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Da steht sie einfach mitten im Lager – Bundesrätin Viola Amherd

Da steht sie einfach mitten im Lager –  Bundesrätin Viola Amherd Da steht sie einfach mitten im Lager –  Bundesrätin Viola Amherd

Hoher Besuch am Samstag für die Pfadi Einsiedeln: Viola Amherd schaute spontan auf dem Lagerplatz vorbei.

VICTOR KÄLIN

Und plötzlich stand sie mittendrin: Bundesrätin Viola Amherd tauchte zur Überraschung aller am Samstagnachmittag auf dem Einsiedler Lagerplatz auf. Sie war in Begleitung einiger hochrangiger Pfadis. Und auch von Nationalrat Alois Gmür, seines Zeichens ehemaliger Einsiedler Abteilungsleiter und aktuell Präsident der schweizerischen Pfadistiftung sowie Vorstandsmitglied der parlamentarischen Gruppe Pfadi, welche er im Patronatskomitee des Bundeslagers vertritt.

«Unkompliziert und ohne Tross»

Da Viola Amherd ebenfalls im Patronatskomitee des Bula ist, wollte sie mit jemandem das Lager besuchen, der die Pfadi kennt und den auch sie kennt. Was lag da näher, als Parteikollege Gmür zu kontaktieren? Die beiden einigten sich auf Samstag, 30. August, und auch darauf, «kein grosses Aufsehen zu machen», wie Gmür auf Anfrage des Einsiedler Anzeigers erklärte: «Frau Amherd wollte das Pfadilager besuchen und ohne Tross den Kontakt zu den einzelnen Pfadimädchen und -buben suchen. » Gmür orientierte deshalb nur die oberste Lagerleitung.

Untereinander wurde vereinbart, die Sanitätsstelle der Armee, die Briger und die Einsiedler Abteilung zu besuchen. «Ich habe ihr gesagt», so Alois Gmür weiter, «dass im Einsiedler Anzeiger geschrieben wurde, dass die Einsiedler auf ihrem Turm die grösste Weitsicht über das Lager und das Goms haben und dass Weitsicht im Wallis für Politikerinnen wie sie immer gut sei!» Deshalb hat sie «Spund», so das Vulgo von Alois Gmür, zu seiner ehemaligen Abteilung geführt.

Die Walliser Magistratin tauschte sich mit vielen Jugendlichen aus und nahm auch an einigen Spielen teil. Solche Lager seien aus sozialer, sportlicher und gesundheitlicher Sicht «sehr wichtig für die Entwicklung der Jugendlichen», die dabei miteinander diskutieren und spielen könnten, sagte Amherd dem Westschweizer Radio RTS. In ihren Augen handelt es sich um eine «wahre Schule» des Lebens.

«Racket» oder «Sicura»?

Gemäss Medienberichten ist Viola Amherd auf den Pfadinamen «Racket» getauft worden. Doch bei den Einsiedlern wurde sie als «Sicura » vorgestellt. Auch dieses Rätsel kann Alois Gmür lösen: «Eine Delegation, bestehend aus Pfadibund sowie Präsidium und Lagerleitung des Bundeslagers, war schon 20 Minuten früher am vereinbarten Treffpunkt. Ich wurde gefragt, wie die Bundesrätin angesprochen werden soll. Da Viola Amherd unkompliziert ist, schlug ich vor, bei der Übergabe der Kravatte sie und ihren Mediensprecher Renato Kalbermatten mit einem Pfadinamen zu taufen.

Nach zehnminütiger Diskussion über mögliche Namen einigten wir uns auf «Sicura» mit der Begründung, dass sie für die Sicherheit (Sicura) unseres Landes zuständig sei. Bei Renato Kalbermatten einigten wir uns auf «Tiger », weil er immer für die Frau Bundesrätin medienmässig umhertigert. Mit der Ausserdienststellung der Tiger-Flugzeuge hat dieser Name aber nichts zu tun. Bei ihrer Taufe versicherte Viola Amherd, dass keine Pläne bestehen, Renato Kalbermatten v/o Tiger ausser Dienst zu stellen. Somit waren alle mit Sicura und Tiger per Du und ab der ersten Sekunde war der Umgang herzlich und unkompliziert. » Am Schluss des Besuches war dann ein Treffen mit der gesamten Lagerleitung und Journalisten im Medienzentrum geplant. Da standen zu Gmürs Überraschung Altpfadfinder und Altpfadfinderinnen bereit, die die Bundesrätin auf den Namen «Racket» tauften und dies professionell mit einer Taufurkunde untermauerten. Auf der Taufurkunde steht jetzt zwar «Racket», aber für mich ist sie «Sicura». Und auch für alle Einsiedler Pfadi wird die Bundesrätin mit Sicherheit als «Sicura» in Erinnerung bleiben.

Links die hochrangige Pfadidelegation, in der Mitte (Wo sonst?) Bundesrätin Viola Amherd und rechts die Einsiedler mit Nationalrat Alois Gmür sowie den beiden Leitern Severin Birchler und Jöel Winet. Und unten späht die Verteidigungsministerin vom Einsiedler Lagerturm über das BuLa und weit über das Oberwallis hinaus.

Fotos: Kari Birchler und Andreas Dummermuth

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