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Wasserstände haben sich erholt

Im vergangenen Jahr haben extreme Niederschlagsereignisse und hohe Grundwasserstände für Schlagzeilen gesorgt. In diesem Jahr waren es der heisse und trockene Sommer und tiefe Grundwasserspiegel.

MAGNUS LEIBUNDGUT

«Das hydrologische Jahr beginnt nicht wie unser Kalenderjahr jeweils am 1. Januar, sondern am 1. Oktober», schreibt die Schwyzer Staatskanzlei in einer Medienmitteilung: «Zu diesem Zeitpunkt werden Niederschlag und Abflüsse nicht durch Schnee und Eis beeinflusst, weshalb die Jahresbilanz von Wasserspeichern besser erfasst werden kann.» Im Vergleich zum Herbst 2021 zeigen die aktuellen Werte in Innerschwyz und in den höheren Lagen (Trachslau und Unteriberg) höhere Wasserstände: Nur in Ausserschwyz liegen die Grundwasserspiegel etwas tiefer.

Das Jahr 2022 «Vermutlich konnten sich die Grundwasserstände in Ausserschwyz, die kaum von Abflüssen angrenzender Berge profitieren, weniger schnell vom trockenen Sommer erholen», teilt die Kanzlei mit.

Bereits im Frühling haben Warmfronten für hohe Temperaturen gesorgt. Der Sommer wurde dann zum zweitheissesten seit dem Messbeginn im Jahr 1864: Hohe Temperaturen, lange Hitzeperioden, viel Sonnenschein und wenig Niederschlag sorgten für neue Rekorde.

So lag die Nullgradgrenze Mitte Juli auf über 5000 Meter über Meer. «Aufgrund des trockenen Sommers sanken auch die Grundwasserspiegel», konstatiert das Schwyzer Umweltdepartement: «Beim Vergleich der aktuellen Daten (Herbst 2022) zu den Daten aus dem Frühjahr 2022 zeigt sich aber, dass sich sämtliche Grundwasserstände relativ gut vom Sommer erholt haben.» Grundwasserstände haben sich erholt Die Grundwasserspiegel liegen etwa gleich hoch oder sogar etwas über den Werten aus dem Frühjahr. «Im Vergleich der aktuellen Daten zu den langjährigen Mittelwerten lässt sich kein Muster erkennen», heisst es weiter in der Medienmitteilung: «Einige Grundwasserspiegel liegen knapp etwas höher oder tiefer – andere liegen ziemlich genau auf der Höhe des Mittelwerts. »

Die nächsten Jahre

«Sollte die globale Erderwärmung bis im Jahr 2030 um eineinhalb Grad zunehmen, ist die Wahrscheinlichkeit für eine Zunahme von extrem heissen und trockenen Sommern gross», stellt das Umweltdepartement fest: «Dank der zum Teil ergiebigen Grundwasserleiter im Kanton Schwyz steht qualitativ hochwertiges Trinkwasser auch während solch trockenen Sommern zur Verfügung.» Allerdings würden Eisflächen und Abflüsse aufgrund höherer Temperaturen zurückgehen, wodurch das Grundwasser wichtige Zuflüsse verliere. «Durch kleiner werdende Zuflüsse ergibt sich für das Grundwasser eine Negativbilanz – das Angebot an Grundwasser für Natur und Mensch wird kleiner», warnt das Schwyzer Umweltdepartement: «Der Schutz des Grundwassers liegt somit in den Händen der gesamten Bevölkerung. »

Neue Grundwassermessstelle in Arth

«In diesem Jahr wurde in Arth eine neue Grundwassermessstelle realisiert», ist der Medienmitteilung weiter zu entnehmen: «Damit kann der Grundwasserspiegel eines weiteren, ergiebigen Grundwasserleiters, der für die Wasserversorgung von Tausenden von Menschen verantwortlich ist, beobachtet werden.» Die neue Anlage ergänzt das kantonale Grundwassermonitoring um eine weitere, auf insgesamt 14 Messstellen. «Das in Arth installierte Gerät misst, wie die bereits vorhandenen Grundwassermessstellen, die Höhe des Grundwasserspiegels, unterscheidet sich in einem Punkt aber merklich», teilt die Schwyzer Staatskanzlei mit: «Die neue Messstelle muss nicht vor Ort ausgelesen werden, sondern sendet die Daten direkt über Mobilfunk an eine browserbasierte Anwendung.» Damit könnten die Daten in Echtzeit analysiert werden.

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