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«Maria als Zeichen ist nicht nebulöse Hoffnung»

«Maria als Zeichen ist nicht nebulöse Hoffnung» «Maria als Zeichen ist nicht nebulöse Hoffnung»

An Mariä Himmelfahrt das 75-Jahr-Jubiläum der Käsernkapelle gefeiert

Am Feiertag Mariä Himmelfahrt feierten rund 70 Gläubige in einer von Pater Gregor Jäggi und Pfarrer Roland Graf zelebrierten heiligen Messe das 75-Jahr-Jubiläum der Käsernkapelle.

KONRAD SCHULER

Pater Gregor Jäggi kam in seiner Festpredigt auf die Bedeutung von Maria in unserem Glaubensleben zu sprechen. «Maria als Zeichen ist nicht nebulöse Hoffnung, sondern sichere Hoffnung: sie ist nicht billige Vertrösterin, sondern im Alltag erprobte Trösterin », führte er aus. Was an Maria schon geschehen sei, werde sich auch an uns ereignen. «Alles, was wir sind, leben, lieben, erkämpfen, was wir an Gerechtigkeit und Wahrheit erwirken, das alles wird in Gott eingehen. Wie der Täufer können wir es aber nur erhoffen. Er hat es nicht gewusst, wir wissen es nicht.» Jede Lebenslage, und sei sie noch so verworren und beängstigend, sei von Gottes Liebe umfasst und lade uns selber zur Liebe ein.

«Marianisch gesinnte Menschen dürfen Gottes Wirken in der Welt erkennen», fasste der Festprediger zusammen.

Mit Jodelliedern umrahmt

Hauptzelebrant der Jubiläumsmesse war Pater Gregor Jäggi aus dem Kloster Einsiedeln, Konzelebrant der Unteriberger Pfarrer Roland Graf.

Während des Gottesdienstes wurde an den Bau vor 76 Jahren ebenso erinnert wie auch an die lebenden und verstorbenen Mitglieder, die den Gottesdienstbesuch auf der Alp Käsern in all den Jahren ermöglichten.

Das Jodelduett Lisbeth Marty und Rita Kälin verschönerte das Geschehen in Gottes wunderbarer Natur mit Jodelliedern aus der Schwandermesse. Die instrumentelle und gesangliche Begleitung passte bestens in die voralpine Landschaft, die sich bei Sonne und Bewölkung in wechselnder und bunter Vielfalt präsentierte. Herzergreifend waren insbesondere die Momente, in denen während der Gabenbereitung ein Juz und während der Kommunion Akkordeonklänge in die Alpenwelt hinausklangen. Flugzeuggeräusche, Glockenklänge und Trychelklänge vom weidenden Rindvieh sowie Kinderlaute mischten sich in die wohltuenden Klänge.

Die Kapelle war auf das Jubiläum hin sanft renoviert worden. Für den Jubiläumstag war das Gebäude und deren Umgebung reich verziert und geschmückt. Verantwortlich war mit Liudmyla Zhuk eine in Unteriberg wohnende ukrainische Flüchtlingsperson.

Als Sakristanin diente wie üblich Älplerin Priska Trütsch und verrichtete geschätzte und willkommene Arbeit im Dienste der Mitmenschen.

Weltliche Feier in Druesberghütte Es ist Tradition, dass Patres aus dem Kloster Einsiedeln pro Sommer etwa an zehn Sonntagen um 10.30 Uhr die heilige Messe in der Käsernkapelle zelebrieren.

Nach dem schlichten Festgottesdienst zogen rund 40 eingeladene Personen zum feinen Mittagessen in die Druesberghütte. Dem Kapellgenossenschaftsrat gehören aktuell drei Personen an: Präsident Edi Marty, Pfarrer Roland Graf und Benno Trütsch.

Edi Marty begrüsste die geladenen Gäste zum «Festschmaus », wie sich herausstellen sollte einem feinen Mittagessen aus der Küche von Romy und Sepp Herger. Er bedankte sich bei den Pfarrherren für die heilige Messfeier, beim Jodelduett für die «herzerwärmenden» Klänge, bei den Ministranten, bei den Gönnern der Kapelle, bei Liudmyla Zhuk für die Dekoration und bei Sakristanin Priska Trütsch. Ein herzliches Vergelt’s Gott richtete er an die Klostergemeinschaft in Einsiedeln, die in all den Jahren die heiligen Messen auf Käsern ermöglichte. Auch die weltliche Feier wurde vom Jodelduett umrahmt.

Geschichte zusammengefasst

In einer kleinen Jubiläumsschrift wurden die Eckdaten der Geschichte der Käsernkapelle zusammengefasst. Der Text wurde einer Schrift von Pfarrer Harald Eichhorn entnommen, die im Pfarrarchiv eingelagert ist. Darin wurde auch der Einsiedler Anzeiger ausführlich zitiert, dies sowohl bei der Einweihung der Kapelle im Jahre 1946 als auch bei der Einweihung der Glocke im Jahre 1948.

Politisch und kirchlich gehört das Gebiet zwar zu Oberiberg, aber der Kapellbau wurde von Anfang an als «Unteriberger Sache » angesehen, da praktisch alle Älpler und Hüttenbesitzer in Unteriberg wohnten. Am 29. September 1945 stellten diverse Personen an die Verwaltung der Oberallmeind den Antrag zwecks Gratisabgabe von Grund und Boden und des erforderlichen Bauholzes. Die Oberallmeindgemeinde sagte dazu am 21. Oktober 1945 ja, allerdings mit der Einschränkung, dass der Unterhalt der Kapelle Sache der Hüttenbesitzer sei. So wurde am 23. Dezember 1945 im Restaurant «Schwyzerhöfli» in Unteriberg die bis heute bestehende «Kapellgenossenschaft Käsern» gegründet. Ihr gehören nach Artikel 3 der Statuten «die jeweiligen Inhaber katholischer Konfession sämtlicher Alphütten auf Käsern, inklusive Engi, Gänigen, Wannen und Hinterofen» an.

Am 11. August 1946 wurde die Kapelle eingeweiht. Am 27. Juni 1948 konnte für die Kapelle eine Glocke geweiht werden. Der schlechten Witterung wegen musste dies damals in der Pfarrkirche in Unteriberg geschehen. Anlässlich der 17. Jahresversammlung der Kapellgenossenschaft vom 30. Mai 1965 wurden die heute noch gültigen Statuten verabschiedet.

Pfarrer Roland Graf feierte die heilige Messe als Konzelebrant mit und ist Mitglied des Kapellgenossenschaftsrats. Fotos: Konrad Schuler

Dem Kapellgenossenschaftsrat gehören aktuell Pfarrer Roland Graf, Präsident Edi Marty und Benno Trütsch an.

Das Jodelduett Lisbeth Marty (rechts) und Rita Kälin verschönerte die Feier mit wunderbarem Jodelgesang.

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