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Einsiedler Auswanderin ist verstorben

Einsiedler Auswanderin  ist verstorben Einsiedler Auswanderin  ist verstorben

mm. Etliche der älteren Einsiedler werden sich wohl noch an die Familie des ehemaligen Verwalters der Schwyzer Kantonalbank in Einsiedeln, Alfred Merz, erinnern. In dieser Zeitung wurde schon mehrmals über die Tochter Monika berichtet, welche als Sr. Laurencia des Klosters Ingenbohl seit über 46 Jahren in Brasilien lebt, sich für die Ärmsten einsetzt und für ihre Arbeit immer wieder auf finanzielle Unterstützung aus ihrer geliebten Heimat zählen durfte.

Dass auch ihre jüngste Schwester Margrit in den südamerikanischen Kontinent ausgewandert ist und dort zusammen mit ihrem Gatten ebenfalls unglaublich viel Gutes, vor allem im Gesundheitswesen, für die arme Bevölkerung getan hat, wissen vermutlich eher nur ihre Jahrgängerinnen, Verwandten und Bekannten. Ganz unverhofft ist die 82-jährige Einsiedlerin, die sich wie ihre Schwester mit Freude zeitlebens an ihre Jugend im Klosterdorf erinnert und auch ihre geliebten Mitmenschen dort nie verges-sen hat, nun gestorben.

Sr. Laurencia Merz hat einen kurzen Lebenslauf zu ihrer Schwester verfasst, den sie hiermit den Einsiedlern gerne zukommen lassen möchte.

«Hei wili, hei …»

Margrit Merz de Fandino 29.6.1940–23.9.2022

Nicht umsonst steht auf dem Schulhausplatz der Heiwili- Brunnen. Wir Einsiedler sind eben so: Etwas im Herzen zieht uns immer wieder heim. Das hat in den letzten 50 Jahren auch unsere jüngste Schwester Margrit Merz erlebt. Glücklich verheiratet mit dem kolumbianischen Neurochirurgen Dr. Jaime Fandino und den fünf Söhnen und Töchtern, die sich in Cartagena de Indias und Bogotá zu tüchtigen Menschen ausbilden konnten. Margrit war die rechte Hand ihres Gatten, der dort ein Spital für epilepsiekranke arme Menschen aufbaute, das in all den Jahren Tausenden von Menschen Heilung brachte. Wo immer eine mütterliche Hand im Spital nötig war, war Margrit mit Freude zugegen. Ihre Frohnatur und positive Einstellung in schwierigen Situationen halfen ihr, nie aufzugeben und immer wieder zu glauben, dass eine soziale Struktur in unseren südamerikanischen Ländern möglich ist. Margrits gute Beziehungen und ihr dankbares Heimgehen zur Muttergottes in der Gnadenkapelle stärkten sie stets von Neuem, wenn das FIRE (Stiftung des kolumbianischen Zentrums für Epilepsie und neurologische Erkrankungen), an dessen Gründung sie massgeblich beteiligt war, finanziell immer wieder am Abgrund stand, wie sie manchmal sagte und uns schrieb.

Am Abend des 22. Septembers griff Gott ein: Ihr Gatte brachte sie in der Nacht ins Spital, wo sie am folgenden Morgen einem Herzversagen erlegen ist. Sie hat ein reiches und glückliches Leben für die Armen in Gottes Hände legen können. Es war ihre Liebe zur Familie, es waren all ihre mutigen persönlichen Schritte und auch ihr gemeinsames Suchen mit ihrem Mann und der ganzen Trägerschaft des Spitals nach mehr sozialer Gerechtigkeit für die Benachteiligten, und nicht zuletzt eben dieses innere Heimweh nach Gott, das sie nun für immer daheim sein lässt, sicher mit einem Blumenstöckli in der Hand wie das «Heiwili» in Einsiedeln.

Wir danken Ihnen allen, wenn Sie unsere Schwester Margrit in guter Erinnerung im Herzen behalten. Und falls jemand gerne eine Spende für das FIRE-Spital für die Armen in Cartagena geben möchte, danken wir in Margrits Namen ganz herzlich. Sr. Laurencia (Monika) Merz, Salvador/BA Brasilien Elisabetha Goldschmied-Merz, Volketswil

Für eine allfällige Spende mel-den Sie sich bitte bei Margrits in der Schweiz wohnhaften Schwester Elisabetha Goldschmied-Merz, 044/945’27’29

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