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Der Einsiedlerhof ist (fast) geräumt

Der Einsiedlerhof ist (fast) geräumt Der Einsiedlerhof ist (fast) geräumt

Die Bauplanauflage zur Überbauung des Areals Einsiedlerhof löst etliche Aktivitäten aus

Nach der Abstimmung die Bauplanauflage: Der Einsiedlerhof nimmt eine weitere Hürde. Die Tage des alten Gebäudes sind gezählt.

VICTOR KÄLIN / FRANZ STEINEGGER

Ende November 2021 haben die Einsiedler Stimmberechtigten einen Verpflichtungskredit von 18,95 Millionen Franken für den Bau des neuen Einsiedlerhofs bewilligt. Gleichzeitig hat die Römisch-katholische Kirchgemeinde einem notwendigen Landabtausch zugestimmt. Damit ging eine Leidensgeschichte zu Ende, welche in den 1970er-Jahren begann und zahlreiche gescheiterte Volksabstimmungen beinhaltet.

Bezirk kann seine Verwaltung zentralisieren

Am letzten Freitag, 29. Juli, wurde das Baubewilligungsverfahren offiziell gestartet für jenes Projekt, das aus einem Architekturwettbewerb hervorging. Die Pläne liegen seither auf der Bezirkskanzlei zur Einsicht auf. Verläuft alles nach Plan, werden voraussichtlich bis Ende 2024 vier Gebäude entstehen.

Im Verwaltungszentrum kann der Bezirk seine Aussenstandorte zentral an einem Ort zusammenlegen. Es erlaubt eine Mehrfachnutzung durch Büros, Bibliothek, Musikschule und Probenräume und schafft Raumreserven. Das von der Verwaltung genutzte Alte Schulhaus kann wieder schulischen Zwecken (Kindergarten) zugeführt werden, der alte, bezirkseigene «Raben» wird zum Verkauf frei, es entfallen Fremdmieten und anstehende teure Sanierungen. Insbesondere stand eine Schliessung des alten Einsiedlerhofs aus feuerpolizeilichen Gründen seit Jahren im Raum. Auf den bereits vom Souverän beschlossenen Bau des Kindergartens Nordstrasse, der aufgrund festgestellter Altlasten blockiert ist, kann verzichtet werden.

Kirchgemeinde wird alles unter einem Dach haben Die Kirchgemeinde, welche seit 1977 im Dorfzentrum eingemietet ist, baut direkt neben der Jugendkirche ein neues Pfarreiheim mit einem grossen Saal und Foyer für 200 Personen, Büros, Besprechungszimmern und Gruppenräumen für Jugendvereine. Damit können alle Pfarreiaufgaben unter einem Dach untergebracht werden.

Schliesslich erstellt die Totalunternehmerin Halter AG aus Zürich zwei Wohn- und Geschäftshäuser. Das Unternehmen hat das notwendige Areal für 5,5 Millionen Franken erworben. Das Gesamtprojekt wird abgerundet durch eine gemeinsame Tiefgarage, die 80 neue, öffentliche Abstellplätze an zentraler Lage bietet.

Für den Bezirk verbleiben Restkosten von 9,2 Millionen

Für den Bezirksrat war die Zustimmung zum neuen Einsiedlerhof im letzten November ein eigentlicher Befreiungsschlag. Denn damit erhält die Bezirksverwaltung nicht nur eine zeitgemässe Infrastruktur zur Verfügung gestellt, sondern durch den Landverkauf an den Investor (5,5 Millionen Franken), den Landverkauf an die Kirchgemeinde (0,86 Millionen), den angestrebten Verkauf des Hauses Raben (geschätzte 1,1 Millionen) und den Verzicht auf den Kindergarten Nordstrasse (2,3 Millionen) verbleiben Restkosten von 9,19 Millionen Franken. Zudem entfallen Fremdmieten, und es kann Energie eingespart werden.

Der Abbruch muss warten, bis Bewilligung vorliegt Wie Landschreiber Patrick Schönbächler auf Anfrage erklärte, sei der Einsiedlerhof «bezirksseits geleert» worden. Der Kindergarten findet auf das neue Schuljahr im Alten Schulhaus eine neue Bleibe und die Schulverwaltung an der Nordstrasse. Einzig der Kanton mit seiner Berufsberatung verbleibt derzeit und noch längstens bis Ende Jahr im Einsiedlerhof, um danach ins Haus Raben zu zügeln. Kann die Baubewilligung in diesem Jahr noch erteilt werden, ist vorgesehen, den Einsiedlerhof im ersten Quartal 2023 abzubrechen. Da die Abbruchbewilligung Teil der Baubewilligung ist, kann mit dem Abbruch nicht vorher begonnen werden.

Die Baugerüste stehen, die Tage sind gezählt: Der fast entleerte Einsiedlerhof am Klosterplatz. Foto: Victor Kälin

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