Ringerriege trifft auswärts auf Kriessern

Ringen, Swiss Premium League (NLA): Kriessern – Einsiedeln am Samstagabend

Die Ringerriege Einsiedeln tritt morgen Samstagabend gegen Leader Kriessern an. Der Wettkampf wird den Einsiedlern alles abverlangen.

W.S. Kriessern steht mit sechs Siegen als ungeschlagener Leader an der Tabellenspitze und hat bisher alle Kämpfe souverän gewonnen. In der Vorrunde blieb Einsiedeln gegen die Rheintaler chancenlos und verlor ohne Wenn und Aber mit 13:23. Ob den Einsiedlern in der Rückrunde der Stilartenwechsel zugute kommt, wird sich zeigen. Ist Einsiedeln damit stärker? Urs Bürgler möchte dazu lieber keine Prognose abgeben. «Wir wissen ja nicht, was unser Gegner noch alles aus dem Ärmel schüttelt.» Insgesamt herrscht bei Kriessern aber grosse Zuversicht, den Final erreichen zu können. Darin zweifelt momentan wohl niemand.

Trotz des gegenwärtigen Hochs werden die Verantwortlichen nichts dem Zufall überlassen und mit der bestmöglichen Formation antreten. Etwas anders sieht es bei Einsiedeln aus. Das Team braucht nach der knappen Niederlage gegen Willisau wieder etwas Zählbares. Doch dazu ist gegen Kriessern ein besonderer Kraftakt gefordert. Sollte Einsiedeln leer ausgehen, steht man für das Erreichen der Playoffs unter Zugzwang. Doch deswegen herrscht keine Panikmache.

Handicap Ausfällen Die möglichst optimale Aufstellung ist für die Gegnermannschaft derzeit überhaupt kein Problem. Die Verantwortlichen können aus dem Vollen schöpfen. In einzelnen Gewichten herrscht sogar ein Konkurrenzkampf. Mehr Kopfzerbrechen bereitet sie dem Einsiedler Trainer Urs Bürgler, da man mit den verletzungsbedingten Ausfällen der beiden Teamstützen Kay Neyer und Andreas Burkard gehandicapt ist. Kriessern hat sich in dieser Saison stets mit guten Aufstellungen präsentiert und kennt derzeit überhaupt keine personellen Probleme. Allein schon deshalb nehmen die Einsiedler Ringer die Aussenseiterrolle ein. So gesehen können sie relativ entspannt diese attraktive Auswärtsaufgabe angehen. Vielleicht erhalten gar junge Wettkämpfer eine Einsatzmöglichkeit. Die Stärken und Schwächen der Sankt-Galler sind nur schwer einzuschätzen, da sie über ein breites und variables Kader verfügen. Betrachtet man die Gewichtsklassen, ist die Gegnermannschaft ausgeglichen besetzt und verfügt sozusagen über keine Schwachstelle. Weiter ist in Kriessern nahezu das ganze Dorf als Rückhalt unterwegs und sorgt in der engen Mehrzweckhalle für gute Stimmung. «Wenn eine gute Atmosphäre herrscht, dann hilft das auch uns», glaubt Freistiler Yves Neyer. Die Einsiedler müssen sich jedenfalls auf einen Hexenkessel gefasst machen.

Im Sport ist zwar nichts unmöglich, aber es wird für Einsiedeln sehr schwer werden. Wer weiss, vielleicht könnte es an einem guten Abend der Einsiedler eng werden, was ganz nach dem Geschmack der Zuschauer wäre. Dazu müssen sie sehr viel zeigen und über sich hinauswachsen. Doch gibt es genügend Beispiele, dass David gegen Goliath gewinnen kann. Die Einsiedler müssen die Tabelle ausblenden und versuchen, beim Favoriten einen guten Match zu zeigen. Sie haben nichts zu verlieren. Vielleicht steht ihnen bei dieser schwierigen Aufgabe Glücksgöttin Fortuna zur Seite.

Der Beginn in der Mehrzweckhalle Kriessern ist auf 19 Uhr angesetzt.

Yves Neyer (gelb) erkämpft sich Punkte am Boden. Foto: Wädi Kälin