Veröffentlicht am

Aufbrechen und Veränderung zulassen

Aufbrechen und Veränderung zulassen Aufbrechen und Veränderung zulassen

Eine Reihe von Künstlern mit Schwyzer Wurzeln zeigte anhand eigener Werke auf, was sie in Lebens- und Glaubensfragen berührt und antreibt. Dies im Rahmen des Pastoralforums des Seelsorgerats Kanton Schwyz.

FRIEDA SUTER

Ausgangspunkt des elften Pastoralforums vom Samstag im Schweizer Jugend- und Bildungszentrum (SJBZ) in Einsiedeln waren die drei grossen Lebensfragen «Woher komme ich?», «Wo stehe ich?» und «Wohin will ich?» Der Vorstand, allen voran Oliver Kempf und die beiden Co-Präsidentinnen Antonia Fässler und Annemarie Brunner, hatten grosse Vorarbeit geleistet und führten durch das umfangreiche Programm. Zunächst galt es, Nüsse zu knacken und zu überlegen, was bei einem Aufbruch mit auf den neuen Weg kommen sollte und was man hinter sich zurücklassen könnte. Innen und aussen verbinden

Mehrere der anwesenden Künstlerinnen und Künstler befassen sich intensiv mit Bildern und Malerei. Das Ehepaar Martha und Peter Ziegler sprach von der Suche nach dem Einssein in allem und machte Mut, «auszuhalten, was man erst im Rückblick versteht ». Von Mut, auch von Trost, Stärke und Verheissung sprach Konrad Reichmuth am Beispiel seines Gemäldes Apokalypsis aus dem Jahr 2014.

Bruno Steiner wählte das Thema «Das Rätsel mit dem Kreuz» für eine Standortbestimmung. Peter Gehring beschäftigen Spiritualität und Malerei, damit verbunden aber auch Blockaden und Ängste, «die aus mangelnder Liebe entstehen». Sehr verständlich zeigte die Ingenbohler Schwester Gielia Degonda auf, dass sie zwar wisse, wo sie stehe, aber nicht, wo sie hingehe. Sie folgerte: «Alle sind berufen, aus der Dunkelheit ins Licht zu kommen.» Das pulsierende Leben Mit Fotografie befasste sich der jüngste Künstler, Severin Leuzinger. Er will Emotionen vermitteln und Werte, die das Zusammenleben erst ermöglichen.

Zwei Gemeinschaftswerke regten zum Staunen an. Das Ölgemälde «Herz Jesu» von Konrad Reichmuth, das von Zeno Schneider mit der Animation eines pulsierenden menschlichen Herzens ergänzt wurde. Das Bild wandelt sich vom frommen Gottesbild zur Darstellung eines Menschen, wie wir es alle sind. Faszinierend auch das Video einer sich wandelnden Ei-Hälfte. Dieses Kunstwerk basiert auf einer Installation aus der Reihe «Dazwischen» im Jahr 2021. Konrad Reichmuth und Oliver Kempf haben sich intensiv mit den Zwängen auseinandergesetzt, denen der Mensch ausgesetzt ist und diese in Verbindung gebracht mit einem Ei als Symbol für die eigene Verletzlichkeit. Interessant die Schlussfolgerung: Der grosse Kreis schliesst sich erst im Tod wieder.

Musik und Tanz Den Tod als wichtigen Teil der menschlichen Entwicklung machte Schwester Jolenda Elsener zum Thema. Seit mehr als zehn Jahren setzt sie sich im ersten Hospiz des Kantons Schwyz in Hurden dafür ein, an und nicht durch die Hand eines Menschen zu sterben.

Zu Herzen gehende Emotionen weckte Marlène Fässler mit dem Akkordeon und ihrer gewaltigen Naturstimme. Sie erinnerte daran, dass Musik und Glauben in engem Zusammenhang stehen. Ihre Eigenkompositionen weckten auch ohne Worte tiefe Emotionen. Selber mittun war schliesslich beim Kreistanz mit Silvia Amstutz gefragt.

Die zahlreichen Möglichkeiten, zu einem eigenen Glaubensbild aufzubrechen, werden die Teilnehmenden weit über das Pastoralforum hinaus begleiten.

www.seelsorgeratschwyz.ch

Künstlerinnen und Künstler aus verschiedenen Richtungen brachten Werke und Gedanken zum Thema «Aufbruch zum Glauben» nach Einsiedeln mit.

Foto: Frieda Suter

Share
LATEST NEWS