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Etzelwerk-Konzession: Als wäre es ein Geschäft wie jedes andere auch

Etzelwerk-Konzession: Als wäre es ein Geschäft wie jedes andere auch Etzelwerk-Konzession: Als wäre es ein Geschäft wie jedes andere auch

Unaufgeregt und sachlich hat die Bezirksgemeinde die Etzelwerk-Vorlage an die Urne überwiesen. Ebenso die neue Feuerwehrfinanzierung.

VICTOR KÄLIN

Erst die Dauer der Ausführungen liess am letzten Dienstag die Bedeutung des Geschäfts erahnen: Eine geschlagene Dreiviertelstunde lang führte Bezirksammann Franz Pirker durch die Etzelwerk- Konzession. Er tat dies souverän und sattelfest. Das angehäufte Wissen ist die Folge von neun Verhandlungsjahren, in denen der neue Vertrag die Kapazitäten schon einmal «zu 100 Prozent in Anspruch nahm», wie Pirker erklärte. Doch nun liegt das Geschäft vor; am 27. November stimmen die Bezirke Einsiedeln und Höfe (siehe Kasten) darüber ab. Systemwechsel im Wuhrwesen

Für die meisten der lediglich gut 60 Anwesenden dürften die Ausführungen nicht mehr neu gewesen sein. Einerseits fand bereits im Juni ein Informationsanlass statt, und andererseits widmet der Einsiedler Anzeiger dem neuen Vertrag eine eigene Serie «Konzession», dessen zehnte Folge am letzten Dienstag veröffentlicht wurde. Die heutige Berichterstattung beschränkt sich deshalb auf die Aktualitäten.

So erwähnte Pirker, dass im Sommer oder im Herbst 2023 Einsiedeln über den Systemwechsel im Wuhrwesen abstimmen wird: «Wir haben eine gute Lösung gefunden, um die Wuhren zu entlasten.» Bekanntlich müssen diese gemäss neuer Konzession auch die Bachunterläufe übernehmen. Und ebenfalls aktuell sind die Hochrechnungen zur Gratis- und Selbstkostenenergie. Könnte der Bezirk jenen Strom heute verkaufen, der ihm gemäss Neuvertrag zustehen wird, würde er pro Jahr mehr als zwei Millionen Franken einnehmen – eine Verzehnfachung der jetzigen Erträge.

«SBB stärker daran erinnern» Die wenigen Fragen betrafen das Dotierkraftwerk (Pirker: «Eher früher als später»), die Vorzugsenergie sowie die Säuberung des Sihlsees unter anderem von Schwemmholz; zu letzterem versicherte der Vorsitzende, dass «der Bezirk die SBB konsequenter in die Pflicht nehmen wird» als dies derzeit anscheinend der Fall ist. Und symptomatisch für die Stimmungslage war der letzte Redner, der dem Bezirk und der Verhandlungsdelegation für deren Bemühungen dankte. Ohne weitere Wortmeldungen wurde das Geschäft an die Urne überwiesen.

Feuerwehr: Keine Fragen Noch zügiger wurde die Sachvorlage zum Systemwechsel der Feuerwehrfinanzierung (EA 70/22) an die Urne verabschiedet. Bezirksrat Patrick Notter erwähnte, dass bereits zwölf Schwyzer Gemeinden das System eingeführt hätten, welches nicht nur die Ersatzabgabe, sondern zu 50 Prozent auch eine Finanzierung über die Liegenschaftenbesitzer vorsieht. Dazu gab es weder Wortmeldungen, noch Fragen. Und ebenso kommentarlos genehmigten die Anwesenden die Nachkredite über 133’000 Franken sowie die Abrechnungen zu Landerwerb und Bau der Schulhauserweiterung Gross. Als auch unter Varia das Wort nicht mehr erwünscht war, konnte Franz Pirker die Versammlung bereits um 21.30 Uhr schliessen.

Bezirksammann Franz Pirker (links) stellte den Etzelwerk-Vertrag vor, Bezirksrat Patrick Notter die Neufinanzierung der Feuerwehr. Fotos: Vi.

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