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«Der Dorfkellerbrand war mein gefährlichster Einsatz»

Was Leserinnen und Leser des Einsiedler Anzeigers von Erich Kälin wissen wollen

Was bedeutet die Fasnacht für dich? (Angie Schlauri, Einsiedeln) Sehr viel, weil es etwas ist, das ich mir nicht entgehen lassen möchte. Diese Tradition muss zwingend aufrechterhalten werden! Letztes Jahr habe ich drei Larffä gebastelt. Das Zusammensitzen mit Kollegen und auch mal etwas hoch nehmen gefällt mir sehr. Es ist ein super Fest im Dorf. Ich bewundere den Idealismus der Feuerwehr. Warum jedoch rückt man oft für eine Kleinigkeit mit vielen Leuten und zwei bis drei Fahrzeugen aus? (Walter Christen, Einsiedeln) Das ist so, weil man nie genau weiss, was ist. Wir haben nicht ein Auto, das alles hat. Materialtechnisch geht es nicht anders. Wir müssen auf alles vorbereitet sein. Verrate mir dein Lieblingsgetränk? (Sandro Schönbächler, Einsiedeln)

Wasser und Bier

Sie sind Bereichsleiter Ausbildung bei der Feuerwehr. Das ist eine wichtige Sache. Haben Sie genug Personal für die Einsätze? (Marie Berno Keller, Brunnen) Ja.

Wie schläft es sich im Dachzelt? (Larissa Bisig, Trachslau)

Sehr gut

Wie viele Frauen hat es in der Feuerwehr? (Karin Wiss, Einsiedeln) Es gibt aktuell acht Frauen.

In welchem Jahr wurde das Rettungskorps gegründet? (Joël Wolf, Trachslau) 1862

Habt Ihr Nachwuchsprobleme auch in der Feuerwehr? (Hanspeter Hohl, Unteriberg)

Nein, momentan decken sich die Neueintritte mit den Austritten sauber ab.

Welches ist das älteste Feuerwehr- Fahrzeug, das noch immer genutzt wird? (Coralie Paszti, Einsiedeln) ADL (Autodrehleiter) 1977, s’Grösi: ältestes Auto 1932 (erstes FW Fahrzeug in der Schweiz, welches ein geschlossenes Dach hatte).

Sind Sie immer bereit, wenn ein Anruf kommt? (Ida Bachmann, Gross) Ja, ausser ich bin nicht in ausrückbarer Zeit verfügbar. Du bist rhetorisch stark. Wie hast du das gelernt? (Patrick Notter, Einsiedeln) Häufiger Umgang mit Menschen mit vielen Tätigkeiten und ständige berufliche Weiterbildung.

Stellen Liegenschaftsbesitzer ihre Anwesen gerne für Übungen zur Verfügung? (Alfred Kälin, Gross) Grundsätzlich Ja. Wir fragen ja immer. Gab auch schon, dass man nicht rein durfte. Normalerweise dürfen wir aber immer kommen. Es ist nämlich ein rechter Vorsprung, wenn man die Gebäude kennt. Im Rotmoos hast du eine Hirschfarm. Erlegst du die Tiere selbst? (Alice Kälin, Gross) Nein, Marco Dettling ist der Jäger.

Was ist das Schönste am Feuerwehrmann sein? (Rosa Kälin, Gross; Michael Kälin, Euthal) Die Befriedigung, wenn man jemandem in einer grossen Notlage helfen konnte. Welches war für Sie der gefährlichste Feuerwehreinsatz? (Pia Clerici-Züger, St. Gallen) Der Dorfkellerbrand: Alles war sehr eng, der Übergriff auf andere Gebäude und extremer Platzmangel mitten im Dorf. Sind Sie für das Feuerwerksverbot? Seenachtsfeste aber sind zulässig! (Monika Notter-Frei, Einsiedeln) Nein, ich bin nicht für ein Verbot. Wenn die Natur es zulässt, dass man es ablassen kann. Das gehört dazu, das ist Tradition und soll so bleiben. Mussten Sie während einer Übung mal in den Ersteinsatz ausrücken? (Thomas Kuriger, Gross) Ja, beim Stallbrand beim Chlösterliweg letztes Jahr zum Beispiel. Das gab es aber sonst auch schon. Wie authentisch sind Übungen im Vergleich zu einem Ernsteinsatz? (Barbara Spalinger, Einsiedeln) Wir versuchen, so nahe wie möglich dran zu kommen. Dafür gehen wir auch ins Übungszentrum in Seewen UFZ, wo wir mit Feuer üben können. Eine Katze von einem Baum herunterholen …, mussten Sie dies als Feuerwehrmann auch schon tun? (Heidi Bachmann, Einsiedeln) Ich selber noch nie, aber es wurde auch schon gemacht. Normalerweise kommen aber die Katzen immer selber wieder herunter.

Was war Ihr grösstes Erlebnis (Feuer oder Wasser)? (Annemarie Schuler, Freienbach) Mein erster grosser Einsatz war, als es auf dem Katzenstrick brannte – in den 90ern. Wir hat-ten kein Wasser direkt vor Ort und mussten es vom Spital hinaufpumpen mit einer sehr langen Leitung. Das war wirklich sehr eindrücklich.

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