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Autoviadukt und Solarviadukt

Autoviadukt und Solarviadukt Autoviadukt und Solarviadukt

Kantonsrat Ruedi Bopp regt Photovoltaik-Anlage auf der Brücke im Steinbach an

Für Ruedi Bopp gehört auf den Steinbach Viadukt eine Photovoltaik-Anlage. Und fragt die Regierung, ob sie das auch so sieht.

VICTOR KÄLIN

Trotz etwas entspannter Situation ist für Ruedi Bopp eine «mögliche Strommangellage mittelfristig nicht vom Tisch», wie der GLP-Kantonsrat am 12. Dezember in seiner Kleinen Anfrage festhält. Um eine drohende Winterstromlücke zu vermeiden, müssten möglichst viele Photovoltaik-Anlagen mit einem hohen Winterstromanteil gebaut werden – auch im Kanton Schwyz.

Viel Sonne, wenig Nebel Als Einsiedler denkt Bopp an den 440 Meter langen Stein-bach Viadukt: «Der ist als Stand-ort für eine Photovoltaik-Anlage bestens geeignet.» Die Achse des Viadukts verlaufe ungefähr in Ost-Westrichtung, sodass eine PV-Anlage auf der Südseite über eine gute Ausrichtung verfügen würde. Aufgrund der Reflexion von der Oberfläche des Sees rechnet Bopp «mit überdurchschnittlichen Erträgen» – bei entsprechender Anordnung der Panels. Zudem sei die Sonneneinstrahlung aufgrund der Höhe von knapp 1000 Metern gegenüber tiefer liegenden Regionen erhöht und zudem die Sihlseeregion in den Wintermonaten oft nebelfrei.

«Wirtschaftlich interessant»

Ruedi Bopp erinnert daran, dass mit der Revision des Energiegesetzes per 1. Januar 2023 «eine hohe Einmalvergütung für PV-Anlagen ohne Eigenverbrauch eingeführt » werde. Die Vergütung wird per Auktion vergeben und beträgt bis zu 60 Prozent der Kosten von Referenzanlagen. Damit werden auch grosse PV-Anlagen ohne Eigenverbrauch wirtschaftlich interessant.

Für Bopp bietet sich deshalb an, «den Steinbach Viadukt zur Stromproduktion zu nutzen, insbesondere weil der Anteil von Winterstrom vergleichsweise hoch ausfallen dürfte». Da der Steinbach Viadukt Eigentum des Kantons Schwyz ist, will er vom Regierungsrat wissen, ob eine PV-Anlage auf dem Steinbach Viadukt «ohne besondere Auflagen » überhaupt bewilligungsfähig ist? Auch interessiert ihn, ob sich der Kanton vorstellen kann, auf dem Steinbach Viadukt eine eigene PV-Anlage zu erstellen und zu betreiben – oder dann einem Dritten das Recht für eine PV-Anlage zu übertragen? Auch beim Fussgängersteg

Dass der Sihlsee mit seinen Viadukten für die Energiegewinnung geeignet sein könnte, findet auch Ingenieur Edgar Kälin. Er hat 2014 die Idee aufgeworfen, parallel zum Willerzeller Viadukt einen Holzsteg zu bauen – mit seinen 1115 Metern wäre er mindestens damals der längste der Welt gewesen. Zwei Jahre später präsentierte Kälin mit den Elektrizitätswerken des Kantons Zürich einen Partner, der Interesse zeigte, entlang des Holzstegs eine Photovoltaik- Anlage zu realisieren (EA 41/16). Doch ohne Fussgängersteg keine Solarpanels. Sodann will Bopp das Potenzial des Stein-bach Viaduktes prüfen.

«Auf der Südseite für eine Photovoltaikanlage bestens geeignet»: Die Meinung von Kantonsrat Ruedi Bopp zum Steinbach Viadukt.

Sollte der Holzsteg parallel zum Willerzeller Viadukt je realisiert werden, sehen die Initianten eine Photovoltaikanlage vor. Fotos: Archiv EA

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