Biathlon-Wochenende mit Podestplatz gekrönt

Die beiden Schwyzer Biathleten Amy Baserga und Niklas Hartweg, beide Skiclub Einsiedeln, kehren mit neuen persönlichen Weltcup-Bestleistungen aus dem slowenischen Pokljuka zurück.

PATRIZIA BAUMGARTNER

In der noch jungen Disziplin Single-Mixed-Staffel sorgten die beiden 22-Jährigen aus Wollerau und Einsiedeln gestern um die Mittagszeit für Furore: Amy Baserga und Niklas Hartweg bescherten der Schweiz den ers-ten Schweizer Podestplatz in der Single-Mixed-Staffel. Sie landeten hinter Norwegen und Frankreich auf dem dritten Platz.

Die Single-Mixed-Staffel ist mit dem Team-Sprint im Langlauf zu vergleichen. Bisher war die Schweiz noch nie besser als auf dem fünften Rang platziert (Lena Häcki-Gross und Benjamin Weger an der WM 2020 in Antholz).

Solide Schiessleistung

Das junge Ausserschwyzer Duo überzeugte gestern vor allem im Schiessstand: Bei den acht Schiessen brauchten sie nur acht Nachlader und mussten keine einzige Strafrunde absolvieren. Die beiden letzten Schiessen (je einmal liegend und stehend) absolvierte die Einsiedlerin Baserga fehlerfrei und sehr schnell. Sie war auf der letzten Langlaufrunde auf der Loipe zuerst nahe an der Französin Lou Jeanmonnot dran, musste auf dem Weg ins Ziel jedoch abreissen lassen.

Ein Knackpunkt gegen Ende des Wettkampfs waren sicher auch die drei Fehler von Hartweg in seinem letzten Schiessen. Er nahm Risiko, um Baserga schneller zu lancieren. Dank Nachladern konnte Hartweg dann trotzdem noch abräumen und ohne Strafrunde bleiben.

Zum Start sehr nervös

Die beiden Biathleten holten bereits früher an Nachwuchs-Weltmeisterschaften Goldmedaillen und Hartweg punktete zu Beginn der Saison in Kontiolahti mit Platz 2 im Einzel-Wettkampf.

Amy Baserga stand gestern erstmals auf einem Weltcup-Podest. Im Ziel kamen der 22-Jährigen gestern direkt die Tränen, getröstet wurde sie von Teamkollege Hartweg. Der Wollerauer sagte nach dem Rennen, dass die Verhältnisse vor allem auch im Schiessstand wegen viel Wind nicht einfach gewesen sei-en. Es sei super, dass die beiden Nachwuchstalente schon «seit Tag eins» zusammen Biathlon ausübten, zum ersten Mal gemeinsam in der Single- Mixed-Staffel antraten und gleich so erfolgreich waren. Dieser Aussage pflichtete Baserga bei. Sie sei zu Anfang des gestrigen Rennens sehr nervös gewesen. «Ich wusste, dass wir beide gute Voraussetzungen für ein Top-Resultat haben», erklärt Baserga. Dank der soliden Resultate aus Pokljuka liegt die Schweiz aktuell in der Biathlon-Nationenwertung auf dem sehr guten fünften Rang. Am Samstag schon ohne Fehler

Aber auch in den Rennen vor der Staffel sorgten die Schweizer und allen voran auch die beiden Junioren mit Jahrgang 2000 für Furore: Am Samstag platzierte sich Hartweg nach fehlerfreiem Schiessen – alle 20 Schuss trafen die Scheibe – auf dem zehnten Platz. Die Verfolgung dominierte Seriensieger Johannes Thingnes Bö aus Norwegen. Hartweg fehlte zuletzt gut eine Minute auf einen neuerlichen Podestplatz.

Auch am Freitag war Niklas Hartweg mit seinem 17. Platz bereits der beste Schweizer in Pokljuka gewesen. Er verpasste einen Top-Ten-Platz durch einen einzigen Fehler im allerletzten Schuss. Im Nachgang dieses Rennens sagte er auf Anfrage: «Ich bin zufrieden», vor allem da er krankheitshalber noch etwas angeschlagen war und sich auf der Loipe müde fühlte. Vom Laufen her wäre bei ihm am Freitag nicht mehr dringelegen. Der Wollerauer erfreute sich auch an den guten Teamergebnissen. In bisher acht Rennen klassierte sich Hartweg nie schlechter als im 21. Rang.

Baserga tastet sich heran Bei den Frauen näherte sich Amy Baserga in Slowenien im Vorfeld ebenfalls einer Top-Ten-Klassierung. Die 22-Jährige lief in der Verfolgung in Pokljuka auf den 12. Rang und war damit bes-te Schweizerin. Die zweifache Junioren-Weltmeisterin nutzte die Vorlage aus dem Sprint mit Platz 14 beinahe perfekt – das war am Donnerstag bereits Basergas Bestresultat im Weltcup bis dahin gewesen. Ein einziger Fehlschuss trübte das Bild vom Samstag.

In der Single-Mixed-Staffel in Pokljuka holen sich Amy Baserga aus Einsiedeln und Niklas Hartweg aus Wollerau sensationell die Bronzemedaille.

Foto: Screenshot srf