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«1000 Millionen sind nicht genug»

Der geplante Bau der A4 Neue Axenstrasse ist vor Gericht hängig. Derweil steigen die Kosten laufend an.

ANDREAS SEEHOLZER

Der Ausbau der Axenstrasse mit zwei Tunneln ist vor Bundesverwaltungsgericht hängig. Bereits vor einem Jahr ist der Schriftenwechsel im Fall abgeschlossen worden. Mit einem Urteil kann noch in diesem Jahr gerechnet werden. Der Entscheid, ob die beiden Tunnels dereinst gebaut werden können, fusst auf den zurzeit noch geltenden Zahlen – die Bauherrschaft geht von 980 Millionen Franken aus.

Diese Kosten sind aber aufgrund der Teuerung nicht mehr aktuell. Umso mehr, so SP-Kantonsrat Andreas Marty, Einsiedeln, sei der Bundesrat rechtlich nicht legitimiert, ein solches Projekt ohne Parlament zu bewilligen. Dies ist nebst der erwarteten Kapazitätssteigerung denn auch einer der Hauptpunkte der Beschwerdeführer vor Bundesverwaltungsgericht.

«Bau würde 1500 Millionen Franken kosten» Zudem seien die Baukosten vor der Corona-Pandemie kalkuliert worden und damit nicht mehr aktuell. «Tausend Millionen sind nicht genug», sagt Andreas Marty: Er gehe heute von Gesamtkosten von 1,5 Milliarden Franken aus, die das Projekt verschlingen dürfte.

«Es sind ja nicht nur die Kosten für die beiden Tunnels, sondern auch die Sanierung der bestehenden Axenstrasse mit Kosten von 220 Millionen Franken und der Mositunnel, der nun bereits für siebzig Millionen Franken saniert worden ist.» «Das Parlament muss den Kredit bewilligen» Marty rechnet mit Kosten von 1200 Millionen für die beiden Tunnels und 300 Millionen Franken für die Sanierung der bestehenden Strasse und des Mositunnels. «Bei diesen gigantischen Zahlen ist es umso wich-tiger, dass nicht der Bundesrat selbst entscheiden kann, sondern das Parlament den Kredit bewilligen muss.» Marty hält fest, dass die Galerie am Gumpisch von den Beschwerdeführern nicht verhindert werden soll. «Die Galerie ist notwendig, es braucht sie.» Nicht klar ist dem Schwyzer SP-Kantonsrat aber, warum der Bau so lange dauern soll. «Sieben oder acht Jahre Bauzeit, das kann so überhaupt nicht nachvollzogen werden.» Es bleibt ungewiss, ob der Tunnel dereinst gebaut wird Gründe für die lange Bauzeit sind das Erstellen des Schutzdamms und ein Voreinschnitt, der gemacht werden soll. Dass der Voreinschnitt für einen Tunnel bereits heute geplant ist, obwohl der Tunnel «dann vielleicht gar nicht kommt», ist für Marty ebenfalls nicht nachvollziehbar. Klar ist zurzeit nur eines: Die einst kalkulierten Kosten von 980 Millionen Franken für die beiden Tunnels sind nicht mehr aktuell. Dies bestätigt auch der erfahrene Schwyzer Strassenbauer Guido Käppeli.

Gründe für die lange Bauzeit sind das Erstellen des Schutzdamms und ein Voreinschnitt.

Er rechne bereits jetzt mit Mehrkosten von zehn bis zwanzig Prozent. Wie dies künftig aussehen solle, bleibe unklar, zumal der erwartete Entscheid des Bundesverwaltungsgerichts auch noch an das Bundesgericht weitergezogen werden könne.

Die Baukosten sind vor der CoronaPandemie kalkuliert worden und damit nicht mehr aktuell.

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