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Uraufführung des Oratoriums «Splendor»

Mit «Splendor» kommt am 18. Juni das dritte Oratorium des Komponisten Pater Theo Flury in der Klosterkirche zur Uraufführung.

PHILIPP LOTHENBACH

Zwölf Jahre lang hat der Einsiedler Benediktinermönch, Musiker und Komponist Pater Theo Flury an diesem monumentalen Werk gearbeitet. Nun ist es endlich so weit: Am 18. Juni, um 18.30 Uhr, wird sein Oratorium Splendor (lateinisch für «Herrlichkeit, Glanz, Ausstrahlung») in der Klosterkirche Einsiedeln uraufgeführt. Mitwirkende der Uraufführung sind das «Ensemble Vocal» und die «Sinfonietta» aus Lausanne sowie der «Choeur Arsis» aus Fribourg, ergänzt durch verschiedene Solistinnen und Solisten.

Die Königsdisziplin Die musikalische Gattung des Oratoriums bezeichnet die dramatische, mehrteilige Vertonung einer meist geistlichen Hand-lung. Im Gegensatz zu einer Oper erfolgt die Aufführung zwar mit Instrumentalmusik, Gesang und Text, aber ohne szenische Abläufe, Bühnenbild und Kostüme. Mit Splendor wagt sich Pater Theo zum dritten Mal an diese Königsdisziplin geistlicher Musik.

Sein Oratorium spannt den Bogen vom fragenden und suchenden Menschen bis hin zu seiner Vollendung in Gott. So entfaltet sich die Weltgeschichte musikalisch als Heilsgeschichte, von der Erschaffung der Welt bis zum Ende, über die Grenzen von Raum und Zeit hinaus. Dabei streift die Komposition nicht nur mehrere Sprachwelten (Latein, Französisch und Deutsch), sondern auch verschiedene musikalische Stilwelten: Altklassische Vokalpolyphonie trifft auf Merk-male der deutschen Spätromantik und nicht zuletzt ist Johann Sebastian Bachs Erbe spürbar.

Ein anderes Welttheater Mit der Uraufführung sollen auch die vorgerückten Arbeiten am Kirchenvorplatz von Einsiedeln (einer der grössten Kirchenvorplätze der Welt) gefeiert werden. Auf diesem Platz fliesst seit jeher Kirchliches und Weltliches zusammen. Und hier wird in regelmässigen Zeitabständen das Grosse Welttheater aufgeführt. In seinem Text «Gedanken des Komponisten» betont Pater Theo, dass Splendor gewissermassen als ein anderes Grosses Welttheater verstanden werden kann, das die wesentlichen Fragen des Menschen und der Menschheit vor dem Hintergrund der christlichen Offenbarung stellt und beantwortet.

Pater Theo beschliesst seine Ausführungen mit dem folgenden Wunsch: «Mögen die Klänge des Oratoriums, vom Kirchenraum ausgehend, selbst die entlegensten Ränder des Vorplatzes erreichen und überall Freude und Hoffnung wecken (siehe Inserat).

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