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Philipp Schuler lud zur Abschiedsfeier

Philipp Schuler lud zur Abschiedsfeier Philipp Schuler lud zur Abschiedsfeier

Für Philipp Schuler war das Schwingen im Monat Mai dieses Jahres nach dreissig Jahren passé. Am letzten Samstag lud er zu einem Fest ins Restaurant Beaver Creek in Rothenthurm ein.

WERNER SCHÖNBÄCHLER

Philipp Schuler trat am Schwyzer Kantonalen in Muotathal dieses Jahres ab. Er zählte zwar nicht zu den ganz «Bösen». Dennoch gelang es ihm, einige beachtliche Ausrufezeichen auf den helvetischen Sägemehlplätzen zu setzen. «Für mich ist der Rücktritt gerade zur rechten Zeit gekommen. Nebst meinem Alter von 40 Jahren begann ich langsam zu spüren, dass es immer schwieriger wurde, mich fürs Training zu motivieren.» Er sah deshalb die Zeit gekommen, um von der Bühne abzutreten. Die 120 Gäste bekamen an einem gemütlichen Abend einige Episoden aus seiner langen Schwingerlaufbahn zu hören. Obschon der Sport eigentlich eine ernste Sache ist, gab es an diesem Abend eine Prise Humor. Philipp Schuler setzte sich zum Ziel, seine Laufbahn in Würde abschliessen zu können, was ihm am diesjährigen Schwyzer Kantonalen mit dem Kranzgewinn gelang.

Königen getrotzt

Sein jüngerer Bruder Christian, selber 5-facher Eidgenosse, ging nochmals auf die Highlights von Philipps Schwingerlaufbahn ein. So trotzte er den Schwingerkönigen Christian Stucki und Matthias Sempach trotz seiner für Schwingerverhältnisse eher bescheidenen Körpermasse beachtliche Unentschieden ab, holte 49 Kränze und gewann 6 Rangschwingfeste. Symbolisch wurde ihm als 50. «Schlaufe» ein Silberkranz aufs Haupt gesetzt. Bei sieben Teilnahmen verpasste er den Kranz am «Eidgenössischen» zweimal ganz knapp. In unguter Erinnerung bleibt für ihn das Eidgenössische 2013 in Burgdorf, als ihm der Siegeswurf um den Kranzgewinn verwehrt blieb. Für einen Moment fiel er in ein Loch und dachte gar ans Aufhören. Doch sein Umfeld ver-stand es, ihn zum Weitermachen zu motivieren. Zweimal vermochte er sich für den Kilchberger-Schwinget mit den landesweit 60 besten Schwingern zu qualifizieren. Ebenfalls am Unspunnen-Schwinget war er dabei.

Jetzt das «Leben B» Zeit, über das Ende seiner Karriere zu sinnieren, blieb ihm nicht viel. Der Unternehmer einer Fahrzeug Technik Firma beschäftigt vier Mitarbeitende und kann im nächsten Frühjahr in ein neues Gebäude einziehen. Er verspürte nach Abschluss seiner sport-lichen Laufbahn keine Leere. Der Übergang vom «Leben A» ins «Leben B» war gut geplant, Schuler viel beschäftigt.

Dem Schwingsport bleibt er als Präsident des Schwingklubs Einsiedeln erhalten. Die lockere Feier wurde mit vielen Extras wie etwa einer von seiner Frau und seinen drei Kindern vorgetragenen Schnitzelbank, die einige Lacher auslöste, garniert. Philipp Schuler wird den Schwingerfreunden als fairer Wettkämpfer, mit seinem Spezialschwung Stich in Erinnerung bleiben.

Der Eidgenosse Christian Schuler wusste einiges über seinen älteren Bruder Philipp zu erzählen.

Foto: Werner Schönbächler

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