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Mit neuen Statuten mehr Handlungsspielraum

Mit neuen Statuten mehr Handlungsspielraum Mit neuen Statuten mehr Handlungsspielraum

Verein Volksküche Einsiedeln hielt Rückschau

An der Generalversammlung des Vereins Volksküche konnten die revidierten Statuten endgültig verabschiedet werden und lassen damit eine breitere Unterstützung zu.

WERNER SCHÖNBÄCHLER

Präsident Werner Schönbächler freute sich, zwölf der rund zwanzig Mitglieder, die sich aus Privatpersonen, Institutionen und Vereinen zusammensetzen, am letzten Donnerstagabend zum Jahresrückblick im Hotel Drei Könige begrüssen zu dürfen. Private Hilfe, wie sie die Volksküche Einsiedeln anbietet, braucht es noch heute und wohl auch in Zukunft.

Besonders die Corona-Pandemie hat uns deutlich vorgeführt, wie wichtig die Unterstützung von gemeinnützigen Organisationen ist. Es ist aber auch immer wieder eindrücklich, wie dank des unentgeltlichen Engagements von Freiwilligen, in Not geratene Menschen profitieren können. Dabei ist der Einsatz für die Gemeinschaft gefragt. Und diese Tätigkeit kann nicht hoch genug wertgeschätzt werden. Unsere moderne Gesellschaft benötigt noch heute die Bereitschaft zur Gemeinnützigkeit – sei es im sozialen Bereich, im Sport und besonders in Zeiten der Notlage. Ohne diese freiwillige Arbeit funktioniert es nicht.

Zuerst die Schulsuppe

Über die Geschichte des Vereins Volksküche sind auch im Bezirksarchiv keine Akten zu finden. Doch darf davon ausgegangen werden, dass diese im engen Zusammenhang mit der Schulsuppe steht. Diese war schon 1889, 1900 und wiederum 1910 bis 1912 in Einsiedeln ein Thema, fand aber keinen Widerhall und keine Unterstützung. Nach Beginn des Ersten Weltkrieges wurde dann auf Initiative des katholischen Vereins die Volksküche Einsiedeln gegründet, welche 1914 die Tätigkeit aufnahm. Sie hatte den Zweck, an Schulkinder des Dorfes und der Viertel Nahrungsmittel abzugeben. In Zeiten eines allgemeinen Notstandes konnten auch an die übrigen Bewohner des Bezirks Nahrungsmittel verabreicht werden.

Die Benützung der Volksküche war für die bedürftigen Schulkinder und in ausserordentlichen Zeiten für alle Bedürftigen auf Verlangen und nach Möglichkeit unentgeltlich. Gegen Bezahlung wurden die Nahrungsmittel der Volksküche auch odentlicherweise an jedermann abgegeben. So wurde im Erdgeschoss des Schulhauses Brüel Schulkindern während der Wintermonate Suppe zu einem bescheidenen Preis geschöpft. Dies war nur durch grosszügige finanzielle Unterstützung möglich.

Jahresbeitrag schon lange nicht mehr eingezogen Nachdem die Schöpfsaison in den 80er-Jahren beendet wurde, beschränkte sich das finanzielle Engagement der Volksküche mehrheitlich auf die Pausenapfelaktion an unseren Schulen. Woher kommen die Finanzen? Der Verein kennt die Mitgliedschaft auf unbestimmte Zeit, die durch einen Beitrag von 250 Franken erworben werden konnte, und die jährlich zu erneuernde Mitgliedschaft durch Einzahlung des Jahresbeitrages. Der Jahresbeitrag von damals 10 Franken wurde allerdings 1987 zum letzten Mal eingezogen. Wenn es so bleibt, leert sich die Kasse zusehends.

Unbürokratische Hilfe Mit den bereits an der letzten Generalversammlung vor drei Jahren genehmigten Statuten wurde der Aufgabenkreis erweitert. Neben der nach wie vor festgehaltenen möglichen Abgabe von Nahrungsmitteln an Schulkinder ist auch die Förderung und Unterstützung von Jugendlichen im kulturellen, sport-lichen und wohltätigen Bereich möglich. Weiter werden auch in Not geratene Familien mit Kindern unterstützt, wenn die Fürsorge nicht reicht.

Bei den Statuten nahm man auf Anraten des Kantons noch einige wenige Anpassungen vor. Diese wurden von den Mitgliedern einstimmig genehmigt.

Der Vorstand hat in den letzten Jahren einige Gesuche um finanzielle Unterstützung genehmigt und konnte einen schönen «Batzen» ausbezahlen. Die Anträge werden jeweils speditiv behandelt und genehmigt, wenn sie den Statuten entsprechen. Doch wird mit Geldern «haushälterisch » umgegangen. Kassier Josef Fanchini berichtete, dass der Verein ein Vermögen von rund 97’000 Franken aufweist.

Der vor vier Jahren gefasste Beschluss, dass die Volksküche Einsiedeln weitermacht, hat sich im Nachhinein als richtig erwiesen. Die private Hilfe, wie sie die gemeinnützige Volksküche für Einzelpersonen und Organisationen anbieten kann, wird sehr geschätzt.

Der Verein Volksküche unterstützte über Jahre hinweg die Ende der 80er-Jahre eingestellte Schulsuppe.

Foto: Werner Schönbächler

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