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Pro Landschaft Schwyz kritisiert Windstudie

Schwyz sei kein Windkanton, findet Pro Landschaft Schwyz – das Windpotenzial sei für eine effiziente Nutzung zu gering

Die Vereinigung Pro Landschaft Schwyz wehrt sich gegen die geplanten Windenergiezonen.

PETRA IMSAND

Siegfried Hettegger, Präsident der Vereinigung Pro Landschaft Schwyz, macht sich seit geraumer Zeit stark dafür, dass auf dem Schwyzer Kantonsgebiet auch künftig keine Windanlagen in Betrieb genommen werden. Er ist gegen Windkraftanlagen an ungeeigneten Standorten: Die Eignungsgebiete für neue Windenergieanlagen, die in der kantonalen Richtplananpassung 2022 erstmals ausgewiesen werden, sind ihm ein Dorn im Auge. Pro Landschaft Schwyz hat eine Stellungnahme mit 29 Gründen gegen die geplanten Windenergiezonen Hochstuckli sowie Linthebene Nord und Süd eingereicht.

Schwyz sei kein Windkanton, hält Pro Landschaft Schwyz fest. Im Interview führt Siegfried Hettegger aus: «Es gibt zu wenig Wind und keinen Platz. Das Windpotenzial ist für eine effiziente Nutzung zu gering.» Pro Landschaft Schwyz hält zudem fest, dass der geringe Nutzen in einem sehr ungünstigen Verhältnis zu den Schäden für Landschaft, Anwohner und Tiere steht.

Vereinigung kritisiert kantonale Windstudie Bislang sind keine Standorte für Windenergieanlagen im kantonalen Richtplan festgesetzt. Das Windenergienutzungspotenzial wurde untersucht, wobei die Studie zeigte, dass der Kanton Schwyz nur über wenig prädestinierte Standorte zur Windkraftnutzung verfügt.

Der Bund weist für den Kanton Schwyz ein Produktionspotenzial von vierzig bis 180 Gigawattstunden pro Jahr (Orientierungsrahmen) durch Windkraft aus. An den drei Standorten könnten mit 13 Windenergieanlagen ungefähr 65 Gigawattstunden Strom produziert werden. Damit könnten zirka 18’500 Haushalte mit Windstrom versorgt werden.

Die Vereinigung Pro Landschaft Schwyz kritisiert die kantonale Windstudie: Es handle sich um eine Auftragsstudie, sie sei einseitig, parteiisch und unrealistisch. «Es werden alte, zu hohe Winddaten verwendet, die schon längst nach unten korrigiert worden sind. Nach unserer Beurteilung hat der Kanton Schwyz ein realisierbares Windpotenzial von maximal 14 Gigawattstunden pro Jahr – das sind 37 Promille des kantonalen Gesamtenergieverbrauches oder 1,6 Prozent des Stromverbrauches.» Potenzial bei Umweltwärme, Biogas, Holz und Solarenergie Zudem verstosse der Kanton Schwyz mit den Windenergiezonen gegen seine eigenen Grundsätze und Festlegungen des Richtplans. «Die Studie enthält kapitale Planungsfehler – beispielsweise befinden sich in der Linthebene zahlreiche bewohnte Gebäude innerhalb der Wind-zone oder direkt an der Grenze, was aufgrund des Lärmschutz- Mindestabstandes nicht zulässig ist.» Und selbst in der aktuellen Debatte bezüglich Versorungssicherheit hält Pro Landschaft Schwyz am Standpunkt fest, dass Windkraft keine Lösung für den Energienotstand sei.

Auf die Frage, wo diesbezüglich im Kanton Schwyz angesetzt werden müsste, antworte Siegfried Hettegger: «Der Kanton Schwyz hat ein grosses ungenutztes Potenzial an Solarenergie, bei Biogas, Holz und Umweltwärme. Auch bei der Wasserkraft gibt es noch gewisse Möglichkeiten, und die Geothermie wird gerade untersucht.»

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