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«Es war für mich ein emotionaler Moment»

«Es war für mich ein emotionaler Moment» «Es war für mich ein emotionaler Moment»

Der Ringer Patrick Dähler beendete seine Aktivlaufbahn

Am letzten Sonntag hat Patrick Dähler nach seinem letzten Kampf die Ringerschuhe in die Mattenmitte gelegt und sich damit verabschiedet.

WERNER SCHÖNBÄCHLER

Patrick Dähler war noch ausser Atem, immer wieder wischte er sich seine Schweissperlen aus seinem Gesicht. Er konnte nur für einen Moment durchschnaufen. Dass er seinen letzten Kampf gegen Kaderringer Nils Leutert verloren hatte, wurde zur Nebensache. Er hat noch einmal alles gegeben und der Mannschaft in einem schwierigen Moment geholfen. «Danke Patrick!» Es gab keine Ringerkenner, die ihm nach dem Match nicht anerkennend auf die Schulter klopften. «Es war einfach wunderbar, wie mich die Mannschaftskollegen, die Ringer der Gegnermannschaft und das Publikum verabschiedet haben. Für mich war es ein sehr emotionaler Moment.» Acht Jahre für Einsiedler Ringerriege gekämpft In unzähligen NLA-Partien hat der gebürtige Rheintaler in den letzten acht Jahren für Einsiedeln gekämpft und dabei viele wichtige Mannschaftspunkte gesammelt. Er hatte im Greco-Stil eine grundsolide Technik, die er sich in den Jugendjahren bei der Ringerstaffel Kriessern aneignete. Nach seinem Wohnsitzwechsel in den Kanton Schwyz stand er erfolgreich für Brunnen im Einsatz. An ihm bissen sich die besten Ringer immer wieder die Zähne aus. Er war eine Zeitlang in der Hochrechnung in Sachen Punkte einer der wirkungsvollsten Ringer gewesen und im Einzelklassement der Mannschaftswertung immer weit vorne anzutreffen. Weiter war auf ihn Verlass, wenn es darum ging, für wichtige Begegnungen das Gewicht zu reduzieren. Eine äusserst zähe Angelegenheit.

An Titelkämpfen mischte er immer wieder vorne mit. Sein grosser Ehrgeiz und Fleiss wurden mit einem Medaillengewinn und vielen vorderen Rängen belohnt. Aufhören fiel für den mittlerweile 41-jährigen Automatiker schwer. Noch immer war er regelmässig im Training anzutreffen und hielt mit den Jungen mit. Viele konnten von seiner Erfahrung und Technik profitieren. Doch der Rücktritt kann auch eine Chance sein. So bildet er sich beruflich weiter und hat daneben auch etwas mehr Freizeit. Als Kampfrichter im Einsatz

Dem Ringen bleibt er weiterhin verbunden. So brachte er erfolgreich die anspruchsvolle Kampfrichterausbildung hinter sich und pfiff bereits an internationalen Turnieren. Dabei wird er gefordert, muss er doch immer wieder an Lehrgängen teilnehmen und Prüfungen ablegen. Seine Einsätze kompensiert er mit Überstunden. In der Schweiz gibt es im Ringen keine Profi-Kampfrichter wie im Ausland. Nach seinem Rücktritt wird ihm keine lange Pause gegönnt. So leitet er bereits am nächsten Sonntag den Auf-/Abstiegskampf zwischen Oberriet und Brunnen. Und wenn es ihm die Zeit zulässt, wird er künftig auch auf der Tribüne als Zuschauer anzutreffen sein. «Ich werde mitfiebern und mich an viele schöne Momente als Aktivringer zurückerinnern.» Deshalb noch einmal: «Danke, Patrick, und alles Gute!»

Acht Jahre kämpfte der gebürtige Rheintaler Patrick Dähler für die Ringerriege Einsiedeln. Künftig wird er als Kampfrichter weiterhin auf der Matte stehen.

Foto: Wädi Kälin

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