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Wie sich Gewerkschaften zum Klimawandel stellen

Wie sich Gewerkschaften zum Klimawandel stellen Wie sich Gewerkschaften zum Klimawandel stellen

Der Vorwurf wiegt schwer: Gewerkschaften seien mit ihren stetigen Lohnforderungen Treiber des unökologischen Wachstums.

GB-SZ. An der Delegiertenversammlung des Schwyzer Gewerkschaftsbunds (GB-SZ) in Biberbrugg räumte Peppina Beeli, Unia-Zentralsekretärin, zum Thema «Klimawandel als Herausforderung für Gewerkschaften» zwar Versäumnisse ein: So etwa minimale ökologische Forderungen des Schweizerischen Gewerkschaftsbunds beim Konjunkturprogramm aus dem Jahr 1992.

Die Anlagepraxis der Pensionskassen im Fokus Heute sei aber der Klimawandel von keiner Gewerkschaft bestritten. Peppina Beeli umriss vier Herausforderungen, denen sich die Arbeitnehmerinnen- und Arbeitnehmer-Organisation stellen müssen: Schutz am Arbeitsplatz vor der Erwärmung, wobei in niedrigen Lohnsegmenten körperlich Arbeitende besonders betroffen seien.

Zweitens die Begleitung von Entlassenen in «Risiko-Branchen » wie Autogewerbe, Zementund Stahlindustrie, oder etwa Kaminfeger. Und entsprechend Umschulungs- und Bildungsanstrengungen hin zu «Chancen- Segmenten» wie die Gebäudehüllentechnik oder der Pflegesektor.

Drittens verwies Beeli auf die nach wie vor zu 58 Prozent klimaschädigende Anlagepraxis der Pensionskassen. Hier seien die Arbeitnehmerinnen- und Arbeitnehmer- Vertretungen in den Stiftungsräten gefordert.

Sozial gerechte Klimapolitik

Vor allem aber, so Beeli, gelte es für die Gewerkschaften, die Massnahmen zum Klimaschutz gerecht umzusetzen. So verursachen die reichsten zehn Prozent der Bevölkerung fünfzig Prozent der Emissionen. Gerechte Klimapolitik ist für Beeli nicht individualistisch und konsumorientiert, sondern, investiert in öffentliche Vorhaben, sei Industriepolitik Service Public und – auch – Umverteilung.

Dass eine soziale Abfederung der unabdingbaren Dekarbonisierung deren Tempo und Chancen fördert, wurde in der anschliessenden Diskussionsrunde an der Versammlung mehrfach bekräftigt.

Die statutarischen Traktanden bestätigten den bisherigen Gewerkschaftsbundvorstand mit Hanspeter Senn (Unia) als Präsident, Fabio Noro als Sekretär und Alex Granato (Unia), Otto Kümin (VPOD) und Hansueli Straub (SEV) als Beisitzer.

Peppina Beeli, Unia-Zentralsekretärin, referierte an der Delegiertenversammlung des Schwyzer Gewerkschaftsbunds in Biberbrugg über die Klimakrise.

Foto: zvg

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