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Ethische Anlagefonds boomen

Ethische Anlagefonds boomen Ethische Anlagefonds boomen

Bei den Banken macht sich eine hohe Nachfrage zu nachhaltigen Anlagelösungen bemerkbar

Erfolgreich in nachhaltige Anlagen investieren: Die Anlagemöglichkeiten der Schwyzer Regionalbanken haben Zukunftspotenzial.

DAMIAN BÜRGI

Mit ihnen reiten die Banken teils regelrecht auf einer Erfolgswelle: Nachhaltige und ethische Anlageangebote haben in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen. Aber weshalb sind Investitionen in Anlagen nach moralischen Werten so beliebt und erfolgreich?

Obwohl nachhaltige Anlagen dieses Jahr aufgrund der Turbulenzen an den Finanzmärkten besonders schlecht liefen, glaubt man bei der Schwyzer Kantonalbank (SZKB) an deren Potenzial: «Wir sind überzeugt, dass nachhaltige Anlagen mittel- bis langfristig an Bedeutung gewinnen, da der Druck von verschiedenen Seiten permanent steigt, sei es regulatorisch, aber auch von Kundenseite, von Lieferanten oder Kapitalgebern», zeigt sich Mediensprecher Daniel Slongo zuversichtlich.

Zahlen aus der Vergangenheit stützen diese Einschätzung, denn gemäss Slongo verzeichneten die ethischen Anlagen der SZKB (Ethikfonds und Ethikmandate) seit dem Jahr 2015 ein Wachstum der anvertrauten Kundengelder von 29 Prozent pro Jahr.

Steigende Beliebtheit von nachhaltigen Anlagen Auch bei Raiffeisen wurde die steigende Beliebtheit von nachhaltigen Anlagen bereits früh erkannt. Vor über zwanzig Jahren wurden unter dem Label Futura die ersten nachhaltigen Fonds lanciert und seither stets weiterentwickelt.

Und wie auch bei der SZKB ist eine hohe Nachfrage kundenseits zu nachhaltigen Anlagelösungen vorhanden, wie Ivan Köpfli, Vorsitzender der Bankleitung der Raiffeisenbank Rigi, bestätigt und dies folgendermassen begründet: «Ein wesentlicher Grund ist die zunehmende Sensibilisierung der Anlegerinnen und Anleger für Themen wie Klimawandel, Umweltverschmutzung oder soziale Ungerechtigkeit. Zusätzlich zeigt der politische Wille, Nachhaltigkeit auch über den Finanzmarkt zu fördern, dass es sich dabei nicht um einen kurzfristigen Trend handelt, sondern dass es zum neuen Standard wird.» Bei der Schwyzer Sparkasse ist es ebenfalls möglich, für alle gängigen Anlagezwecke in nachhaltige Fonds zu investieren. Zudem bietet man in der Vermögensverwaltung das ETF-Mandat ESG an, das ab einer Mindesteinlage von 50’000 Franken genutzt werden kann: «Anleger, die sich für das ETF-Mandat ESG als Anlagelösung entscheiden, beteiligen sich an Unternehmen, deren Produkte und Geschäftskonzepte strenge Anforderungen in den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung erfüllen», erklärt Fredy Gehrig, Vizedirektor und Bereichsleiter Anlagen von der Sparkasse Schwyz.

ESG steht für Environmental (Umwelt), Social (Soziales) und Governance (Unternehmensführung) und bezeichnet die Kriterien, die auch bei der Auswahl der Unternehmenstitel in den Ethikfonds der erwähnten Banken nebst traditionellen Aspekten wie Rendite, Risiko und Liquidität einfliessen.

Unterschied zwischen ETF und traditionellen Fonds Das Prinzip ist überall dasselbe: Zusätzlich zu den erwähnten Werte- und Nachhaltigkeitskriterien fallen einige Geschäftsfelder wie zum Beispiel Waffen, Bergbau, Alkohol oder Tabak an-hand gewisser Ausschlusskriterien bei der Titelauswahl weg.

Die strengen ESG-Auswahlkriterien sollen zudem auch sicherstellen, dass nur Unternehmen ausgewählt werden, die auch wirklich nachhaltig agieren. Die Auswahl sowie Überwachung der Titel erfolgt durch die Banken selbst, wobei stets auf ein breit diversifiziertes Portfolio an nachhaltigen Unternehmen abgezielt wird. ETF ist die Abkürzung für Exchange Traded Funds: Es handelt sich hierbei um Fonds, die direkt an der Börse gehandelt werden. Der Anleger kann die Kursentwicklung laufend mitverfolgen, während bei klassischen Fonds der Kurs nur einmal täglich publiziert wird.

Sie bilden einen Index, wie zum Beispiel den SMI oder einen Nachhaltigkeitsindex, eins zu eins ab, weshalb sie auch passiv verwaltet werden. Dementsprechend haben ETF in der Regel auch geringere Vertriebsund Verwaltungskosten als herkömmliche Fonds.

Bei der Schwyzer Kantonalbank sollen nachhaltige Investitionen auch in Zukunft attraktiv sein.

Foto: Erhard Gick

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