damian Meier ist neuer Regierungsrat, die Polizeiführung mit Oberstleutnant Bruno Suter, dem stellvertretenden Kommandanten ad interim, neu besetzt und die ordentliche Neubesetzung im Gang.

Zudem sucht die Schwyzer Kantonspolizei auch einen neuen Chef für die Kommandoabteilung, nachdem der bisherige nach rund 6,5 Jahren das Korps verlässt, um eine neue Herausforderung anzutreten.

Mitarbeiterbefragungen bei Verwaltungen und Unternehmen gehören zu den Standardinstrumenten, um die Zufriedenheit und Anregungen der Mitarbeitenden zu eruieren. Sie bilden ein wichtiges Führungsinstrument, so auch bei der Schwyzer Polizei, wie es dort heisst.

Dass die Ergebnisse solcher Umfragen nur intern bekannt gegeben werden, ist indes kein Standard, wie verschiedene öffentliche Institutionen immer wieder zeigen. Wann die nächste Mitarbeiterbefragung bei der Kantonspolizei Schwyz durchgeführt wird, «steht noch nicht fest», lässt Florian Grossmann noch wissen.

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