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Politische Energie-Dogmas

Der Fürst-Abt Ludwig II Blarer (von Wartensee) hatte mit dem Weinjahrgang 1540 einen Schatz im Keller. Dagegen konnten die Müller das Brotgetreide nicht mahlen, weil ihnen das Wasser dazu fehlte. Der März war trocken, bloss an drei Tagen schneite es. Und dann fiel bis im Dezember kaum mehr Niederschlag, und heiss war es auch noch zudem. Für eine nachhaltige Energie braucht es eine Strategie, die über das Jahr 2050 hinausgeht. Es gibt eine Transformation, um den CO2-Anteil im BIP auf Netto Null zu senken. Was die Nachfrage nach Strom alleine aus diesem Grund erhöht.

Wenn das Potenzial von Verdichtungen und Bauland ausgeschöpft wird, dann hat das auch Folgen für die Energieproduktion – und das trotz Effizienzgewinn. Das BIP wird wiederum davon bestimmt, wie viel eine Kilowattstunde kostet. Das entscheidet der Regulator, der anhand von Wissenschaftsszenarios das beurteilt – leider hier nicht.

Bevor man entscheidet, sollte man wissen, was der Mix künftig kostet. Nicht nur die Herstellungsart, sondern auch die Speicherung von Energie beeinflussen den Preis. Und hier gibt es Dogmas nicht nur von technologischer Art. Europa erreicht die tiefstmöglichen Kilowattstunde-Kosten nur gemeinsam. Bei Alleingängen der Länder steigen die Kapitalkosten und der Verbrauch der natürlichen Ressourcen.

Dies gilt auch bei Texten, die von den Energielobbyisten verfasst worden sind und durch die Bundespolitiker zitiert werden: Auch diese können die nationalen Kosten weiter in die Höhe treiben. Schon etwas über «Enhanced Rock Weathering» gehört? Basaltgestein wird vermahlt und dann auf tropischen Ackerböden verteilt. Dadurch wird die Bodenqualität verbessert und CO2 langfristig gebunden. Und das zu einem Preis, der tiefer ist, als hier CO2-Absonderung durchzuführen und dieses dann anschliessend langfristig in Lagerungsstätten zu speichern. Dieser Technologieansatz kann vorerst in der Hinter-hand bleiben. Andreas Noske (Einsiedeln)

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