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Endlich kommen die Patienten an ihre Dossiers

Endlich kommen die Patienten an ihre Dossiers Endlich kommen die Patienten an ihre Dossiers

Gegen eine Ärztin war am Ende des Jahres 2021 ein Strafverfahren eingeleitet worden

Die Akten einer ehemaligen Ibächler Arztpraxis konnten sichergestellt werden.

DAMIAN BÜRGI

Lange mussten die Patientinnen und Patienten auf positive Nachrichten warten: Seit November 2021 ist die Praxis einer Ibächler Ärztin geschlossen. Im Zuge des laufenden Konkursverfahrens seien nun sämtliche physisch vorhandenen Patientenakten der Praxis sichergestellt worden.

Dies teilte der Schwyzer Kantonsarzt Christos Pouskoulas im Namen des Amts für Gesundheit und Soziales (AGS) am Montag mit. Wer seine Akten benötige, könne diese bei der Firma archivsuisse AG schriftlich anfordern. Abgelaufene Impfungen sowie Straf- und Aufsichtsverfahren Den Grund für die Verzögerungen erklärt Pouskoulas so: «Es mussten zuerst das Aufsichtsverfahren und das Konkursverfahren rechtskräftig abgeschlossen werden, bevor es möglich war, die Patientenakten sicherzustellen. Anschliessend konnten die Akten einer auf Archivierung spezialisierten Firma übergeben werden, welche diese inventarisierte und nun den betroffenen Personen auf Antrag zustellt.» Gegen die Ärztin war am Ende des Jahres 2021 ein Strafverfahren eingeleitet worden. Sie soll abgelaufene Corona- Impfungen an rund Hundert Personen verabreicht haben. Darauf aufmerksam geworden war das kantonale Amt in Zusammenhang mit einem anderen, damals bereits laufenden Aufsichtsverfahren gegen die Ärztin.

Da die Impfungen in der Praxis unzureichend dokumentiert wurden, machte der Kanton Schwyz einen Aufruf an jene Personen, die sich in der Praxis gegen das Coronavirus hatten imp-fen lassen. In der Folge meldeten sich 202 Personen, denen die Ärztin ein Covid-Zertifikat ausgestellt hatte. 46 Personen war eine Nachimpfung empfohlen worden.

«Der Prozess ist technisch sehr aufwendig» Noch nicht sicherstellen konnte das Amt die elektronischen Patientenakten. Man sei weiterhin darauf konzentriert, dies mittels beschlagnahmter Datenträger ebenfalls zu erreichen: «Der kantonsärztliche Dienst ist derzeit daran, die digitalen Patientenakten auf den verschlüsselten Datenträgern verfügbar zu machen, und arbeitet dazu mit einer IT-Forensik zusammen. Dieser Prozess ist technisch sehr aufwendig», erklärt Pouskoulas. Ob und wann der Zugriff auf die elektronischen Patientenakten erlangt werden könne, sei zum aktuellen Zeitpunkt noch unklar.

Wer Zugang zu seiner Patientenakte wünscht, kann diese ab sofort bei der Firma archivsuisse AG auf schriftlichem Weg anfordern. Das Antragsformular ist aufrufbar unter www.archivsuisse.ch (Feld: Krankengeschichte bestellen/Bestellformular).

Ehemalige Klientinnen und Klienten der betroffenen Arztpraxis in Ibach können dank der erfolgten Sicherstellung nun endlich ihre Patientendossiers anfordern.

Foto: zvg

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