Die Situation bleibt trotz vereinzelter Regenfälle angespannt

Meteorologen reden bereits von einer Jahrhundertdürre in Europa. Doch wie sieht es eigentlich aktuell im Kanton Schwyz und insbesondere in unserer Region aus?

LUKAS SCHUMACHER

Ganz so schlimm wie im Ausland und bestimmten Gebieten in der Schweiz ist die Trockenheit im Kanton Schwyz zum Glück noch nicht. Dass es trotz vereinzelter Regenfälle wenig Wasser gibt, sieht man aktuell vor allem bei den Flüssen und Bächen, welche einen sehr niedrigen Wasserstand aufweisen oder gar schon ganz ausgetrocknet sind. Dass die Wassertemperatur aktuell überdurchschnittlich warm ist, sieht man zum Beispiel, wenn man in Einsiedeln der Alp entlang läuft. Der Fluss ist mit Algen übersät. Algen gedeihen be-sonders gut, wenn viel Sonne darauf scheint und die Wassertemperatur steigt. Angst muss man vor den Algen in der Alp keine ha-ben. Sie sind ungefährlich – ausser man rutscht auf ihnen aus. Wenn die Algen an die Wasseroberfläche treten, können sie für einen unangenehmen Geruch in der Luft sorgen.

Vereinzelte Abfischungen im Kanton Schwyz In Vorderthal sowie bei einem Wiesenbach in Wangen muss-ten die Fische wegen zu hoher Wassertemperatur und zu wenig Wasser herausgefischt werden, um ein Fischsterben zu verhindern. Die Fische werden in ein nahegelegenes Gewässer gebracht und später, wenn möglich, wieder in ihr Ursprungsgewässer zurückgebracht. Im Kanton Schwyz werden verschiedene Fischstämme wenn möglich nicht durchmischt.

In unserer Region gab es bis gestern Dienstag noch keine solcher Massnahmen. Es könnte jedoch jederzeit dazu kommen. Die Fischereiaufseher des Kantons Schwyz entscheiden über eine mögliche Abfischung zusammen mit dem Amt für Gewässer. Aktuell hofft man darauf, dass die Wasserstände durch Regenfälle nicht weiter sinken. «Es wäre wünschenswert, wenn es mehrere Tage normal regnen würde», erklärt Christian Bommer auf Anfrage des Einsiedler Anzeigers. Dann würden die Wasserspiegel wieder ansteigen und die Gewässer abkühlen.

Wasser sparen ist angebracht Das Umweltdepartement des Kantons Schwyz hat bereits vor einigen Wochen die Bevölkerung sensibilisiert, aktuell sparsam mit Wasser umzugehen. Die Situation hat sich bis heute nicht geändert. Wir müssen zwar keine Angst haben, dass wir morgen nichts mehr zu trinken haben, aber ein vernünftiger und sparsamer Umgang mit Wasser ist zurzeit empfehlenswert. «Es sind nach wie vor genug Trinkwasserreserven vorhanden. Eine gewisse Sensibilisierung ist jedoch sicher angebracht. Im Vergleich mit anderen Ländern im Ausland stehen wir nach wie vor recht privilegiert da», sagt Bommer. Ausser dieser Empfehlung gibt es im Kanton Schwyz aktuell keine Massnahmen zum Wassersparen.

Vereinfachtes Verfahren bei Wasserentnahmen Wasser ist ein öffentliches Gut und steht der Allgemeinheit im Rahmen des Gemeingebrauchs zur Verfügung. Es besteht jedoch kein generelles Anrecht auf eine Wasserentnahme aus Gewässern. Aufgrund der aktuellen Wasserknappheit ist es möglich, im vereinfachten Verfahren schnell eine temporäre Bewilligung zur Wasserentnahme aus einem Gewässer zu erhalten

Warmes Wasser und viel Sonne begünstigen zurzeit das starke Wachstum von Algen in der Alp und anderen Gewässern. Glücklicherweise sind die Algen für Mensch und Tier harmlos.

Foto: Lukas Schumacher