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Unsere Vorfahren ehren

ZUM 27. NOVEMBER

Etzelwerk-Konzession

Der zurzeit in der Cineboxx laufende Film «Der Traum vom grossen blauen Wasser» von Karl Saurer zeigt eindrücklich die existenzielle Betroffenheit der damaligen Bewohner des Sihlhochtals. Sie mussten eine sichere, wenn auch karge Existenz aufgeben und dem neuen Werk in eine ungewisse Zukunft weichen.

Trotz dieser grossen Belastung haben unsere Vorfahren dem neuen Werk zugestimmt und damit Zukunft ermöglicht – und dies nicht nur für Einsiedeln, sondern für die ganze Schweiz. Heute ist die Schweiz stolz auf ihre Eisenbahnen, an welche die Einsiedler mit der Konzessionierung des Etzelwerks bis heute und in Zukunft einen wichtigen Beitrag leisten.

Die zwei Hauptopponenten der neuen Konzession haben es auch in einem Interview und in sieben Leserbriefen nicht geschafft, die angeblich schweren Lasten, die der Sihlsee mit sich bringe, zu konkretisieren. Hätten unsere Vorfahren so negativ und kleinlich gedacht, gäbe es das Etzelwerk und den Sihlsee nicht. Jetzt geht es darum, weiterhin Zukunft zu ermöglichen und dies zu gesicherten und vorteilhaften Bedingungen. Ich bin überzeugt, dass auch die heutigen Bewohner der Einsiedler Hochtäler die dazu notwendige Weitsicht aufbringen. Walter Schönbächler Eisenbahnstrasse (Einsiedeln)

Etzelwerk-Konzession

Solange ich die letzten dreissig Jahre wieder hier wohne, hat sich der Schub um das Etzelwerk zunehmend verstärkt und spaltet uns in Lager. Das hat damit zu tun, dass schubweise «fokussierte Elemente» verhandelt wurden, die jetzt in 100 Seiten «Buch» vor uns liegen. Man nahm sich Zeit! Das ist demokratisch gedacht, spiegelt aber Träumen in Wunschform, die hier über 80 Jahre zu berappen sind. Es gibt genug Leute, die dieses Delegationssystem in kleinen Happen ausweiten und so den minimalsten Überblick schrittweise vernebeln. Dabei spielt die Bauwirtschaft landesweit eine gigantische Rolle – Geld kommt von überall her, irgendwie … Wer zahlt eigentlich?

Mir ist ein Thema aufgefallen: «Die SBB hat sich bereit erklärt, die im Grüngürtel um den Sihlsee derzeit von ihr (von SBB) vermieteten Parzellen zu verkaufen oder daran Baurechtrechte einzuräumen.» Wer zahlt wofür? Weiter: «Zudem wird die SBB die landwirtschaftlichen Flächen im Grüngürtel, die nicht für die ökologische Aufwertung genutzt werden, den Pächtern zum Verkauf anbieten». Ist die SBB nicht öffentlicher Staatsbetrieb? Weiter: «Parzellen, welche heute öffentlich genutzt werden (zum Beispiel das Strandbad Roblosen), soll der Bezirk Einsiedeln zu Eigentum erwerben können. Damit werden auch die öffentlichen Interesse gewahrt.» Nett, was wir Steuerzahler hier alles «dürfen». Es erinnert mich ganz an totalitäre Staaten, woher einige Einwohner hierher reisten.

Das alles, in dieser Konzentration der Vernehmlassung, steht schon im Textabsatz 12, auf Seite 17. Für mich ist hier der Massenkristall, die Drehscheibe. Nur eine Erinnerung dazu: Um 1960 herum hat ein Einsiedler in den Anzeiger geschrieben, er sähe keinen Nutzen, dass das Bezirksgebiet Einsiedeln eine Stadt von 40’000 Einwohnern werde (offenbar hat-te der Scheiber das im Rat vernommen).

Bürger und Demokraten: Nehmen Sie bitte einen diesen Entscheidungsgedanken: Concession bedeutet französisch klar und konzentriert: Zugeständnis, Grundstück abtreten, Nutzungsfreigabe zum Abbau einer Miene … (und so weiter). Wer Verantwortung für die nächsten 80 Jahre übernimmt und keine Lasten delegiert an seine Kinder, stimmt jetzt Nein!

Hansjörg Birchler (Einsiedeln)

Magistratspersonengesetz

Die Befürworter des Gesetzes über die Magistratspersonen verkünden im ganzen Kanton lauthals und ohne Scham, es würden pro Regierungsrat 800’000 Franken Ruhegehälter gespart. In Tat und Wahrheit wollen die Befürworter eine Lohnerhöhung für die Regierungsräte von knapp 39 Prozent und eine Erhöhung der Rentenbeiträge um gar 46 Prozent. Und die Ruhegehälter für die bisherigen Regierungsräte laufen noch mindestens 20 Jahre. Die scheinbare Abschaffung der Ruhegehälter wird also ersetzt durch eine massive Erhöhung der Löhne und Renten. In der Folge steigen die gesamten Personalkosten für die Regierungsräte um knapp 39 Prozent.

Fazit: Ein klares Nein zu diesem Gesetz und zu diesen Lügen.

Pirmin Schwander (Lachen) Nationalrat

Die Grünliberale Partei Schwyz hat an ihrer Mitgliederversammlung vom 27. Oktober die Ja-Parole zum Gesetz über die Magistratspersonen gefasst. Mit dem neuen Gesetz über Magistratspersonen werden die Anstellungsbedingungen neu und zeitgemäss geregelt. Das Gesetz sieht höhere Gehälter vor. Im Gegenzug werden die lebenslangen Ruhegehälter abgeschafft und durch eine einmalige Abfindung ersetzt. Dies kommt die Steuerzahler letztlich günstiger zu stehen. Mit dem Gesetz werden auch bestehende Unklarheiten wie zum Beispiel Lohnfortzahlung bei Mutterschaft geregelt. Ursula Lindauer im 2. Wahlgang für den Regierungsrat Die Grünliberalen finden, es sei an der Zeit, dass eine zweite Frau in die Schwyzer Exekutive einzieht. Mit Ursula Lindauer steht eine äusserst kompetente und breit aufgestellte Kandidatin aus der Mitte des politischen Spektrums für den vakanten Sitz in der Schwyzer Regierung zur Wahl. Mit ihren beruflichen Kompetenzen, ihrer langjährigen Führungserfahrung und ihrem kommunikativen, vermittelndem Stil ist sie die ide-ale Kandidatin für das Amt eines Mitglieds der Schwyzer Regierung. GLP Kanton Schwyz

Schlechtes durch Dümmeres ersetzen?

Das neue Gesetz über Magistratspersonen löst wie erwartet etwas Wirbel auf. Kein Wunder, denn die Befürworter präsentieren nur die halbe Wahrheit. Wenn die Ruhegehälter abgeschafft werden (was eigentlich gut wäre und das man auch in Zukunft korrigieren muss), gäbe es mit der neuen Lohnerhöhung keine Mehrkosten für den Kanton. Für solche Verdrehungen braucht man Juristen, um das Ganze schön zu reden.

Tatsache ist auch, wenn das Gesetz angenommen wird, wird auch in Zukunft allen Ex-Regierungsräten (jetziger Stand) weiter die Ruhegehälter ausbezahlt. Also noch zirka 20 Jahre. Diese Verträge können nicht gelöscht werden. Also kommt die neue Lohnerhöhung von sieben Mal 70’000 gleich 490’000 Franken neu auf die Kantonsrechnung.

Übrigens: Woher kommen solche Verordnungen eigentlich? Juristen erfinden so etwas und ziehen garantiert nie den Kürzeren. Und wieso äussern sich die Regierungsratskandidaten Ursula Lindauer und Damian Meier nicht? Raten Sie mal? Weil sie Juristen sind. Und genau an diesem Punkt sind sich die ganze Politelite von links nach rechts einig: Selber kassieren und das Volk soll zahlen. Stimmbürger wacht auf, ein Nein zum Magistratsgesetz macht den Weg frei für eine faire Lohnanpassung. Nicht nur ärgern und die Faust im Sack machen, sondern an die Urne gehen und etwas bewegen. Peter Abegg (Rothenthurm) Regierungsratskandidat

Bitte beachten

Wie bereits erwähnt, werden Leserbriefe, welche sich auf den Wahl- und Abstimmungssonntag vom 27. November beziehen, heute letztmals im Einsiedler Anzeiger veröffentlicht. In der Ausgabe vom 25. November werden keine Leserzuschriften mehr publiziert. Die Redaktion behält sich Ausnahmen vor. Besten Dank für die Kenntnisnahme.

Redaktion Einsiedler Anzeiger

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