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Bald wieder durch beide Röhren

Bald wieder durch beide Röhren Bald wieder durch beide Röhren

Die Bauarbeiten im und ums Tunnel Schindellegi sind fast abgeschlossen. Ab Ende dieser Woche sollte der Verkehr wieder normal fliessen

PATRIZIA BAUMGARTNER

Seit Mitte Mai laufen die Fertigstellungs- und Belagsarbeiten beim Tunnel in Schindellegi. Die Deckbeläge des vierspurigen Strassenabschnittes ab Kreisel Soleil bis Ende Sihlbrücke sind unterdessen eingebaut. Auf den talseitigen Fahrspuren (linke Röhre vom Kreisel her gesehen) wurde sogar schon die Markierung angebracht. Auch auf den bergseitigen Fahrspuren laufen aktuell die Abschlussarbeiten. Am letzten Mittwochnachmittag wurde am Fahrbahnübergang der Sihlbrücke gearbeitet und gleichzeitig auch der Deckbelag entlang der Sihlbrücke nachgeschnitten und herausgebrochen. Der so entstandene Fugenspalt zwischen Deckbelag und Konsolkopf von zirka fünf Zentimetern wurde anschliessend mit Heissvergussbitumen ausgegossen. Bald wieder zwei Spuren offen

Andreas Uhr vom Tiefbauamt Kanton Schwyz erklärt, dass sich die Sihlbrücke infolge der jahreszeitlichen Temperaturänderungen im Sommer ausdehnt und im Winter verkürzt. Um die Längenänderungen einer Brücke schadlos aufnehmen zu können, sind zwischen dem Tunnel und der Brücke Fahrbahnübergänge notwendig. Deshalb wird dort ein sogenannter «Silent Joint» eingebaut. Dieser ist fugenlos und geräuscharm. Auf einer Breite von rund 90 Zentimetern wurde deshalb der gesamte Belag herausgebrochen, beidseitig des Fugenspaltes zur Befestigung der Stahlwinkel Löcher in die Brückenplatte gebohrt und anschliessend die Winkelprofile mit Verbundschrauben befestigt. Als nächster Schritt wurde über den Fugenspalt eine Gleitplatte versetzt und zwischen den Stahlwinkeln Stahlfedern eingebaut. Danach füllte man die Fugenmulde schichtweise mit einer heissen Bitumenfugenmasse.

Die Markierungen auf der rechten Tunnelseite (vom Kreisel gesehen) wurden Ende letzter Woche angebracht – links sind sie schon seit einigen Wochen vorhanden. Dass die weisse Farbe der Markierung auf dem neuen dunklen Asphaltbelag etwas «unscharf» erscheint, sei nicht unüblich, weiss Andreas Uhr, da es sich um eine temporäre Vormarkierung handle. Die definitive Markierung wird im Herbst oder spätestens nächstes Jahr angebracht. Bald stehen die letzten Abschlussarbeiten auf der Strecke an. Für diese Arbeiten wird der Verkehr pro Fahrtrichtung einspurig durch die beiden Tunnelröhren geführt.

Im Laufe dieser Woche werden auch die letztes Jahr durch einen unbekannten LKW-Chauffeur beschädigten Lärmschutzpanele im Tunnel wieder montiert und die Strassen- und Brückenentwässerungsleitungen gründlich gereinigt. Ab Ende die-ser oder Anfang nächster Woche fliesst der Verkehr wie gewohnt wieder zweispurig pro Fahrtrichtung durch den Tunnel.

Rückstau gehört dazu Während der Tunnelinstandsetzungsarbeiten letztes Jahr gab es deutlich weniger Rückstau als heuer. Dies war wohl auch auf den verminderten Verkehr während der Corona-Pandemie zurückzuführen. Trotzdem ist Andreas Uhr, Abteilungsleiter Kunstbauten, mit der diesjährigen Verkehrssituation zufrieden. Die Staubildung beschränkte sich jeweils auf die morgendlichen und abendlichen Verkehrsspitzenzeiten. So gab es meist morgens um 7 Uhr einen längeren Rückstau auf den talwärts fahrenden Fahrspuren bis zur Wildüberführung oder sogar bis zum Chaltenbodenrank. Abends hingegen staute sich der Verkehr in der entgegengesetzten Fahrtrichtung Richtung Samstagern. Grund dafür war die Sperrung des Kreisel-Bypasses in Rich-tung Einsiedeln.

Aktuell wird am Übergang links gearbeitet. Foto: Patrizia Baumgartner

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