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«Der neue Wegabschnitt ist auf jeden Fall ein Fortschritt»

zl. Noch ist der neue Abschnitt des Siedlerpfades, sprich: die 900 Meter lange Verlängerung des Rundwegs um den Sihlsee, noch nicht offiziell fertiggestellt und eröffnet worden. Und doch wird der neue Weg schon rege benutzt – wie ein spontaner Spaziergang am Montagabend beweist. Wie gefällt Wanderern und Spaziergängern die neue Fusswegverbindung zwischen der Stauseemauer und der Egger Badi? Der Einsiedler fragte vor Ort nach.

«Genial!» «Genial!» keucht ein Jogger, der gerade auf dem windungsreichen Auf und Ab des Kieswegs zwischen Strasse und Sihlsee entlangrennt. Sagts und zeigt mit dem Daumen nach oben. Für ein 30-Sekundengespräch stoppt er seine sportliche Zeitmessung. «Der neue Weg ist wirklich genial, denn bislang musste ich immer der Strasse entlanglaufen.» Und schon ist er wieder weg und im Jogging-Modus.

Ein Einsiedler Wanderpärchen, das gerade aus Richtung Egger Badi des Weges kommt, ist im Prinzip zufrieden mit der Erweiterung des Sihlseerundwegs. «Es ist halt schade, dass man immer wieder einen Bogen um die privaten Badeplätze machen muss und nicht direkt am See entlang gehen kann», sagt er. «Bei Staumauer nachbessern»

Andererseits – wenn man den Weg hier mit dem Weg um den Lauerzersee vergleiche, der weit entfernt vom See, direkt neben der Strasse verlaufe, sei dieses Trassee ok, meint sie. «Der neue Wegabschnitt ist auf jeden Fall ein Fortschritt, denn bislang konnte man nur auf der Strasse gehen», sagt er. Leider könne man hier eben nicht mehr so nah und entspannt am Sihlsee entlang spazieren, wie auf der anderen Seeseite zwischen dem Hüendermattdamm und dem Willerzeller Viadukt. «Allerdings von der Staumauer bis zum Anfang des neuen Wegs sollte man unbedingt noch nachbessern – das ist doch gefährlich und eng für Fussgänger wegen des Verkehrs. » Der neue Wegabschnitt zwischen der Staumauer und der Egger Badi eignet sich auch prima fürs Gassigehen mit dem geliebten Vierbeiner – wie ein Herrchen mit seinem kleinen Pudel unterstreicht. Beide fühlen sich hier pudelwohl. Doch es klingen auch nachdenkliche Töne an. «Wie mir der neue Weg gefällt? Man könnte sagen: Viele Köche verderben den Brei!», charakterisiert der Einsiedler den neuen Weg. «Er ist eine typische schweizerische Kompromisslösung – alle durften mitreden, damit alle damit leben können.» Ideal sei der Wegverlauf sicher nicht – es sei zum Beispiel nicht einfach, einen Rollstuhl auf dem Trassee zu schieben. «Man wird sich daran gewöhnen»

Und was meinen private Anstösser, an deren bislang ungestörtem Seegrund nun Wanderer und Spaziergänger entlangdefilieren? Fühlen sie sich ab sofort beobachtet von Passanten? «Man wird sich schon daran gewöhnen», sagt eine Frau. «Es werden ja sicher auch nicht die Massen sein, die hier vorbeikommen.»

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