Lawinen-Grundlagen sind anschaulich vermittelt worden

Traditionell bietet die SAC-Sektion Einsiedeln Anfang Winter einen Lawinenkurs an. 26 SAC-Mitglieder nahmen am Kurs im Urnerland teil. Unter kundiger Leitung wurde am Furkapass praktisch gearbeitet. Aber auch die Theorie kam nicht zu kurz. Fazit: Man ist für die Tourensaison gerüstet.

WERNER BÖSCH

«Noch-Tourenchef» Hubi Späni – er wird durch Gregor Ochsner abgelöst – war sich lange nicht im Klaren, ob der Kurs am vergangenen Wochenende tatsächlich im Gebiet Realp-Tiefenbach- Furkapass durchgeführt werden kann.

Mit den Bergführern Franz Zürcher und Urs Horath sowie fünf erfahrenen Tourenleitern stand ein schlagkräftiges Leitungsteam zur Verfügung. Der Start erfolgte am Samstagmorgen in Realp, wo die Kleingruppen gebildet wurden und bei wenig Sicht, aber genügend Schnee, loszogen.

Trotz Schneefall Arbeit im Freien Ausgerüstet mit dem Lawinenverschütteten- Suchgerät (LVS), einer Sonde sowie Lawinenschaufeln gab es unterwegs immer wieder lehrreiche Inputs der Leiter: Wie kann ich mich kräftesparend bewegen? Wie ist das aktuelle Lawinenbulletin?

Nach Ankunft im Hotel Tiefenbach wurde ein stärkender Suppenhalt eingelegt, bevor am Nachmittag bei teilweise starkem Schneefall die Postenarbeit im Zentrum stand. Erst beim Einsetzen der Dämmerung ging es in die warmen Räume der Unterkunft, wo Theorie angesagt war.

Nach dem feinen Nachtessen gab es ein Quiz mit Gregor Ochsner. Niemand – man nahm es locker – erreichte das Punktemaximum!

Sonne und Kälte auf dem Furkapass Aufgrund des knappen Schnees mit kaum Unterlage lag eine «richtige» Anwendungs-Skitour am Sonntag nicht drin. Zwar war vom prognostizierten Wind wenig zu spüren, jedoch gab es eine ordentliche Schicht Neuschnee.

Nach einem Theorieblock zog der SAC-Tross bei marginaler Sicht in Richtung Furkapass. Knapp vor der Passhöhe dann stahlblauer Himmel, luftiger Pulverschnee, kurz: Wintermärchen pur! Unter dem Motto «Learning by doing» wurde mit dem LVS gesucht, mit der Sonde gearbeitet und mit der Schaufel gegraben.

Daneben zeigte man den Teilnehmern, wie eine Spur optimal angelegt wird. Infolge der fehlenden Unterlage hielt man sich in der Nähe der Passstrasse auf. Dieser folgte man nach dem Mittag dann zurück nach Tiefenbach, wo man sich vom freundlichen Wirtepaar verabschiedete.

Kursleiter Hubi Späni zeigte sich nach der Ankunft in Realp hoch erfreut: «Trotz teilweise schlechten Wetterbedingungen waren die Teilnehmer lernhungrig und sehr motiviert.» Kursziel erreicht, würde man meinen.

Die ganze SAC-Gruppe vor dem für einen solchen Kurs geradezu idealen Hotel Tiefenbach an der Furkastrasse. Foto: zvg