Männerstamm und der Stein der Weisen

Der Männerstamm in Einsiedeln, eine kleine aber feine Institution, sitzt nicht nur am Stammtisch (dort werden manchmal auch Weisheiten kreiert), sondern geht gerne auch auf Reisen.

fl. War es Zufall oder Vorsehung, dass genau elf Mann sich in die Öufi-Stadt (lies Solothurn) aufmachten. In dieser Stadt hat die Zahl 11 eine grosse Bedeutung, auch wenn manchmal dabei etwas nachgeholfen wird. Um sich für die Stadtführung zu stärken, genossen die Männer im Intercityzug ab Zürich ein ausgiebiges Frühstück. In Solothurn wartete die Stadtführerin Ursula Röthlisberger mit einem interessanten und humorvollen Rundgang auf. Dass sich die Zähringerstadt von der Zähringerstadt Bern unterscheidet, zeigte das Tempo. Trotzdem ist es eine gemütliche und sehenswerte Stadt. Die Führung endete um 11 Uhr, selbstverständlich bei der Öufi-Uhr mit dem «Solothurner Lied» (… sisch immer, sisch immer so gsii …) als Glockenspiel. Ein «Öufi-Bier» schloss dieses Kapitel passend ab.

Nun, wie ist das mit dem Stein der Weisen? Die Männer waren sich darin einig, dass auch sie diesen wohl nicht finden können, also planten sie um und fuhren mit Bahn und Gondelbahn auf den Weissenstein (hat mit Weisen also nichts zu tun). Ein wunderschöner Weitblick ins Mittelland und in die leider nur zu erahnenden Alpen (hinter dem Dunst versteckt).

Frisch gestärkt wurde die Heimreise in Angriff genommen. Um den geografischen Horizont zu erweitern allerdings nicht auf dem direkten und schnellsten Weg. Mit dem «Biperlisi» (eine Schmalspurbahn) von Solothurn über Oensingen nach Langenthal und mit der BLS über Huttwil und Wolhusen nach Luzern. Von hier aus war der Weg eigentlich vorgegeben und voll von Erinnerungen wurden die heimatlichen Gefilde erreicht.

Der Männerstamm vor dem Baseltor in Solothurn – das Bild täuscht: Es sind nicht zehneinhalb Stammtischler sondern effektiv alle elf heil nach Hause gekommen. Und eines täuscht auch noch: Was man von vielen ähnlichen Gruppen kennt, trifft für den Männerstamm Einsiedeln nur teilweise zu. Fröhlich war es, aber nicht feucht. Foto: zvg