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Engelfiguren, Superwomen und ganz viele Herzen

Engelfiguren, Superwomen  und ganz viele Herzen Engelfiguren, Superwomen  und ganz viele Herzen

Im Museum Fram bietet sich an Fronleichnam die Gelegenheit, mit einer prominenten Religionswissenschaftlerin über die Bedeutung religiöser Bilder und Symbole in der heutigen Gesellschaft zu diskutieren.

Hn. Die Frauenfigur schaut forsch und kampfbereit nach vorn. Ist sie eine Ärztin? Eine Superheldin? Ein Schutzengel? Was ist die Botschaft dieses Bilds, das während der Pandemie in Denver in den USA an eine Wand gemalt wurde? Vielleicht schlicht, dass wir uns in unsicheren Zeiten besonders stark nach übermenschlichen Wesen sehnen, die uns in der Krise Schutz und Rettung verheissen?

Die Religionswissenschaftlerin Daria Pezzoli-Olgiati befasst sich professionell mit solchen Fragen. Am 16. Juni ist sie zu Gast beim Fram-Club. Die Tessinerin ist Professorin an der Ludwig- Maximilians-Universität München und eine ausgewiesene Kennerin religiöser Bildwelten und deren Bedeutung für Kultur und Gesellschaft. Als Forscherin interessiert sie sich für religiöse Motive in all ihren Facetten: für die apokalyptische Szene in einem Kinofilm genauso wie für den tätowierten Totenkopf auf einem Oberarm oder für die hölzerne Votivtafel in einer Wallfahrtskirche. Referat, Gespräch und Fragen

In einem Input-Referat mit dem Titel «Engelfiguren, Superwomen und ganz viele Herzen» wird Daria Pezzoli-Olgiati anhand von aktuellen Bildbeispielen aus der Pandemiezeit einige Überlegungen präsentieren, wie wir heute gesellschaftlich mit dem Thema der Vergänglichkeit umgehen. Anschliessend wird Walter Kälin ein Gespräch mit ihr führen und dabei weitere aktuelle Bezüge (auch zur Region Einsiedeln) herzustellen versuchen. Auch das Publikum wird Gelegenheit haben, Fragen zu stellen und mitzudiskutieren.

Anlass für die Veranstaltung ist die Ausstellung «Vanitas. Gedankenspiele über Eitelkeit und Vergänglichkeit», die derzeit im Museum Fram zu sehen ist und historische Objekte, Bilder und Texte aus der Region Einsiedeln ganz bewusst unseren heutigen Blicken aussetzt. Was ha-ben uns die religiösen Bildwelten und die kirchlichen Rituale von früher heute noch mitzuteilen? Oder eben: Wie könnte heute ein Schutzengel aussehen?

Engelfiguren, Superwomen und ganz viele Herzen. Die Bedeutung religiöser Symbole in der heutigen Kultur.

Donnerstag, 16. Juni, 19 Uhr, Muse-um Fram, Eisenbahnstrasse 19, Einsiedeln. Eintritt: 10 Franken, für Mitglieder des Fram-Clubs gratis.

Ein Bild der Pandemie an der Ausstellung im Museum Fram: Die Religionswissenschaftlerin Daria Pezzoli-Olgati wird am kommenden Donnerstag im Museum Fram darüber referieren und sich den Fragen des Moderators Walter Kälin sowie denen des Publikums stellen.Foto: zvg

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