«Wurde wohl mit Familie ein angenehmerer Mensch»
Im Rahmenprogramm der Generalversammlung der SRG Schwyz im Theater Duo Fischbach kam es am Donnerstagabend zu einer interessanten Gesprächsrunde mit den beiden Sportlern Max Heinzer und Thomas Pfyl.
Konrad Schuler
Karin Portmann, Leiterin der SRF-Regionalredaktion Zentralschweiz und Raphael Prinz, SRF-Fernsehkorrespondent Zentralschweiz, erzählten vorerst über ihren Arbeitsalltag. Die Zusammenarbeit zwischen den Medienschaffenden bei Radio, Fernsehen und dem Onlinebereich sei in den letzten Jahren intensiviert worden. «Eigentlich logisch, dass wir enger zusammenarbeiten und trotzdem keinen Einheitsbrei bringen. Wir wollen die Medienvielfalt weiterhin gewährleisten», führte Karin Portmann aus. Raphael Prinz wies darauf hin, dass die Medienkonzentration auch im Kanton Schwyz zu sehen sei.
Danach führten Karin Portmann und Raphael Prinz ein spannendes Gespräch mit Max Heinzer, Profi-Degenfechter und Thomas Pfyl, Schweizer Skifahrer und Paralympianer.
«Pilzlen, Fischen und Tomaten züchten»
Max Heinzer bestätigte, dass er schon als Bub fechten gespielt habe. Dank der Fechtgesellschaft Küssnacht sei er zum Fechtsport gestossen.
«Beim Fechten muss man viele Entscheide recht schnell fällen. Man muss auch ein bisschen böse sein», führte der 18-fache Medaillengewinner an Europa- und Weltmeisterschaften aus Immensee aus. «Als Kontrast dazu pflege ich meine Hobbys Fischen, Tomaten züchten und Pilze sammeln», sagte der 35-jährige Erfolgsathlet. Mit Frau und Kindern sei er wohl ein etwas angenehmerer Mensch geworden. «Als Spitzensportler muss man manchmal ein wenig egoistisch sein», fügte er an.
Er werde wohl noch etwa zwei Jahre weiter fechten. «Ich fühle mich noch fit. Ich traue mir zu, noch das eine oder andere Turnier gewinnen zu können. Eine ganze Saison kann ich aber nicht mehr dominieren. Wir haben ein junges Team und ich will den Jungen noch einiges weitergeben, so zum Beispiel die notwendige Disziplin. Ich selber bin wohl einer der diszipliniertesten Fechter weltweit», schätzte er sich selber ein.
«Medien sind wichtig»
Thomas Pfyl wird im Frühling seine erfolgreiche Karriere beenden. Er unterstrich die Wichtigkeit der Medienberichterstattung. «Dank den Medien kann ich überleben. Es ist wichtig, dass man uns wahrnimmt. Auch bei der Beantwortung von kritischen Fragen kann man weiterkommen», sagte er.
Er freue sich nun auf seine letzte Saison und werde sich gegen Frühjahr von allen gebührend verabschieden. Er bestätigte im Gespräch, dass er seine Frau am Pistenrand kennengelernt habe. Sie sei für ihn und seine Karriere sehr wichtig. «Wir harmonieren sehr gut und bilden ein sehr gutes Team», gab er Lobesworte weiter.
Nach der Beendigung seiner aktiven Karriere würde er gerne den Jungen zeigen, auf was es draufankommt. Er habe ein gutes Umfeld und ein gutes Netzwerk, auf das er in der Zukunft zurückgreifen könne.
«Ich habe keine Mühe damit, ob man die Begriffe Handicap, Beeinträchtigung oder Behinderung braucht, so lange man diese Begriffe nicht respektlos braucht», zeigte er sich im Umgang mit sprachlichen Begebenheiten offen.