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Ringerriege Einsiedeln schliesst Saison ab

Playoffs, 3./4. Platz: Freiamt – Einsiedeln am Sonntagnachmittag

Zum ganz grossen Wurf wird es auch dieses Jahr wohl nicht mehr reichen. Die 11:28-Niederlage aus dem Hinkampf ist eine zu grosse Hypothek nach dem missratenen Einsiedler Auftritt.

WERNER SCHÖNBÄCHLER

Im Sport gibt es Zeiten, in denen es einfach läuft. Die Einsiedler Ringer durften dies zumindest in der Qualifikation erleben. Sie sorgten mit starken Leistungen mehrmals für Aufsehen in der Ringerszene. Das lag nicht zuletzt daran, dass Einsiedeln vollzählig antreten konnte. Doch wie es im Sport ist, kann in kurzer Zeit sehr viel passieren und sich ändern. Wegen fehlender Leistungsträger ist die Kaderbreite arg im Rumpf. Wirklich keine günstigen Voraussetzungen für die Playoffs. Wenn Einsiedeln trotzdem eine Chance haben wollte, dann hätte es ein Bollwerk sein müssen. Doch dazu mangelte es an starken Ersatzleuten. Einsiedeln war viel zu wenig stilsicher. Es kam zwar nicht ganz so dick, wie aufgrund der Ausgangslage erwartet werden musste. Dennoch würde man am liebsten alle Daten der Play-offs löschen und von vorne beginnen.

Einsiedeln konnte in einer schwierigen Phase nicht durchschnaufen, und die Gegner kannten kein Pardon. Im Ringen geht es eben hart und harzig zur Sache. Dass man in den Play-offs alle drei Begegnungen verloren hat, entspricht nicht den Erwartungen nach der Qualifikation. Doch konnte man wegen der personellen Hypothek nicht so ringen, wie man sich das vorgestellt hatte. Trotz der Niederlagen ist es lobenswert, dass die Ringer nie aufgegeben ha-ben. Die Geschichte der Play-offs ist eigentlich schnell erzählt. Die Gegner zogen Einsiedeln am Ende immer den Zahn. Die deutlichen Endergebnisse täuschen etwas über die spannenden Kämpfe hinweg, bei denen die Einsiedler durchaus ihre Chancen hatten, aber letztlich scheiterten. Am Ende gab es für Einsiedeln deutliche Niederlagen. Die erste Halbzeit war gut, doch dann gerieten die Ringer aus dem Tritt. Die Ersatzringer waren überfordert, es ging ihnen der Schnauf aus. Die grossen Hoffnungen vor Saisonbeginn erfüllten sich nicht, die Träume zerplatzten. Trotz aller Enttäuschung können auch positive Aspekte hervorgehoben werden.

Zuschauer litten mit Mit grosser Leidenschaft ha-ben sie gekämpft und dabei bei den Zuschauern viel Goodwill geholt. Sie liessen die Mannschaft nicht im Stich und unterstützten sie bis zuletzt. Natürlich darf der Einzug unter die besten vier Teams als Erfolg bezeichnet werden, doch im Moment der Niederlage stellt das einen schwachen Trost dar. Dass sich Willisau und Freiamt zu Recht durchgesetzt hatten, erkannten die Einsiedler ohne Einschränkungen an. «Sie waren einfach stärker als wir», sagt Einsiedelns technischer Leiter Sven Neyer. Doch das ist ja noch lange kein Weltuntergang.

Auch bei allem Optimismus ist man Realist genug, um zu erahnen, dass am Sonntagnachmittag nicht mehr viel zu holen ist. Es wird wohl eine Kehrauspartie geben. Freiamt hat sich ein ausreichendes Polster von 17 Punkten erarbeitet, das – Verletzungen hin oder her – nicht mehr aufgeholt werden kann. Einsiedeln wird in der Endabrechnung einmal mehr den vierten Platz belegen. Es dürfen keine Hoffnungen auf ein Happy-End gemacht werden. Sport ist eben kein Wunschkonzert.

Der Beginn der Begegnung Bachmatten in Muri ist auf 14 Uhr angesetzt. Zum ganz grossen Wurf wird es auch dieses Jahr wohl nicht mehr reichen. Die 11:28-Niederlage aus dem Hinkampf ist eine zu grosse Hypothek nach dem missratenen Einsiedler Auftritt.

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