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«Es war eine fantastische Street Parade … ein geiles Erlebnis»

«Es war eine fantastische  Street Parade … ein geiles Erlebnis» «Es war eine fantastische  Street Parade … ein geiles Erlebnis»

EA-Mitarbeiter Wädi Kälin aus Gross besucht jedes Jahr die Street Parade in Zürich. Für ihn ist es schlicht der Party-Höhepunkt des Jahres … ein Erlebnisbericht.

WÄDI KÄLIN

Endlich, nach zwei Jahren Zwangspause, fand sie am letzten Samstag wieder statt. Die 29. Street Parade in Zürich. Schon seit vielen Jahre bin ich auch immer dabei, als Zuschauer. Dieses Jahr wagte ich mich auch zu verkleiden. Als Coca-Cola Sammler ging ich als Cola-Mensch an die Parade.

Der Reihe nach: Am Mittag fuhr ich mit dem Auto nach Zürich und parkierte in einem Parkhaus nähe Hauptbahnhof. Ich machte mich dann zu Fuss via Bahnhofstrasse auf den Weg zum Seebecken. Ich war nicht alleine unterwegs, denn Hunderte von Menschen, die mit dem Zug angereist waren, waren ebenfalls auf der selben Strasse. Schon dieser Marsch war ein besonderes Erlebnis. Ich wurde mehrmals auf mein Outfit angesprochen und musste mit ihnen für Selfies posieren. Vor allem mein überdimensionaler Nasenring sorgte für Bewunderung. Ja, es waren nicht nur viele Schweizer unterwegs, sondern man hörte auch italienisch, englisch und so weiter. Da plötzlich wieder ein Ruf zu mir von einem Italiener: «Heee Coca-Cola, molto bene»!

Hühnerhautstimmung Am Seebecken angelangt, begab ich mich Richtung Sechseläutenplatz zum Start der Street Parade. Um Punkt 13 Uhr begannen die verschiedenen Bühnen mit dem Techno-Sound … Wow … Hühnerhautstimmung … Hunderttausende Raverinnen und Raver tanzten im Takt. Genial, einfach genial.

Ich ging weiter Richtung Start. Das Lovemobile Nr. 1 war schon bereit, und auf ihm auch die mittanzenden Raverinnen und Raver. Der Start erfolgte um 14 Uhr, also hatte ich noch Zeit und lief noch ein Stück weiter. Dort standen weitere Lovemobiles, welche aber zuerst genaustens von der Polizei mit Spürhunden auf Drogen und so weiter abgesucht wurden. Erst wenn die Polizei das OK gab, durften die Passagiere die Tanzfläche des Lovemobiles betreten. Dann 5…4…3…2…1, Punkt 14 Uhr setzte sich das Lovemobile Nr. 1 in Bewegung. Wahnsinn, alles hüpfte und tanzte mit im Takt des Technosounds, alle Hände waren oben … und ich mittendrin.

Friedliche Stimmung Ich bewegte mich nun ganz langsam mit der tanzenden Menschenmenge wieder Rich-tung Sechseläutenplatz. Jung und Alt waren miteinander unterwegs und das Ganze sehr friedlich. Ich sah nirgends Ausschreitungen, Streitereien und so weiter. Nein, im Gegenteil, überall lachende, freundliche Menschen und ich wurde immer wieder gefragt, war-um ich als Cola-Mensch unterwegs sei. Gerne gab ich Auskunft und durfte immer wieder für Selfies posieren. So ging es immer weiter Richtung Bürkliplatz. Mittlerweile waren Hunderttausende Menschen unterwegs … Ich begab mich weiter Richtung Rentenanstalt.

Dort traf ich meine Nachbarin, die mit ihren Geschwistern auch immer an jeder Parade dabei ist. Mit ihnen zusammen verweilte ich ein paar Stunden. Wir lachten, tanzten, schwatzten und genossen die vorbeiziehenden Lovemobiles. Als es dunkel wurde, verabschiedete ich mich von ihnen und lief retour zum Bürkliplatz, um mich langsam auf den Heimweg zu machen. Aber in Richtung Bürkliplatz war fast kein Durchkommen mehr möglich: So viele Raverinnen und Raver säumten die Strassen.

Nach einiger Zeit erreichte ich den Bürkliplatz und begab mich via Bahnhofstrasse zum Parkhaus. Auf dem Weg kamen mir immer noch Hunderte Leute entgegen, welche erst jetzt an die Street Parade gingen. Ich dagegen war dann etwa um 22 Uhr ziemlich müde zu Hause angekommen … es war eine fantastische Street Parade … ein geiles Erlebnis.

Am Tag danach, am Sonntagmorgen, um etwa 8.30 Uhr, war ich schon wieder wach. Ein Blick aus dem Fenster und ich sah, wie der Sihlsee spiegelglatt war. Sofort zog ich die Badehose an, hüpfte in den See und schwamm zum Floss. Dort legte ich mich hin, schloss die Augen und dachte … schon verrückt, vor zwölf Stunden war ich einer von 900’000 Menschen und jetzt bin ich ganz allein, allein … auf dem Floss … das sind Gegensätze.

Coca-Cola-Sammler Wädi Kälin aus Gross feierte an der Street Parade in Zürich letzten Samstag zusammen mit über 900’000 Menschen. Fotos: Wädi Kälin

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